Kunst

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Kunst (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Kunst die Künste
Genitiv der Kunst der Künste
Dativ der Kunst den Künsten
Akkusativ die Kunst die Künste
Skulpturen (hier: „Blaue Spirale“ von Louis Constantin) sind Kunst

Worttrennung:

Kunst, Plural: Küns·te

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kunst (Info), Lautsprecherbild Kunst (Österreich) (Info)
Reime: -ʊnst

Bedeutungen:

Gesamtheit ästhetischer Werke
die Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sachgerecht auszuführen
von Menschenhand Geschaffenes, Unnatürliches

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 9. Jahrhundert[1] bezeugtes Erbwort aus dem Althochdeutschen, in dem die Formen chunst → goh[1] und kunst → goh[1] belegt sind, und dessen mittelhochdeutsche Form kunst → gmh[1] lautete. Das Wort ist ein Abstraktum zum Verb können.[1]

Gegenwörter:

Standard
Unfähigkeit
Natur

Unterbegriffe:

Aktionskunst, Altkunst, Ausdruckskunst, Baukunst, Beutekunst, Bildhauerkunst, Buchkunst, Digitalkunst, Erzählkunst, Felskunst, Filmkunst, Gegenwartskunst, Graffiti-Kunst, Hindukunst, Kinokunst, Lackkunst, Laienkunst, Lichtkunst, Malkunst, Metallkunst, Pseudokunst, Raubkunst, Reimkunst, Tonkunst, Verskunst, Zeichenkunst
L'art pour l'art
Aufführungskunst, Bildhauerkunst, Beschaffungskunst, Erwerbskunst, Erzählkunst, Fahrkunst, Fechtkunst, Filmkunst, Handwerkskunst, Heilkunst, Ingenieurskunst, Jagdkunst, Kampfkunst, Kochkunst, Kriegskunst, Lebenskunst, Liebeskunst, Reimkunst, Reitkunst, Schauspielkunst, Schreibkunst, Spielkunst, Sprachkunst, Sprechkunst, Staatskunst, Steuermannskunst, Überredungskunst, Verskunst, Verstellungskunst, Verwaltungskunst, Vorlesekunst, Wasserkunst, Webkunst, Wortkunst

Beispiele:

„Nun vergißt man heute in dem Streit um die ‚moderne Kunst‘ etwas Entscheidendes, daß nämlich die extremen revolutionären Richtungen der Kunst ja selbst gar nicht mehr Kunst sein wollten.“[2]
„Der Versuch des Mannes, die Frau zu ergründen, ist seit Jahrtausenden gescheitert. Das immer wieder zu versuchen liegt an der einfachen Konstruktion seines Hirns, das das Unmögliche nicht als unmöglich begreifen kann. Die Versuche misslangen, die Versuchung blieb, und daraus wurde Kunst.[3]
„«Kunst soll Lehrer sein» – dieser Forderung kann sie, ohne sich selbst aufzugeben, nur in einem einzigen Sinn genügen: dem Menschen den Menschen sichtbar zu machen und damit sein Ziel: das Streben nach voller Menschlichkeit.“[4]
Kunst, die der Natur verwandt und als freie Handlung doch nicht ihrer Gesetzmäßigkeit unterworfen, andererseits aber als verbindliche Regel nicht Akt willkürlicher Freiheit ist, steht auf der schmalen, kaum definierbaren Grenze zwischen Natur und Moral.“[5]
„Beim Stierkampf (Corrida), dem in südlichen Ländern häufig noch Kultcharakter zukommt und der dort als hohe Kunst betrieben wird, stehen sich Mensch und Tier in einem gefährlichen Zweikampf gegenüber.“[6]
Die Kunst dieses Goldschmieds ist eine wahre Pracht.
„Die alten Schreibkundigen brächten wenig Sympathie für unsere Schreibmaschinen und Computer auf, weil durch sie das Handwerk und die Kunst des Schreibens aussterben.“[7]
Durch Kunst erzeugte Textilfasern können ihrer Eigenschaften angepasst werden.

