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Nebenformen:
- Massematte(n), Masemotten, Massemaite
Worttrennung:
- Ma·se·mat·te, Plural: Ma·se·mat·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Masematte (Info)
- Reime: -atə
Bedeutungen:
- Münster, kein Plural: regionaler Soziolekt, der zu den Dialekten des Rotwelschen gehört
- Jüdischdeutsch, veraltet: gewagter Handel, gewagtes Geschäft (meist als Diebstahl)
Herkunft:
- aus dem Rotwelschen Massematten/Massematte f, m ‚Handel und Wandel‘, aber auch ‚Diebstahl‘[1][2] Das von Jiddisch: masse-maten, „Geschäft, Verkehr“[3] bzw. „Empfangnahme und Geben (der Ware), Kauf und Verkauf“[4], bestehend aus masse (Last, Ladung)[3][5] und מתנה (YIVO: matone) → yi ‚Geschenk, Gabe‘[3][5]. Es geht zurück auf Hebräisch מַשָּא וּמַתָּן (CHA: masāʾ ūmatān) → he . Das Wort Masematte ist bereits seit dem 18. Jahrhundert bezeugt.
Sinnverwandte Wörter:
- Münsterländer Platt
Gegenwörter:
- Hochdeutsch
Oberbegriffe:
- Dialekt, Soziolekt
Beispiele:
- „Die bedrohten Sprachen in Deutschland Neben dem Jenischen gibt es nach Schätzungen des Sprachwissenschaftlers Klaus Siewert noch rund 50 weitere Geheimsprachen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dazu gehören das Manische, das in der Gegend um Gießen gesprochen wird, und die Münstersche Geheimsprache Masematte.“[6]
- „Mittlerweile ist Masematte auch zum Unterrichtsstoff an Schulen und Universitäten geworden.“[7]
- „Machst Du Masematten?“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- schlechte Massematten
Wortbildungen:
- Masemattefreier (Sprecher dieser Sprache)
Übersetzungen
Jüdischdeutsch, veraltet: gewagter Handel, gewagtes Geschäft (meist als Diebstahl)
- Wikipedia-Artikel „Masematte“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Masematte“
- Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon „Masematte“
- Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Masematten“ (Wörterbuchnetz), „Masematten“ (Zeno.org)
- Alfred Schirmer: Wörterbuch der deutschen Kaufmannssprache - auf geschichtlichen Grundlagen. De Gruyter, Berlin 1991, ISBN 978-3-11-188432-5, Seite 127 (Google Books)
Quellen:
- ↑ Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen. Deutsche Gaunersprache. 1. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 1956, Seite 209 f. „Massematten“
- ↑ Joseph Karl von Train: Wörterbuch der Gauner- und Diebessprache. reprint Verlag Leipzig, Leipzig 2011, ISBN 978-3-8262-3014-1, Seite 80, DNB 1011465086 (Reprint der Originalausgabe: Chochemer Loschen. Wörterbuch der Gauner= und Diebs= vulgo Jenischen Sprache. F. W. Goedsche, Meißen 1833) „Maſſematten, m Diebstahl, und Gaunerstreiche im Allgemeinen, Geschäfte, Handel, Raub.“
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Salcia Landmann: Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache. Nachwort von F. J. Beranek. Limes Verlag, Wiesbaden, München 1979, ISBN 3-8090-2144-X, Jiddisches Lexikon, Seite 195, DNB 790323494
- ↑ Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909 , Stichwort „Masematten“ (Wörterbuchnetz), „Masematten“ (Zeno.org)
- ↑ 5,0 5,1 Ronald Lötzsch: Jiddisches Wörterbuch. 1. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1990, ISBN 3-323-00314-4, Seite 116, DNB 910102309 „máße“ und „matóne“
- ↑ Elke Bodderas: Fremde Wörter schützen. In: Zeit Online. Nummer 47, 15. November 2001, ISSN 0044-2070 (Seite 3, URL, abgerufen am 13. Februar 2014) .
- ↑ Klaus Siewert: Und wenn sie nicht Machulle sind. Waxmann Verlag, 1992, ISBN 3-89325-114-6, Seite 17 (Zitiert nach Google Books, Google Books)
- ↑ Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer, Berlin (1895). In: Deutsches Textarchiv, S. 265, abgerufen am 13.03.2014.