Pedell

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Pedell (Deutsch)

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Pedell die Pedelle die Pedellen
Genitiv des Pedells der Pedelle der Pedellen
Dativ dem Pedelle den Pedellen den Pedellen
Akkusativ den Pedell die Pedelle die Pedellen

Anmerkung zum Plural:

In Österreich wird meistens die Form Pedellen verwendet.[1]

Worttrennung:

Pe·dell, Plural 1: Pe·del·le, Plural 2: Pe·del·len

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pedell (Info)
Reime: -ɛl

Bedeutungen:

veraltend: Hausmeister in einer Schule oder Hochschule

Herkunft:

Pedell geht auf das spätmittelhochdeutsche pedel, pedele oder bedelle sowie das frühneuhochdeutsche bedell oder pedell‚ Bote einer Universität, Universitätsdiener‘ zurück.[2] Die Entlehnung ins Deutsche erfolgte während des 14. Jahrhunderts vom mittellateinischen pedellus → la oder bedellus → la‚ Diener, Bote (des Gerichts)‘.[2][3] Dieses wiederum stellt seinerseits eine Entlehnung eines germanischen Wortes dar.[2] So existierte im Althochdeutschen bitil, im Mittelhochdeutschen bitel und im Altnordischen biðill → non‚ Bittender, Freier, Werber‘[2][3] sowie im Altenglischen bedul → ang‚ Bittsteller‘.[2] Möglicherweise kam es im Laufe der Zeit zudem zu einer Vermischung mit Büttel.[3]

Synonyme:

Hausmeister

Beispiele:

Die Bezeichnung Pedell wird heute kaum noch verwendet.
„Für einen Gasthof hatte er kein Geld, also ging er gleich zur Universität und ließ sich von einem dumpf blickenden Pedell den Weg beschreiben.“[4]
„Bevor er vom Examinator aufgerufen wurde, war er, mit dem Zylinder eines anderen Kandidaten auf dem Kopfe, durch die Korridore spaziert und hatte den Pedell erschreckt.“[5]
„Es war der hinkende Pedell, ganz Amtsperson, in einer Haltung, als hätte er Roman bei einem schweren Vergehen ertappt.“[6]
„Tatsächlich war dort niemand, nicht einmal der Pedell; vielleicht war er mit dem Transport weggefahren, von dem sie sich dispensiert hatte.“[7]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Pedell
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pedell
Duden online „Pedell
Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 3214, Artikel „Pedell“
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPedell

Quellen:

  1. Duden online „Pedell“.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Pedell
  3. 3,0 3,1 3,2 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, „Pedell“, Seite 691.
  4. Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3498035282, Seite 94
  5. Erich Kästner: Fabian. In: Kästner für Erwachsene 3. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/München ohne Jahr, Seite 7-201, Zitat Seite 42. Erstdruck 1931.
  6. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 655.
  7. Alfred Andersch: Winterspelt. Roman. Diogenes, Zürich 1974, ISBN 3-257-01518-6, Seite 253.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Pendel