Parodie

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Parodie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Parodie die Parodien
Genitiv der Parodie der Parodien
Dativ der Parodie den Parodien
Akkusativ die Parodie die Parodien

Worttrennung:

Pa·r·o·die, Plural: Pa·r·o·di·en

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Parodie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

Literaturwissenschaft: literarische Gattung: verzerrende, übertreibende oder verspottende meist komische Nachahmung eines bekannten Werkes. Im Gegensatz zur Travestie erfolgt die Nachahmung unter Beibehaltung der Form, jedoch Verwendung eines anderen, nicht dazu passenden Inhalts
allgemein: jede komische, verspottende Nachahmung eines Vorbildes

Herkunft:

über gleichbedeutend französisch parodie → fr von lateinisch parōdia → la, dies zu griechisch παρωδία (parōdia→ grc „der Nebengesang, das Gegengedicht“; zum Präfix παρα- (para-→ grcneben“ und ᾠδή (ōdē→ grcGesang“; vergleiche Ode.[1] Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.[2]

Sinnverwandte Wörter:

Persiflage, Satire
Klamauk

Gegenwörter:

Original, Travestie
Zitat

Oberbegriffe:

Kunst
Nachahmung

Unterbegriffe:

Filmparodie, Musikparodie, Religionsparodie
Heldenparodie, Selbstparodie

Beispiele:

Aus „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn?“ Goethe, Mignon, wird bei Erich Kästner als Parodie „Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn?“
„Die Satire verspottet die Menschen und deren Handeln, die Parodie belächelt die Machart, in der ein Autor seinen Gegenstand behandelt hat.“[3]
„Was ich aufführen ließ, war als vernichtende Parodie gemeint.“[4]
„Und so ist auch die Parodie die Kehrseite der Medaille.“[5]
„Die Parodie macht selbst vor dem heiligen Wort nicht halt.“[6]
Die Versammlung geriet zur Parodie einer ernsthaften Beratung.
„Es wirkte fast wie eine Parodie, aber Ingeborg erkannte sofort die Anstrengung, dieselbe Anstrengung wie bei der Prinzessin: Seht her, es macht mir nichts aus.“[7]

Wortfamilie:

Parodiemesse, parodieren, parodisch, Parodist, Parodistik, parodistisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Parodie
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Parodie
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Parodie
The Free Dictionary „Parodie
Duden online „Parodie
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalParodie

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1004
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Parodie“, Seite 682.
  3. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 176. ISBN 3-406-39206-7.
  4. Robert Neumann: Oktoberreise mit einer Geliebten. Ein altmodischer Roman. Desch, München/Wien/Basel 1970, ISBN 3-420-04599-9, Seite 17.
  5. Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze. Quadriga, Köln 2015, ISBN 978-3-86995-075-4, Seite 192.
  6. Lutz Röhrich: Der Witz. Seine Formen und Funktionen. Mit tausend Beispielen in Wort und Bild. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1980, ISBN 3-423-01564-0, Seite 65.
  7. Susanne Fischer: Unter Weibern. Dreizehn Geschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-39949-7, Seite 131.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Parade