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Worttrennung:
- pri·va·ti·sie·ren, Präteritum: pri·va·ti·sier·te, Partizip II: pri·va·ti·siert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: privatisieren (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- transitiv: vorher Staatliches auf Private übertragen, etwa Staatsvermögen in Privateigentum überführen oder vormals staatliche Aufgaben in privatrechtliche Organisationsformen übertragen oder gänzlich Privatrechtssubjekten überlassen
- intransitiv: als Privatmann oder Rentner, also ohne einen Beruf auszuüben, leben (und seinen Lebensunterhalt aus Zuwendungen, dem Vermögen oder dessen Erträgen bestreiten)
Herkunft:
- Das Verb privatisieren ist seit ungefähr hundert Jahren im deutschen Sprachraum nachzuweisen (nach einer anderen Quelle bereits seit dem 17. Jahrhundert[1]). Bis zur Jahrhundertmitte wurde es ausschließlich intransitiv in der Bedeutung verwendet. Seitdem ist ein Bedeutungswandel eingetreten: Neben die ursprüngliche Wortbedeutung ist seit den 1950er-Jahren eine zweite, transitive getreten (Bedeutung ), welche das ursprüngliche Begriffsverständnis nahezu verdrängt hat.[2]
Gegenwörter:
- verstaatlichen
- arbeiten
Beispiele:
- Die Gemeinde plant, den Kindergarten zu privatisieren.
- Man überlegt, den Justizvollzug zu privatisieren.
- „Sie privatisierten die Busrouten und schlossen den Steinbruch am Oyggjarvegur.“[3]
- Seit Gunnar seinen Reiterhof an seine Kinder übergeben hat, privatisiert er nur noch.
Wortbildungen:
- Privatisierung
Übersetzungen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „privatisieren“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „privatisieren“
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , unter „privat“, Seite 1044
- Jörn Axel Kämmerer: Privatisierung, Seite 7
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , unter „privat“, Seite 1044
- ↑ Jörn Axel Kämmerer: Privatisierung, Seite 7
- ↑ Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 308. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.