Rüstung

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Rüstung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Rüstung die Rüstungen
Genitiv der Rüstung der Rüstungen
Dativ der Rüstung den Rüstungen
Akkusativ die Rüstung die Rüstungen
eine mittelalterliche Rüstung
Teile einer Rüstung
mit Hilfe einer Rüstung kann man die Hülle eines Gebäudes sanieren

Worttrennung:

Rüs·tung, Plural: Rüs·tun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rüstung (Info)
Reime: -ʏstʊŋ

Bedeutungen:

Militär: Schutzkleidung für den Körper von zum Beispiel Kämpfern
Militär: Bewaffnung einer Armee
Militär:Tätigkeit des Schützens
Bauwesen: Gerüst

Herkunft:

im 16. Jahrhundert mit den Bedeutungen „Baugerüst, Gerät, Werkzeug, Bewaffnung“ von rüsten[1]

Unterbegriffe:

Ausrüstung, Lederrüstung, Paraderüstung, Ritterrüstung, Textilrüstung, Turnierrüstung
Abrüstung, Aufrüstung
Umrüstung (→ Kraftfahrzeugumrüstung)

Beispiele:

Die Rüstungen aus dem Mittelalter werden im Zeughaus ausgestellt.
Da freut sich ein Beamter auf den Einsatz bei einem Fußballspiel: „Rüstung an, Knüppel frei. Wir sind bereit.“[2]
„Trotz der mörderischen Hitze konnten die Ritter ihre schweren Rüstungen nicht ablegen, denn immer wieder wurden die Kreuzfahrer von Reiterhorden angegriffen .“[3]
„Ein Ritter legte sich eines schönen Mittags in voller Rüstung unter einen Baum.“[4]
„Ein Dolch mit Griff von gediegenem Golde stak in seinem Gürtel, ein kurzer Stutzen und eine neun Fuß lange Lanze, an welcher ein Roßschweif hing, boten eine Rüstung dar, die, was Zweckmäßigkeit und Reichtum betraf, nicht schöner gedacht werden konnte.“[5]
Die nukleare Rüstung ist eine moderne Bedrohung der Menschheit.
Polen will Milliarden für Rüstung ausgeben (Überschrift) - Polen beobachtet Russlands Ukraine-Politik mit großer Sorge und modernisiert seine Armee. Dazu will das Land Raketenabwehrsysteme von den Amerikanern und Hubschrauber von den Europäern kaufen.[6]
Von der maritimen Rüstung profitiert in Deutschland zuerst der Konzern Thyssen-Krupp.
„Auf dem Nachbargleis wurden – für die Rüstung beschlagnahmte – Schienen verladen.“[7]
„Gegen Ende des Jahres 1811 begann das westliche Europa seine Rüstungen zu verstärken und seine Streitkräfte zusammenzuziehen, und im Jahre 1812 setzten sich diese Streitkräfte in Bewegung; Millionen von Menschen – eingerechnet alle die, welchen Transport und Verpflegung der Armee oblag – bewegten sich von Westen nach Osten auf die russischen Grenzen zu, an denen genau ebenso seit dem Jahre 1811 die russischen Streitkräfte zusammengezogen worden waren.“[8]
Bei der Rüstung musste der Knappe oft Hilfe stehen.
Im Netz gibt es Baupläne, wenn man seine eigene Rüstung bauen will.

Charakteristische Wortkombinationen:

die Rüstung ablegen, eine Rüstung anlegen, eine Rüstung tragen
eine glänzende Rüstung, eine prachtvolle Rüstung, eine schimmernde Rüstung, in voller Rüstung
die atomare Rüstung, konventionelle Rüstung, nukleare Rüstung, strategische Rüstung
die Rüstung beschränken, der Rüstung dienen, die Rüstung finanzieren, die Rüstung reduzieren, die Rüstung überwachen, die Rüstung verringern, die Rüstung verstärken

Wortbildungen:

Rüstungsabbau, Rüstungsausgaben, Rüstungsbetrieb, Rüstungsdeal, Rüstungsdirektor, Rüstungsexperte, Rüstungsexport, Rüstungsexporteur, Rüstungsfabrik, Rüstungsimport, Rüstungsindustrie, Rüstungskontrolle, Rüstungskonzern, Rüstungslieferung, Rüstungsproduktion, Rüstungssparte, Rüstungsstaatssekretär, Rüstungswettlauf, Rüstungszweck

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Rüstung (Begriffsklärung)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rüstung
Duden online „Rüstung
The Free Dictionary „Rüstung
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRüstung
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Rüstung“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rüstung
  2. Reimar Paul: Vorwürfe gegen Bundespolizisten - „Rüstung an, Knüppel frei“. Bundespolizisten aus Hannover vernetzen sich in einer internen Facebook-Gruppe. Dort phantasieren sie von Gewalt und hetzen gegen Migranten.. In: taz.de. 3. Juni 2015, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 24. Januar 2016).
  3. Klaus Hillingmeier: Ritt in den Tod. In: G/Geschichte. Nummer 3/2017, ISSN 1617-9412, Seite 45 f.
  4. Frank N. Stein: Böse Witze. Mit Illustrationen von Harry Madcock. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-62060-9, Seite 130.
  5. Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 180. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
  6. Polen - Polen will Milliarden für Rüstung ausgeben. In: Deutsche Welle. 21. April 2015 (URL, abgerufen am 24. Januar 2016).
  7. Wilfried Seitz: „Einen Augenblick bitte Herr Ober!“. In: Ruth Finckh, Manfred Kirchner und andere (Herausgeber): Augen Blicke. Eine Sammlung von Texten aus der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters Göttingen. BoD Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-1653-6, Seite 93–102, Zitat Seite 93.
  8. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 789. Russische Urfassung 1867.