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Worttrennung:
- Rüst·kam·mer, Plural: Rüst·kam·mern
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- historisch: Raum, typischerweise in einer Burg, einem Schloss oder einer anderen historischen Einrichtung, in dem Waffen, Rüstungen und militärisches Equipment gelagert oder ausgestellt werden
- übertragen: Sammlung von Ressourcen, Mitteln oder Fähigkeiten, die jemand zur Verfügung hat
- metaphorisch: Sammlung/Reservoir von kulturellen, historischen oder intellektuellen Errungenschaften; Raum, in dem Erfahrungen, Traditionen, Erfindungen oder Werte bewahrt und zugänglich gemacht werden
Herkunft:
- Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Stamm des Verbs rüsten und dem Substantiv Kammer
Synonyme:
- Arsenal, Waffenarsenal, Waffenkammer, Zeughaus
Beispiele:
- „Das vollendete Herrliche, die Idee, woraus diese Gestalt entsprang, das Gefühl, das in ihm beim Schönen erregt ward, soll dem Hörer, dem Leser mitgetheilt werden, und indem er nun die ganze Rüstkammer seiner Fähigkeiten mustert, sieht er sich genöthigt, nach dem Kräftigsten und Würdigsten zu greifen, was ihm zu Gebote steht. Er muß Poet sein, er mag daran denken, er mag wollen oder nicht.“[1]
- „Dem Roman zufolge lebte hier die »Herrin« des Ritters, das Bauernmädel Dulcinea, das Don Quijote kraft seines Vorstellungsvermögens erschien als »höchster Inbegriff aller Schönheit, Gipfel und Vollendung aller Klugheit und Bescheidenheit, Rüstkammer der anmutigsten Holdseligkeit, Vorratshaus aller Sittsamkeit, Vorbild alles dessen, was es Ersprießliches, Sittenreines und Erquickliches auf Erden gibt«“[2]
- „Nun präsentiert General Michail Kalaschnikow, Erfinder des legendären Sturmgewehrs, der Welt erneut ein Produkt aus seiner Rüstkammer: den Kalaschnikow-Wodka.“[3]
- „Dieser sogenannte Kanzelparagraph war ein klares Ausnahmegesetz, das - wie Eugen Richter, der Sprecher der linksliberalen Fortschrittspartei, warnte - "aus der Rüstkammer der Reaktion" stammte.“[4]
- „Was ist von den anderen Waffen in der diplomatischen Rüstkammer zu halten?“[5]
- „Am wertvollsten ist die Rüstkammer des Vorgestern indes, wenn sich in die Jahre gekommene Herrscher über die Zeit retten wollen.“[6]
- „In der Tat, für Hegel war Amerika das Land der Zukunft, ein Sehnsuchtsort für all jene, »welche die historische Rüstkammer des alten Europa langweilt«.“[7]
- „Einige seiner schärfsten geistigen Waffen stammen ausgerechnet aus den Rüstkammern der europäischen Kulturkritik.“[8]
- „Immer schon ist die Kindheit für den Literaten die große Rüstkammer gewesen.“[9]
- „Als der Krieg ausbrach, wurde Wunsch und Verantwortung brennend, neben so vielen anderen Waffen auch die geweihte einiger Verse aus unserer großen Schatz- und Rüstkammer bereitzustellen für Bereitwillige.“[10]
Übersetzungen
Raum, in dem Waffen, Rüstungen und militärisches Equipment aufbewahrt werden
übertragen: Sammlung von Ressourcen, Mitteln oder Fähigkeiten, die jemand zur Verfügung hat
metaphorisch: Sammlung/Reservoir von kulturellen, historischen oder intellektuellen Errungenschaften
- Wikipedia-Artikel „Rüstkammer“
- Wikipedia-Suchergebnisse für „Rüstkammer“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rüstkammer“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Rüstkammer“
- Duden online „Rüstkammer“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Rüstkammer“
Quellen:
- ↑ Ludwig Nohl: Liszt. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag von Philipp Reclam jun., o.J., 5. Réflexions. (URL, abgerufen am 20. Dezember 2024) .
- ↑ Michael Thumann: Geschichte als Waffe. Die Zeit, 08.10.2020. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 30.09.2004. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 25.08.1995. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 10.10.1986. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 17.02.2005. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Thomas Assheuer: Was macht der Weltgeist? Die Zeit, 06.08.2020. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 13.12.2012. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 07.04.1989. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.
- ↑ Die Zeit, 23.05.1986. Aus dem Die ZEIT-Korpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache, abgerufen am 20. Dezember 2024.