Redewendungen:

etwas ist keine Kunst
alle seine Künste spielen lassen – sich anstrengen, sich um etwas bemühen
nach allen Regeln der Kunst – so, wie es sich gehört; ganz und gar
brotlose Kunst (Lautsprecherbild Audio (Info)) – Tätigkeit, die sich wirtschaftlich nicht lohnt
mit seiner Kunst am Ende sein – nicht mehr weiter wissen
Kunst sein

Sprichwörter:

allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann

Charakteristische Wortkombinationen:

Akademie der Künste; bildende Kunst; Kunst und Kultur

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
kunstbeflissen, kunstfertig, künstlerisch, kunstliebend, kunstvoll
künstlich, kunstlos
Substantive:
Kunstakademie, Kunstaktion, Kunstamt, Kunstanschauung, Kunstansicht, Kunstanspruch, Kunstauffassung, Kunstauktion, Kunstausdruck, Kunstausstellung, Kunstausübung, Kunstbahnhof, Kunstbetrachtung, Kunstbetrieb, Kunstbetrug, Kunstbuch, Kunstdepot, Kunstdruck, Kunstfälschung, Kunstfertigkeit, Kunstfigur, Kunstfliegen, Kunstflieger, Kunstflug, Kunstförderer, Kunstform, Kunstforum, Kunstfrage, Kunstfreiheit, Kunstfreund, Kunstgalerie, Kunstgenuss, Kunstgeschichte, Kunstgewerbe, Kunsthalle, Kunsthandel, Kunsthändler, Kunsthandwerk, Kunsthaus, Kunstkalender, Kunstkammer, Kunstkritik, Kunstlehrer, Künstler, Kunstliebhaber, Kunstlied, Kunstluft, Kunstmagazin, Kunstmaler, Kunstmarkt, Kunstmuseum, Kunstpreis, Kunstraub, Kunstsammler, Kunstsammlung, Kunstschatz, Kunstschule, Kunststudent, Kunsttheorie, Kunsttischler, Kunstturnen, Kunstunterricht, Kunstverein, Kunstverkauf, Kunstverstand, Kunstwerk, Kunstwoche, Kunstwissenschaft, Kunstzeitschrift
Kunststück
Kunstfaser, Kunstdünger, Kunstherz, Kunstlauf, Kunstleder, Kunstlicht, Kunstluft, Kunstname, Kunstschnee, Kunststoff, Kunstwelt, Kunstwort
Verben:
kunststopfen
künsteln

Übersetzungen

Duden online „Kunst
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Kunst“ auf wissen.de
Wikipedia-Artikel „Kunst
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kunst
The Free Dictionary „Kunst
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKunst

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 547.
  2. Hans Sedlmayr: Die Revolution der modernen Kunst. DuMont Buchverlag, Köln 1996, ISBN 3-7701-3820-1, Seite 140 (Nachdruck der Ausgabe Köln, DuMont, 1985)
  3. Jurij Brězan: Ze studnje lět/Brunnen der Jahre. Zběrka sentencow, aforistiskich myslow a zapisow/Eine Sammlung von Sentenzen, aphoristischen Gedanken und Notaten. 1. nakład / Auflage. Ludowe nakładnistwo Domowina/Domowina-Verlag, Budyšin/Bautzen 2001, ISBN 3-7420-1863-9, Seite 61 (deutscher Teil) (Wudawaćelka: Lucija Hajnec, Illustracije: Werner Schinko/Herausgegeberin: Lucia Heine, Illustration: Werner Schinko).
  4. Jurij Brězan: Ze studnje lět/Brunnen der Jahre. Zběrka sentencow, aforistiskich myslow a zapisow/Eine Sammlung von Sentenzen, aphoristischen Gedanken und Notaten. 1. nakład / Auflage. Ludowe nakładnistwo Domowina/Domowina-Verlag, Budyšin/Bautzen 2001, ISBN 3-7420-1863-9, Seite 75 (deutscher Teil) (Wudawaćelka: Lucija Hajnec, Illustracije: Werner Schinko/Herausgegeberin: Lucia Heine, Illustration: Werner Schinko).
  5. Uwe Schultz: Immanuel Kant. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50659-9, Seite 146. Vorherige Ausgabe 1965.
  6. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 60.
  7. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 154. Französisches Original 1994.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: knust, Knust, Knuts, Stunk, unkst