Schenkel

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Schenkel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schenkel die Schenkel
Genitiv des Schenkels der Schenkel
Dativ dem Schenkel den Schenkeln
Akkusativ den Schenkel die Schenkel

Worttrennung:

Schen·kel, Plural: Schen·kel

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schenkel (Info)
Reime: -ɛŋkl̩

Bedeutungen:

Anatomie: Ein Bereich der unteren Extremitäten (siehe: Ober- bzw. Unterschenkel beim Menschen)
Anatomie: Ein Teil des Beines von Tieren, der oft auch dem Verzehr dient
Geometrie: Zwei Geraden mit einem gemeinsamen Basispunkt (siehe auch: Dreieck)
Technik: jeweils einer von zwei gleichen länglichen Bauteilen, die sich in einem Punkt treffen
Weinbau: älterer Seitentrieb der Weinrebe

Herkunft:

mittelhochdeutsch schenkel, althochdeutsch in der Zusammensetzung thiohskenkil „Hüft-, Oberschenkel“ enthalten, belegt seit dem 10. Jahrhundert. Das Wort geht etymologisch womöglich auf eine indogermanische Wurzel *(s)keng- „hinken, schief, schräg“ zurück. Als Bezeichnung der Winkelseiten taucht Schenkel erst im 18. Jahrhundert auf und ist eine Lehnübersetzung aus dem Lateinischen für crūs angulī.[1]
Etymologische Parallen: niederländisch schenkel, altenglisch scencel bzw. scana, im heutigen Englisch eigentlich shank, mittelniederdeutsch schenke, schwedisch skank.[2]

Oberbegriffe:

Bein

Unterbegriffe:

übertragen: Hirnschenkel
Frauenschenkel, Oberschenkel, Unterschenkel
Keule, Schlegel
Froschschenkel, Hähnchenschenkel, Hinterschenkel, Hühnerschenkel, Vorderschenkel
Achsschenkel

Beispiele:

Er hat sich seine behaarten Schenkel rasiert.
„Sie schlug sich dabei mit einem feuchten Küchentuch auf die Schenkel und kniff die Augen zu.“[3]
„Sie drückte ihren Schenkel an mich und hatte ungefähr zehn Kilo Übergewicht.“[4]
„Sie zeigten sich den Anderen gegenseitig, wiesen mit ihren Fingern auf ihn und schlugen sich dann wieder auf die Schenkel vor Lachen.“[5]
„Mein Spitzbart war naß, Brillengläser angelaufen, Froschaugen entzündet, hatte rote Flecken in den Achselhöhlen und zwischen den Schenkeln, wußte das, obwohl ich das Rot nicht sehen konnte.“[6]
Neben dem Brustfilet werden vom Huhn hauptsächlich die Schenkel verzehrt.
Bei einen gleichschenkligen Dreieck sind beide Schenkel gleich lang.
Durch das Klopfen geraten die Schenkel der Stimmgabel in Schwingung.
Die Schenkel verbleiben beim Rückschnitt am Stock.

Redewendungen:

Sich auf den Schenkel klopfen

Charakteristische Wortkombinationen:

dicke, stramme, muskulöse Schenkel

Wortbildungen:

Grünschenkel, Rotschenkel, Schenkelpelle
Schenkelbeuge, Schenkelbruch, Schenkeldecke, Schenkeldruck, Schenkelhals, Schenkelhernie, Schenkelhilfe, Schenkelklopfer, Schenkelknochen, Schenkelkopf, Schenkelstück, Schenkelverkehr, Schenkelweichen
gleichschenklig
Schenkelfeder
schenkeln

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schenkel
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schenkel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schenkel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchenkel
The Free Dictionary „Schenkel

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Schenkel“
  2. Duden-Suche
  3. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 13. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  4. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 164.
  5. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 148.
  6. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 353 f. Zuerst 1977 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Henkel, Scheckel, Schenke, schenkeln, schenken, Schenker, Schinken, Senkel, senken
Anagramme: Schekeln