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Dieser Eintrag war in der 2. Woche des Jahres 2014 das Wort der Woche.
Das altfranzösischemarchis, das altprovenzalischemarques und das italienischemarchese→ it ‚Markgraf‘ lassen sich auf das (alt-)französischemarche→ fr und das altprovenzalische und italienische marca→ it ‚Grenzland, Grenze‘ zurückführen, denen ihrerseits das germanische*markō ‚Grenze‘ zugrunde liegt.[1] Aus dem italienischen marchese wird in der Folge ein reiner Adelstitel, der als marquis→ fr im 13. Jahrhundert ins Französische übernommen wird.[1] Hier entsteht die weibliche Form marquise→ fr, welche um 1700 in der Seemanns- und Soldatensprache die Bedeutung ‚Überzelt, zusätzliches Zeltdach‘ erhält.[1] Dieses Überzelt oder zusätzliche Zeltdach befand sich auf dem Achterdeck beziehungsweise am Offizierszelt, wodurch eine deutliche Unterscheidung zu den einfachen Zelten der Mannschaft möglich wurde.[1] Der Grund für die Übertragung des Adelstitels auf das Überzelt ist nicht geklärt.[2] Der Umstand, dass Marquis als einziger Adelstitel einen ironischen und leicht abwertenden Nebensinn bekommen hat, da er im Französischen auch für ‚Geck‘ steht, könnte ein Hinweis darauf sein, dass man das sich abhebende Offizierszelt scherzhaft und ironisch Marquise genannt hat, da es aussah, als sei es wie für einen Marquis gemacht.[2] In dieser zunächst also vermutlich scherzhaft übertragenen Verwendung gelangt marquise im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts ins Deutsche, wo es bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die Schreibweise Marquise behält.[1] Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts herrscht allerdings die von der Zeltbedeutung abgeleitete Bedeutung ‚Sonnendach aus Stoff vor Tür oder Fenster‘ vor.[1]
Warum der Edelsteinschliff und der Edelstein selbst als Markise bezeichnet werden, ist unbekannt.[3] Es gibt allerdings diesen Erklärungsansatz: Der Navetteschliff ist eine Schliffart edler Steine. Er wird auch Marquisenschliff genannt, hergeleitet von der Mätresse König Ludwigs XV. von Frankreich, die diese Schliffart bevorzugte.[4] Diese Mätresse war Jeanne-Antoinette Poisson, die Marquise (Markgräfin) de Pompadour.
Im Sommer saßen wir oft auf der Terrasse, vor der Sonne geschützt durch die Markise.
Als es anfing zu regnen, sprang mein Vater auf, um die Markise einzurollen.
Frau Klatt handelt mit Rollläden und Markisen.
„Die Main Street um 1900; man sieht die Pferdebahn, links und rechts lange Reihen von Läden, die Markisen wegen der Sonne weit heruntergelassen, ein paar Kutschen und Fuhrwerke, Gehwege voller Spaziergänger.“[6]
Die Schliffart Navette wird auch noch Markise genannt.
Dieser Smaragd ist als Markise geschliffen.
Sie saßen im Pavillon und nahmen eine Markise zu sich.
↑ 1,01,11,21,31,41,5Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Markise“, Seite 840.
↑ 2,02,1Wahrig Herkunftswörterbuch „Markise“ auf wissen.de.
↑Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 27: Deutsches Wörterbuch II, GLUC–REG, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1127-8, DNB 943161878, „Markise“, Seite 2202.