Schmarotzer

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Schmarotzer (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Schmarotzer die Schmarotzer
Genitiv des Schmarotzers der Schmarotzer
Dativ dem Schmarotzer den Schmarotzern
Akkusativ den Schmarotzer die Schmarotzer

Worttrennung:

Schma·rot·zer, Plural: Schma·rot·zer

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schmarotzer (Info)
Reime: -ɔt͡sɐ

Bedeutungen:

faule Person, die vom Geld, von der Arbeit anderer lebt
Biologie: Organismus, der seine Nahrung (zum einseitigen Nutzen) auf Kosten anderer Pflanzen oder Tiere gewinnt, indem er auf oder in ihnen lebt

Herkunft:

Schmarotzer stammt vom Verb schmarotzen ab. Vorformen waren Smorotzer (Bettler) im 15. Jahrhundert und Schmorotzer (Knauser) im 16. Jahrhundert. Die naturwissenschaftliche Bedeutung ‚Parasit‘ existiert seit etwa 1800.[1]

Synonyme:

Nassauer, Parasit, Schnorrer
Parasit

Gegenwörter:

Wirt

Weibliche Wortformen:

Schmarotzerin

Unterbegriffe:

Sozialschmarotzer

Beispiele:

Er muss nicht arbeiten, denn er hat einen reichen Onkel und lebt wunderbar als Schmarotzer.
„‚Hoho, man will Sex und bekommt nichts als einen Schmarotzer, das kennen wir doch‘, so rufen die anderen, und schauen abfällig auf den Lebensabschnittsgefährten, der schlaff und arbeitslos auf der Couch herumschimmelt.“[2]
„In den Augen dieser Wilden war er nicht mehr länger ein Schmarotzer.“[3]
„In dieser ausnehmend langweiligen Stadt, in der sich die Schmarotzer viel lieber auf die Fremden stürzen als auf die Einheimischen, unterhielt ich mich bei einer Pharaobank, die man im Café aufgelegt hatte, und drängte auch Rosalie zu spielen.“[4]
„Dabei hat sie jahrelang allerlei hergelaufene Schmarotzer am Fressen gehalten, aber das waren ›Künstler und Dichter‹; Schnitzler, dieser Kitschbruder, und Gruber, der gar nicht so übel war.“[5]
Misteln leben als Schmarotzer auf Bäumen.
„Auch die Vanille-Orchideen wachsen als schlingende Schmarotzer in der Luft, während Zimt sich als dünne Rindenschicht von den Stämmen des Zimtbaums abschälen lässt, prompt in seine bekannte Form zusammenrollt und schon leicht typisch riecht.“[6]

Wortbildungen:

schmarotzerhaft, Schmarotzertum
Halbschmarotzer

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schmarotzer
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schmarotzer
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schmarotzer
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchmarotzer
The Free Dictionary „Schmarotzer

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „schmarotzen“, Seite 1220
  2. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: fr-aktuell.de vom 12.01.2005
  3. Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel. 3. Auflage. Unionsverlag, Zürich (Originaltitel: Сон в начале тумана, übersetzt von Arno Specht), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 93.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 136.
  5. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 44. Erstveröffentlichung 1963.
  6. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: spiegel.de vom 30.08.2005