krängen

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krängen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich kränge
du krängst
er, sie, es krängt
Präteritum ich krängte
Konjunktiv II ich krängte
Imperativ Singular kränge!
Plural krängt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gekrängt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:krängen
krängende Segelyacht

Alternative Schreibweisen:

krengen

Worttrennung:

krän·gen, Präteritum: kräng·te, Partizip II: ge·krängt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild krängen (Info)
Reime: -ɛŋən

Bedeutungen:

seemannssprachlich, intransitiv, in Bezug auf Schiffe und Boote: sich (kurzzeitig) zur Seite neigen
seemannssprachlich, transitiv, in Bezug auf Schiffe und Boote: (willentlich) zur Seite neigen

Herkunft:

Das Verb krängen geht wie das niederdeutsche krängen, krengen, das niederländische krengen → nl ‚beugen, drehen‘, das englische cringe → en ‚kauern, sich unterwerfen‘, das altenglische cringan → ang, crincan → ang ‚fallen‘ mit dem altnordischen krangr → non ‚hinfällig‘ und dem althochdeutschen krankalon → goh ‚wanken, straucheln‘ auf das germanische *krangjan ‚kehren‘ zurück.[1] Dem liegt die indoeuropäische Wurzel *ger- ‚drehen, winden‘ zugrunde.[1]

Synonyme:

sich neigen
neigen

Beispiele:

„Als erneut eine Bö einfällt, krängt das Schiff so stark nach Lee, dass die Unterrahen fast das Wasser berühren.“[2]
„Wir finden überzeugende Aussagen, dass die Titanic auf die Steuerbordseite krängte, und dann sofort ein genauso glaubhaftes Zeugnis, dass sie nach Backbord lag.“[3]
„›Wir krängen. Irgendetwas stimmt mit dem Schiff nicht.‹“[4]
„Das Schiff krängte erneut in die bedrohliche Schräglage.“[5]
„Die großen weißen Segel blähten sich vor dem kräftigen Wind und krängten das Schiff nach Backbord, als es den Golf durchpflügte.“[6]
„Nach ihrer Fertigstellung sind Fahrgastschiffe und Frachtschiffe zu krängen und die Grundwerte ihrer Stabilität zu bestimmen.“[7]
„›In diesem Fall muss man das Schiff krängen‹, sagte ich schniefend.“[8]
„Man will vermeiden, daß dieses Schiff durch Querwind allein um mehr als 15° gekrängt werden kann.“[9]
„ die Kreuzseen brachen über ihren Luvbug und durchnäßten den Ausguck auf dem Vordeck, krängten die Sophie[10], während James Dillon, der schief auf dem Achterdeck stand, Zwiesprache mit dem Teufel hielt .“[11]

Wortbildungen:

Krängen, Krängung, überkrängen

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „krängen
Duden online „krängen
Dietmar Bartz: Seemannssprache. Von Tampen, Pütz und Wanten. 1. Auflage. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1933-6, „krängen“, Seite 148.
Diese Bedeutung wurde mittels der Fünf-Zitate-Regel nachgewiesen.
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkrängen

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Dietmar Bartz: Seemannssprache. Von Tampen, Pütz und Wanten. 1. Auflage. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-7688-1933-6, „krängen“, Seite 148.
  2. Rainer Däbritz: Stumm blieb der Ozean: ungewöhnliche Schiffsunfälle aus der Zeit der Segelschifffahrt. 2002 (Google Books, abgerufen am 10. März 2017).
  3. Archibald Gracie: Die Wahrheit über die Titanic. Der Bericht eines Überlebenden. Jazzybee-Verlag, 2018, ISBN 9783849652630 (Google Books).
  4. Armand Baltazar: Timeless - Retter der verlorenen Zeit. cbj-Verlag, 2017, Seite 200 (Google Books).
  5. Roland Mueller: Die Töchter des Pflanzenjägers. dotbooks, ISBN 978-3-95520-622-2, Seite 99.
  6. Fred M. Stewart: Die Erben der Collins. Fischer, 2015 (Google Books).
  7. Hans Jürgen Schaps, ‎Georg Abraham: Das deutsche Seerecht. Kommentar und Materialsammlung. Erster Band, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1959, Seite 643 (Google Books).
  8. Marie Merburg: Wellenglitzern. Bastei Entertainment, Köln 2017, ISBN 978-3-7325-3094-6, Seite 349 (Google Books).
  9. Joseph Krauß, Martin Berger, Walter Helmers (Herausgeber): Handbuch für die Schiffsführung. 6. Auflage. Zweiter Band, Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH, 1962, Seite 377 (Google Books).
  10. Im Original kursiv.
  11. Patrick O’Brian: Kurs auf Spaniens Küste. refinery, ISBN 978-3-96048-001-3, Seite 283 (Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: kränken