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Nillenflicker wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Nebenformen:
- Nüllenflicker
Worttrennung:
- Nil·len·fli·cker, Plural: Nil·len·fli·cker
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Nillenflicker (Info)
Bedeutungen:
- umgangssprachlich derb und scherzhaft: Facharzt für Geschlechtskrankheiten des Mannes
- umgangssprachlich derb, soldatensprachlich veraltend: ein für das Militär tätiger Arzt; Sanitäter
Herkunft:
- Determinativkompositum aus den Substantiven Nille und Flicker mit dem Fugenelement -n
- Das Wort ist seit 1900 bezeugt.[1]
Synonyme:
- Militärarzt, Sanitätsoffizier; umgangssprachlich, soldatensprachlich: Ausmister, Ausräumer, Bandwurmbändiger, Bandwurmhusar, Betriebsschlosser, Knochenbrecher, Metzger, Rizineur, Sani, Schinder, Schlachter
Sinnverwandte Wörter:
- Venerologe; umgangssprachlich: Doktor Schwanz, Facharzt für Haut und Liebe, Fleischbeschauer, Flötenspengler, Gießkannenmechaniker, Klötengreifer, Klötenklempner, Klötenschuster, Kratzer, Pfeifenbohrer, Pfeifenklempner, Pfeifenreiniger, Pfeifenschmied, Pfeifenzieher, Piepenzieher, Pietzkenflicker, Riemenschneider, Schinder, Schwanzbeschauer, Schwanzseher, Trichinendoktor
- Nillenpfleger
- umgangssprachlich, soldatensprachlich: Fleischbeschauer
Oberbegriffe:
- Arzt, Mediziner
Unterbegriffe:
- Nillenbeschau, Nillenparade
Beispiele:
- Mit seiner Siff musste er zum Nillenflicker.
- Wer sich die Nille verbrannt hat, muss zum Nillenflicker gehen.
- „Dahinter den empfangenen Einheitsbetrag von vier Mark, nebst der Verteilung desselben: Soll und Haben: eine Mark für das Mädchen, eine Mark für die Besitzerin des Hauses. Madame Duval (la taulière), und die restierenden zwei Mark (in roter Tinte!) für das Rote Kreuz, welches dafür die medizinmoralische Verantwortung dieses Militärunternehmens auf sich nahm, wozu der staatlich geprüfte Nillenflicker Feldunterarzt Hirschfeld jeden Morgen jedes Mädchen in den Hintern kniff.“[2]
- „Zum Nillenflicker in den Sanitätsbereich wurden die Fuß- und sonstigen Kranken geschickt.“[3]
- „Der »Nillenflicker« unserer Kompanie hatte aber keine Mullbinden mehr gehabt, sondern nur so eine Art Toilettenpapier als Verband.“[4]
- „Er suchte am Morgen den Sanitätsraum auf, sprach beim Sani-Bootsmann Nagel vor. ‚Mann, oh Mann - ich bin Nillenflicker aber kein Zahnarzt.‘“[5]
Übersetzungen
- Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 6. Band Nase–Saras, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570160-0, DNB 840876025 , Seite 2040.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120 , Seite 2744.
- Ernest Borneman: Sex im Volksmund. Die sexuelle Umgangssprache des deutschen Volkes. Wörterbuch und Thesaurus. Ausgabe 1.–6. Tausend. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1971, ISBN 3-498-00428-X, DNB 456164480 , Stichpunkt 63.12.
Quellen:
- ↑ Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache in 8 Bänden. 6. Band Nase–Saras, Klett, Stuttgart 1984, ISBN 3-12-570160-0, DNB 840876025 , Seite 2040.
- ↑ Erwin Blumenfeld: Durch tausendjährige Zeit. Huber, Frauenfeld 1976, ISBN 978-3-7193-0529-1, Seite 233. Zitiert nach Google Books.
- ↑ Josef Hoben: Lossprechung. Ein Roman. Klöpfer und Meyer, Tübingen 1998, ISBN 3-931402-26-6, Seite 145. Zitiert nach Google Books.
- ↑ Kurt Borowski: LINIENFÜHRUNG. Lebensweg eines pensionierten Westberliner Polizisten. Erinnerungen von 1926 bis 1998. Zwei Zwerge Verlag, Berlin 1999, ISBN 978-3-932837-07-4, Seite 144. Zitiert nach Google Books.
- ↑ Hans Peter Schneider: Aarons Spuren. Roman. 1. Auflage, Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8330-0362-6, Seite 314. Zitiert nach Google Books.