polar

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polar (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
polar
Alle weiteren Formen: Flexion:polar

Worttrennung:

po·lar, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild polar (Info)
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

Geografie: die Pole betreffend, in der Nähe des Pols befindlich
bildungssprachlich: einander entgegengesetzt, gegensinnig wirkend
Physik, Chemie: Eigenschaft von Molekülen: permanente Anziehungskraft habend durch räumliche Ladungstrennung und einer geometrischen Anordnung der Molekülgruppen, die zu einer permanenten elektrischen Dipolbildung führt; eine positive und eine negative Teilladung aufweisend

Abkürzungen:

pol.

Herkunft:

Ableitung von Pol mit dem Ableitungsmorphem -ar

Unterbegriffe:

subpolar, zirkumpolar
nordpolar, südpolar
bipolar
unpolar

Beispiele:

Schon im August erreichte Mitteleuropa eine polare Luftströmung.
Ein klassisches Beispiel für ein polares Molekül ist Wasser (H₂O).
„im polaren H₂O-Molekül trägt das O-Atom ungefähr die Ladung −½e.“[1]
„Man bezeichnet Bindungen mit unsymmetrischer Ladungsverteilung als polare Elektronenpaarbindung.“[2]
„Entscheide, ob die folgenden Bindungen polar oder unpolar sind. Kennzeichne die Teilladungen mit den entsprechenden Symbolen: N-H, C-H, Cl-Cl, H-I.“[2]
„Für den Zusammenhalt der Saccharose-Moleküle im Zuckerkristall sorgen die polaren OH-Gruppen der Moleküle.“[2]
„Löst man Zuckerkristalle in Wasser, lagern sich die polaren Wasser-Moleküle an der Oberfläche der Kristalle an und bilden mit den ebenfalls polaren OH-Gruppen der Saccharose-Moleküle Wasserstoffbrückenbindungen aus.“[2]
„Aufgrund der hohen Elektronegativität des Sauerstoffatoms sind die O-H-Bindung und die C-O-Bindung im Ethanol-Molekül polar.[2]
„Die Carbonyl-Gruppe ist wegen der hohen Elektronegativität des Sauerstoff-Atoms polar.[2]
„Kommen jedoch mehrere polare Moleküle zusammen, dann drehen sie sich, ziehen sich an und kollidieren miteinander, um gleich darauf wieder auseinander zu streben.“[3]
„Zwar haben Bohn und Avdeenkov nur OH-Moleküle simuliert, die Forscher gehen jedoch davon aus, dass ihre Theorie auch für andere polare Moleküle zutrifft.“[3]
„Aber auch bei Molekülen aus gleichen Atomen, z.B. H2, Cl2, O2, ergibt ein Vergleich der errechneten mit den experimentell gefundenen Bindungsverhältnissen, daß neben der reinen unpolaren Bindung geringe Anteile einer polaren Bindung beteiligt sind (Abb. 3).“[4]
Selbst wenn es polare Bindungen gibt, könnte das gesamte Molekül unpolar sein, wenn die Geometrie symmetrisch ist und die Dipole sich gegenseitig aufheben.

Charakteristische Wortkombinationen:

attributiv: polare Atombindung / Bindung / Elektronenpaarbindung, polares Molekül

Wortbildungen:

Polarbär, Polardorsch, Polarexpedition, Polarfahrer, Polarfauna, Polarforscher, Polarfront, Polarfuchs, Polargebiet, Polarhund, Polarklima, Polarkoordinate, Polarkoordinatensystem, Polarkreis, Polarlicht, Polarnacht, Polarpost, Polarregion, Polarreisender, Polarstern, Polartag, Polarwind

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „polar
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „polar
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „polar
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalpolar
The Free Dictionary „polar
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „polar
Duden online „polar
Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 3336, Artikel „polar“

Quellen:

  1. Die chemische Bindung im Anfängerunterricht – ein offenes Modell. 2008, abgerufen am 3. Juni 2024 (aus: Auszüge aus der Chemischen Grundvorlesung an der LMU München im Wintersemester 2008/2009).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Wolfgang Asselborn (Hrsg.): Chemie heute – Sekundarbereich I. Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH, Braunschweig 2020, ISBN 978-3-507-88009-2, Seite 200, 201, 207, 342, 352
  3. 3,0 3,1 Thorsten Krome: Aufgezwungener Zusammenhalt. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 7. Februar 2003, ISSN 0170-2971 (URL, abgerufen am 3. Juni 2024).
  4. Lexikon der Physik – chemische Bindung. In: Spektrum der Wissenschaft Online. ISSN 0170-2971 (URL, abgerufen am 3. Juni 2024).