Natur

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Natur (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Natur die Naturen
Genitiv der Natur der Naturen
Dativ der Natur den Naturen
Akkusativ die Natur die Naturen
Geräusche in der Natur: singende Vögel, rauschende Blätter und der Klang von Donner
die Vielfalt von Natur

Worttrennung:

Na·tur, Plural: Na·tu·ren

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Natur (Info) Lautsprecherbild Natur (Info)
Reime: -uːɐ̯

Bedeutungen:

Welt der Natur (im Gegensatz zu der durch den Menschen geschaffenen Welt der Kultur)
Gebiet, in das der Mensch überhaupt nicht oder nur wenig gestaltend und verändernd eingegriffen hat
geistige, seelische oder körperliche Charakteristika und Eigenheiten von Personen oder Tieren beziehungsweise deren gesamtes Wesen
generelle Beschaffenheit einer Sache oder eines Sachverhaltes

Herkunft:

seit 9. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch natūre → gmh; althochdeutsch natūra → gmh; aus lateinisch nātūra → la, wörtlich „Geburt“; zu nasci → la (nātus sum) „geboren werden“[1]

Synonyme:

Kosmos, Mutter Natur, Welt
unberührte Natur, Wildnis
das Wesen
das Wesen(tliche) einer Sache

Gegenwörter:

Kunst
Kultur
Unnatur

Unterbegriffe:

Restnatur
Abenteuernatur, Abenteurernatur, Ausnahmenatur, Bauernnatur, Bärennatur, Dichternatur, Dienstbotennatur, Einsiedlernatur, Frohnatur, Froschnatur, Führernatur, Grüblernatur, Herrennatur, Herrschernatur, Kämpfernatur, Klassennatur, Kraftnatur, Künstlernatur, Menschennatur, Pferdenatur, Rebellennatur, Rossnatur, Spielernatur, Strebernatur, Triebnatur, Urnatur, Zwitternatur
Doppelnatur, Kunstnatur, Rechtsnatur, Vertragsnatur, Zwienatur

Beispiele:

„Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.[2]
„Auch der vernünftigste Mensch bedarf von Zeit zu Zeit wieder der Natur, das heißt seiner unlogischen Grundstellung zu allen Dingen.“[3]
„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“[4]
„Daß Mensch und Natur sehr wohl miteinander auskommen können, haben die sächsischen Freikletterer seit über 130 Jahren bewiesen.“[5]
Wir wandern in der freien Natur.
Ich liebe es, den Klängen der wilden Natur zu lauschen.
„Das ist, was soll ich machen, meine Natur! Ich kann halt lieben nur! Und sonst gar nichts![6]
„Beim Fliegen überlistet der Pilot mittels seines Verstandes die Natur, die ihn körperlich nicht zum Fliegen geschaffen hat.“[7]
Dies ist eine Frage grundsätzlicher Natur.

Redewendungen:

„im Buch der Natur lesen“; von der Natur stiefmütterlich bedacht worden sein (hässlich sein); der Natur seinen Tribut entrichten (sterben)
am Busen der Natur
in Gottes freier Natur
von der Natur stiefmütterlich behandelt werden
von Natur aus
in Gottes freier Natur (im Grünen, in Feld und Wald); wie die Natur uns geschaffen hat (unbekleidet)
seine Natur nicht verleugnen können; der Stimme der Natur folgen (koitieren)
für jemanden zur zweiten Natur werden
gegen jemandes Natur gehen
in jemandes Natur liegen
Fragen / Beschlüsse von grundsätzlicher Natur

Charakteristische Wortkombinationen:

die unbelebte / belebte Natur
unberührte Natur (Lautsprecherbild Audio (Info)), unverfälschte, schlafende, blühende Natur; in der Natur (im Freien); an der Natur (in oder an der frischen Luft)
von Natur aus

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: naturbelassen, naturfarben, naturgemäß, naturgetreu, natürlich, naturrein, unnatürlich
Substantive: Naturalien, Naturalisierung, Naturalismus, Naturallohn, Naturarznei, Naturauffassung, Naturbegabung, Naturbeherrschung, Naturbeschreibung, Naturbetrachtung, Naturbursche, Naturdarm, Naturdenkmal, Naturdichtung, Naturdroge, Naturdünger, Natureindruck, Naturell, Naturereignis, Naturerlebnis, Naturerscheinung, Naturfarbe, Naturfarbstoff, Naturfaser, Naturfilm, Naturfilmer, Naturforscher, Naturforschung, Naturfotograf, Naturfotografie, Naturfreund, Naturfrevel, Naturgefahr, Naturgefühl, Naturgeschehen, Naturgeschichte, Naturgesetz, Naturgewalt, Naturgummi, Naturhafen, Naturhaushalt, Naturheilbehandlung, Naturheilkraft, Naturheilkunde, Naturheilkundiger, Naturheilmittel, Naturheilverfahren, Naturismus, Naturist, Naturistenstand, Naturkatastrophe, Naturkautschuk, Naturkind, Naturkosmetik, Naturkraft, Naturkult, Naturkunde, Naturkundler, Naturlaut, Naturlehre, Naturlocken, Naturlyrik, Naturmaß, Naturmensch, Naturpark, Naturpädagogik, Naturphänomen, Naturphilosoph, Naturphilosophie, Naturprodukt, Naturrecht, Naturreich, Naturreichtum, Naturreligion, Naturreservat (→ Naturwaldreservat), Naturschauspiel, Naturschönheit, Naturschutz, Naturschutzgebiet, Naturschwärmer, Naturseide, Naturspiel, Naturstein, Naturstoff, Natururan, Naturvolk, Naturvorgang, Naturwacht, Naturwärme, Naturwein, Naturwissenschaft, Naturwissenschaftler, Naturwunder, Naturzustand
Natura naturata, Natura naturans

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Natur
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Natur
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Natur
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNatur
The Free Dictionary „Natur
Duden online „Natur

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 647.
  2. Galileo Galilei
  3. Friedrich Nietzsche," Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 31
  4. Charles Darwin
  5. o.A.: Das Gebirge mit seinen unzähligen Gipfeln über den Wolken. Berliner Zeitung, Berlin 01.12.1994
  6. Friedrich Hollaender, Marlene Dietrich 1930: Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt
  7. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 95.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Matur, Signatur
Anagramme: raunt, traun, Turan, Unart, Unrat