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Worttrennung:
- epis·te·misch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: epistemisch (Info)
- Reime: -eːmɪʃ
Bedeutungen:
- Philosophie: auf die Epistemologie, die Erkenntnistheorie, bezogen
- auf die Erkenntnislage des Einzelnen mit seinem persönlichen Wissen in der aktuellen Situation bezogen
- Grammatik: Verwendungsart der Modalverben, die den Grad des Wissens, den der Sprecher zum Ausdruck bringen will, näher bezeichnet
Herkunft:
- griechisch epistéme Wissen, Erkenntnis, Einsicht
Sinnverwandte Wörter:
- epistemologisch, erkenntnisbezogen, erkenntnismäßig, erkenntnistheoretisch, wissensmäßig
- intrasubjektiv
Gegenwörter:
- ontisch; objektiv real
- deontisch
Beispiele:
- Eine epistemische Autorität begründet sich durch den Wissensvorsprung und hat nichts mit Macht durch eine hierarchisch hoch angesiedelte Position zu tun.
- Die epistemische Rechtfertigung liefert die auf wahren Fakten gründenden Argumente dafür, dass man eine Überzeugung auch „Wissen“ nennen darf.
- „Im Gegenteil kann man durch ein streng wissenschaftliches Vorgehen den Frieden erwarten, zunächst freilich erst den im Bereich des Wissens, den epistemischen Frieden.“[1]
- Eine epistemische Wahrnehmung ist im subjektiven Leben die undramatische Erkenntnis: Ja, so ist die Sachlage, und dies ist völlig unabhängig davon, ob auch ein objektiver Betrachter zu diesem Ergebnis käme.
- Wichtige epistemische Unterschiede muss man zwischen „annehmen“, „glauben“, „vermuten“, „wissen“ und anderen Arten der Einstellung von Personen zu Aussagen machen.
- „Die Forschenden stellten fest, dass bestimmte, sogenannte epistemische Überzeugungen den Glauben an Verschwörungserzählungen erklären können.“[2]
- „Epistemische Überzeugungen sind individuelle Vorstellungen einer Person über Wissen und Wissenserwerb.“[2]
- „Epistemische Überzeugungen wie diese erklären möglicherweise auch, warum der Inhalt der Verschwörungserzählungen austauschbar ist: ob Corona, Krieg in der Ukraine oder Klimakrise - Stoff gibt es reichlich.“[2]
- „Ob eine Einheit in deontischer oder epistemischer Lesart verstanden wird, hängt nicht zuletzt vom Kontext ab.“[3]
- Nicht epistemisch gebrauchte Modalverben beschreiben einen Sachverhalt als möglich oder erwünscht. Epistemisch gebrauchte Modalverben hingegen charakterisieren die Einstellung des Sprechers.
- „Er müsste doch seine Hausaufgaben jetzt eigentlich schon fertig haben“ – hier wird das Modalverb „müssen“ vom Sprecher epistemisch gebraucht.
Charakteristische Wortkombinationen:
- epistemische Autorität, epistemische Logik (= Wissenslogik), epistemische Rechtfertigung
- epistemische Wahrnehmung
- epistemischer Gebrauch
Wortbildungen:
- Epistemologie
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „epistemisch“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „epistemisch“
- Duden online „epistemisch“
- Modalverben im Verbalkomplex
Quellen:
- ↑ Otfried Höffe: Thomas Hobbes, München 2010, S. 62.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Julia Vergin: Psychologie – Was Menschen anfällig für Fake News macht. In: Deutsche Welle. 3. November 2022 (URL, abgerufen am 9. November 2022) .
- ↑ Matthias Granzow-Emden: Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten. Narr Verlag, Tübingen 2013, ISBN 979-3-8233-6656-0, Seite 140