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Zoologie: im hohen Norden Eurasiens und Amerikas lebende Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae), mit gedrungenem Körper, kräftigen Gliedmaßen, zottigem dunkelbraunem oder schwarzem Fell und oft einer hellen Bandzeichnung
seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; frühneuhochdeutschvilfraß ‚Fresser, Schlemmer; Hyäne‘, mittelhochdeutschvilvrāz Adj., vilvræzegger, althochdeutschfilufrāz ‚Vielfresser‘ (neben filufrezzo, 10. Jh.), Zusammensetzung aus filu ‚viel‘ und frāz ‚Fraß‘; weiteres siehe dort. Die tierische Lehnbedeutung entstand aus mittelniederdeutschemveelvratz (1498), vēlevrās, -vrāt, ursprünglich villevrās, seinerseits aus altnorwegischemfjeldfross ‚Bergkater‘ mit volksetymologischer Angleichung an mnd. vele, vēl ‚viel‘ und vrāt ‚Fresser‘ entlehnt.[1][2] Volkskundlich war der Vielfraß für seine Gefräßigkeit bekannt.[3]
„Der Vielfraß nutzt Analdrüsen dazu, sein Territorium zu markieren.“[4]
„Er sieht aus wie ein kleiner Bär, hat mächtige Kiefer wie eine Hyäne, und die Finnen nennen ihn "Felsenkatze". Viele Mythen ranken sich um den Vielfraß, den größten Marder der Welt.“[5]
Obelix ist ein echter Vielfraß.
„Erich Snider wirkte völlig bedürfnislos, und auch seine Tochter machte nicht den Eindruck eines Vielfraßes, sondern schien eher gleichgültig gegenüber kulinarischen Genüssen.“[6]
„Mandrill Enuro ist ein Vielfraß. Als Chef der Affenbande pickt er sich immer die süßesten und kalorienreichsten Stücke aus dem morgendlichen Buffet raus.“[7]
Übersetzungen
Zoologie: Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae)
Deutsche Welle, Deutsch lernen - Wort der Woche: Katharina Boßerhoff: Der Vielfraß. In: Deutsche Welle.1. Oktober 2021 (Text und Audio zum Download, Dauer: 01:48 mm:ss, URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
Quellen:
↑Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
↑Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
↑Marlies Philippa et al.: Etymologisch Woordenboek van het Nederlands, A-Z; Stichwort: „veelvraat“; Amsterdam University Press, 2003–2009;
↑Klaus Esterluss: Nase zu und durch – Alter, du stinkst! - Eine Liste von Tierarten mit einem schlechten Parfüm-Geschmack. In: Deutsche Welle.6. September 2017 (URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
↑Verhaltensaufnahmen von Vielfraßen. Sendung: Expeditionen ins Tierreich. In: Norddeutscher Rundfunk. (URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).
↑Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 544.
↑Leopard, Seebär & Co. (10). In: Norddeutscher Rundfunk.24. August 2021 (URL, abgerufen am 14. Oktober 2021).