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Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Steininger“ – für männliche Einzelpersonen, die „Steininger“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Steininger“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Steininger“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Eine zunächst offensichtlich scheinende Vermutung ist, dass es sich um einen Herkunftsnamen aus einem Ort Steining handelt - es gibt mehrere Einöden, Weiler und Dörfer dieses Namens in Niederbayern und Oberösterreich dieses Namens. Die Häufigkeit des Namens spricht jedoch gegen diese Vermutung, denn Ortsnamen mit der Endung -ing, die althochdeutschen Ursprungs sind (Namensbildung zwischen 750 bis 1050), kommen in Südbayern und Oberösterreich sehr häufig vor, ohne dass gleichzeitig andere von diesen Ortsnamen abgeleitete Familiennamen ähnlich häufig vorkommen würden. Die Ableitung vom Orts/Flurnamen Steining kann kann also nur eine Teilerklärung für die Herkunft der Familiennamen „Steininger“ bieten.
In einer Häufigkeitsauswertung von Familiennamen in Oberösterreich aus dem Jahr 1820-30 zeigt sich, dass der Familienname Steininger praktisch gleich häufig auftritt wie die Familiennamen „Schmied“ oder „Fischer“ und andere Familiennamen, die von Berufen oder lokalen örtlichen Lagen der Höfe abgeleitet wurden (u.a. auch solche, die auf -inger enden, wie Wiesinger und Holzinger). Aufgrund der Ableitung vom Begriff „Stein“ liegt daher die Annahme nahe, dass es sich bei einem „Steininger“ entweder um einen Bauern, Hofverwalter oder Ähnliches gehandelt hat, dessen Wiesen und Äcker sehr viele Steine die Bewirtschaftung sehr mühselig machten oder es sich um jemanden gehandelt hat, der als Knecht eines Bauern die in diesen Endmoränenlandschaften sehr häufigen Steine von den Wiesen und Äckern entfernt hat, um die Bewirtschaftung zu erleichtern bzw. überhaupt erst zu ermöglichen.
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 489
Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 640