epistemisch

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes epistemisch gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes epistemisch, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man epistemisch in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort epistemisch wissen müssen. Die Definition des Wortes epistemisch wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonepistemisch und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

epistemisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
epistemisch
Alle weiteren Formen: Flexion:epistemisch

Worttrennung:

epis·te·misch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild epistemisch (Info)
Reime: -eːmɪʃ

Bedeutungen:

Philosophie: auf die Epistemologie, die Erkenntnistheorie, bezogen
auf die Erkenntnislage des Einzelnen mit seinem persönlichen Wissen in der aktuellen Situation bezogen
Grammatik: Verwendungsart der Modalverben, die den Grad des Wissens, den der Sprecher zum Ausdruck bringen will, näher bezeichnet

Herkunft:

griechisch epistéme Wissen, Erkenntnis, Einsicht

Sinnverwandte Wörter:

epistemologisch, erkenntnisbezogen, erkenntnismäßig, erkenntnistheoretisch, wissensmäßig
intrasubjektiv

Gegenwörter:

ontisch; objektiv real
deontisch

Beispiele:

Eine epistemische Autorität begründet sich durch den Wissensvorsprung und hat nichts mit Macht durch eine hierarchisch hoch angesiedelte Position zu tun.
Die epistemische Rechtfertigung liefert die auf wahren Fakten gründenden Argumente dafür, dass man eine Überzeugung auch „Wissen“ nennen darf.
„Im Gegenteil kann man durch ein streng wissenschaftliches Vorgehen den Frieden erwarten, zunächst freilich erst den im Bereich des Wissens, den epistemischen Frieden.“[1]
Eine epistemische Wahrnehmung ist im subjektiven Leben die undramatische Erkenntnis: Ja, so ist die Sachlage, und dies ist völlig unabhängig davon, ob auch ein objektiver Betrachter zu diesem Ergebnis käme.
Wichtige epistemische Unterschiede muss man zwischen „annehmen“, „glauben“, „vermuten“, „wissen“ und anderen Arten der Einstellung von Personen zu Aussagen machen.
„Die Forschenden stellten fest, dass bestimmte, sogenannte epistemische Überzeugungen den Glauben an Verschwörungserzählungen erklären können.“[2]
Epistemische Überzeugungen sind individuelle Vorstellungen einer Person über Wissen und Wissenserwerb.“[2]
Epistemische Überzeugungen wie diese erklären möglicherweise auch, warum der Inhalt der Verschwörungserzählungen austauschbar ist: ob Corona, Krieg in der Ukraine oder Klimakrise - Stoff gibt es reichlich.“[2]
„Ob eine Einheit in deontischer oder epistemischer Lesart verstanden wird, hängt nicht zuletzt vom Kontext ab.“[3]
Nicht epistemisch gebrauchte Modalverben beschreiben einen Sachverhalt als möglich oder erwünscht. Epistemisch gebrauchte Modalverben hingegen charakterisieren die Einstellung des Sprechers.
„Er müsste doch seine Hausaufgaben jetzt eigentlich schon fertig haben“ – hier wird das Modalverb „müssen“ vom Sprecher epistemisch gebraucht.

Charakteristische Wortkombinationen:

epistemische Autorität, epistemische Logik (= Wissenslogik), epistemische Rechtfertigung
epistemische Wahrnehmung
epistemischer Gebrauch

Wortbildungen:

Epistemologie

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „epistemisch
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „epistemisch
Duden online „epistemisch
Modalverben im Verbalkomplex

Quellen:

  1. Otfried Höffe: Thomas Hobbes, München 2010, S. 62.
  2. 2,0 2,1 2,2 Julia Vergin: Psychologie – Was Menschen anfällig für Fake News macht. In: Deutsche Welle. 3. November 2022 (URL, abgerufen am 9. November 2022).
  3. Matthias Granzow-Emden: Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten. Narr Verlag, Tübingen 2013, ISBN 979-3-8233-6656-0, Seite 140

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Epistel, epistomatisch