Schlüsselwort

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes Schlüsselwort gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes Schlüsselwort, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man Schlüsselwort in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort Schlüsselwort wissen müssen. Die Definition des Wortes Schlüsselwort wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonSchlüsselwort und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

Schlüsselwort (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Schlüsselwort die Schlüsselwörter
Genitiv des Schlüsselworts
des Schlüsselwortes
der Schlüsselwörter
Dativ dem Schlüsselwort
dem Schlüsselworte
den Schlüsselwörtern
Akkusativ das Schlüsselwort die Schlüsselwörter

Worttrennung:

Schlüs·sel·wort, Plural: Schlüs·sel·wör·ter

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schlüsselwort (Info)

Bedeutungen:

allgemein: Wort oder Aussage als Kennwort oder Leitlinie für etwas
Informatik: eine von wenigen Zeichenketten unveränderlicher Bedeutung einer Programmiersprache
Kryptologie: Wort, das als Grundlage für die Chiffrierung von Texten genutzt wird
Linguistik: Begriff aus der Linguistik der Werbesprache, der solche Wörter bezeichnet, die wie Hochwertwörter aufwertenden Charakter haben, zugleich aber „eine Schlüsselstellung im Gedanken- und Sprachfeld der Werbung einnehmen.“[1]
Linguistik: Begriff aus der Inhaltsanalyse: die sprachlichen Einheiten, die der Inhaltsanalyse besonders aufschlussreich für die latenten (d.h. nicht offenkundigen) Inhalte von Texten zu sein scheinen und die deshalb systematisch ausgewertet werden.[2]
Märchen, Datenverarbeitung, Militär und Wachdienst: ein geheimes Wort, das eine Tür oder einen anderen Zugang öffnet

Herkunft:

Determinativkompositum aus Schlüssel und Wort

Sinnverwandte Wörter:

Kennwort, Leitwort
reserviertes Wort
Schlüsselkategorie
Passwort, Losung, Parole

Gegenwörter:

Literal, Variablenname
Hochwertwort, Plastikwort

Oberbegriffe:

Bezeichner; Token
Wort

Unterbegriffe:

Zugriffsmodifikator

Beispiele:

Globalisierung ist ein Schlüsselwort der gegenwärtigen Entwicklungen.
Zum Stichwort „Bürgerinitiative“: „Schlüsselwörter dieser Mentalität waren Mitgestaltung, soziale Verantwortung, Engagement, Solidarität, Bewegung und ähnliche Anachronismen.“[3]
„Ohne diese Schlüsselworte wurde jedes Argument mit einem Verdikt aus ebendiesem Vokabelschatz abgeschmettert.“[4]
Programmiersprachen enthalten in ihrem Sprachumfang meist nicht mehr als 50 Schlüsselwörter, meist werden damit programmatische Konstrukte wie etwa Kontrollstrukturen realisiert, primitive Datentypen und vordefinierte Funktionen bezeichnet. Literale dagegen können sehr viele auftreten und haben ebenfalls eine vordefinierte Bedeutung, sie vertreten in Programmen z.B. alle Zahlen, deren Darstellungsweise jedoch die Konvention bestimmt und nicht die Willkür des Programmierers. Variablennamen dagegen werden nach eigenem Belieben vom Programmierer benutzt und definiert.
Schlüsselwörter einer Programmiersprache ähneln den Grammemen einer natürlichen Sprache, insofern ihre Zahl beschränkt und abgeschlossen ist und sie in der Matrix eines Textes der Sprache auffällig häufig vertreten sind.
Sonderzeichen wie „=“, „{“, „}“, „*“ haben in Programmiersprachen oft eine ähnliche Funktion wie Schlüsselworte, für ein und dieselbe Sache kann in einer Programmiersprache ein Schlüsselwort stehen, in einer anderen dagegen ein Sonderzeichen.
„Das Verdienst, die Chiffrierung durch Angabe eines Schlüsselworts zur Bestimmung der sukzessiven Verdrehung der Scheibe oder zur Auswahl der Zeile der Tafel erweitert zu haben, kommt Giovanni Battista Belaso (1553) zu.“[5]
„Je länger das Schlüsselwort wird, desto stärker bewegen wir uns auf die unknackbaren Codes zu…“[6]
Zu den Schlüsselwörtern gehören Adjektive wie „frei“, „frisch“, „gesund“ und „neu“, aber auch Substantive wie „Erfolg“, „Leistung“, „Service.“
Für die Inhaltsanalyse verraten sich Schlüsselwörter unter anderem durch ihre auffallende Häufigkeit.
„Man kann das Fehlen der gesellschaftspolitischen Dimension in den Bedeutungsangaben entsprechender Schlüsselwörter vielleicht damit erklären, dass die Linguistik der 70-er Jahre noch mitten in der pragmatischen Wende begriffen war …“[7]
„Die Rechner der Firma suchen dabei vor allem nach Schlüsselwörtern, Floskeln oder linguistischen Mustern.“[8]
In Märchen gibt es verschlossene Türen, die man nur durch Aussprechen eines Schlüsselwortes öffnen kann, etwa „Sesam öffne dich“, und Verwandlungen, die man nur so rückgängig machen kann, etwa durch das Wort „mutabor“.

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Schlüsselwort
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schlüsselwort
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchlüsselwort

Quellen:

  1. Der Begriff taucht in dieser Verwendung wohl erstmals auf bei Ruth Römer: Die Sprache der Anzeigenwerbung. 3. Auflage. Schwann, Düsseldorf 1973, Seite 132. ISBN 3-7895-0073-9; 1. Auflage 1968
  2. Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7, Stichwort „Inhaltsanalyse“
  3. Bodo Mrozek: Lexikon der bedrohten Wörter. 10. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-62077-5, Stichwort: Bückware, Seite 46.
  4. Ulla Hahn: Spiel der Zeit. Roman. 1. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, ISBN 978-3-421-04585-0, Seite 264 f.
  5. Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Codes und Chiffren und wie sie gebrochen werden. Springer, Berlin/ Heidelberg 1995, S. 106.
  6. Albrecht Beutelspacher: Geheimsprachen. Geschichte und Techniken. Beck, München 1997, Seite 33. ISBN 3-406-41871-6.
  7. Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 236. ISBN 3-11-014885-4.
  8. Manfred Dworschak: Im Netz der Späher. In: DER SPIEGEL 2, 2011, S. 114 - 124, Zitat: S. 122.