Torfstich

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Torfstich (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Torfstich die Torfstiche
Genitiv des Torfstichs
des Torfstiches
der Torfstiche
Dativ dem Torfstich
dem Torfstiche
den Torfstichen
Akkusativ den Torfstich die Torfstiche
Torfstich auf den Orkneys
Torfstich auf den Orkneys
Torfstich im Wurzacher Ried/Baden-Württemberg

Worttrennung:

Torf·stich, Plural: Torf·sti·che

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Torfstich (Info)

Bedeutungen:

Abbau des Rohstoffs Torf, um ihn zu verbrennen oder in Gärtnereien einzusetzen
Ort/Loch in der Erde, an dem durchgeführt wird/wurde

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Torf und Stich

Synonyme:

Torfabbau, Torfstechen

Beispiele:

„In großem Stil wurde Torf gestochen. Die Bevölkerung war arm. Die Torfstiche sorgten für Arbeit und damit auch für Brot.“[1]
„Ziel: artenreiche Wälder und Wiesen zu erhalten, die Moore zu renaturieren, die durch Torfstich und Entwässerung fast verschwunden waren.“[2]
„Toni Drexler kennt wie kaum einer das renaturierte Moor. Als er ein Kind war, wurde das Gelände intensiv durch Landwirtschaft und Torfstich genutzt.“[3]
„Aus dem vor Jahrzehnten aufgelassenen Torfstich im Hochmoor ist ein interessanter Naturpark entstanden, zugleich ein internationales Schutzgebiet für bedrohte Pflanzen- und Tierarten.“[4]
„Die heutigen Wasserflächen, in denen sich so viele Vögel wohlfühlen, haben sich in den Vertiefungen der Torfstiche gebildet.“[5]
„Nach dem Abbau wurden die Torfstiche mit Lehm oder auch Bauschutt verfüllt.“[6]
„Im Bereich der trockeneren Torfstiche hat sich eine Heidevegetation mit Torfmoosen, Rohrkolben und Seggen durchgesetzt.“[7]
„Die Maschine legte über 110 Torfwälle und zehn Stauwehre aus Stammholz und Torf an. Im großen Torfstich grub der Bagger drei große Torfwälle, die bis zu 50 Meter lang waren, um einen Wasserrückhalt zu erzeugen.“[8]
„Bei der kleinen Stadt Loitz haben sich ehemalige Torf-Abbauflächen, sogenannte Stiche, mit Wasser gefüllt und sind über Zugänge mit der Peene verbunden. Die Torfstiche selbst stehen allerdings unter Naturschutz und dürfen nicht mit Booten befahren werden.“[9]
„Wanderungen durch das Hochmoor“ – „»Man kann dort auch den Torfstich beobachten, der vor einigen hundert Jahren dort stattgefunden hat, und es gibt auch eine Plattform, wo man ein Teilstück des Moores begehen kann, ohne das man versinkt, also das ist eine Holzplattform.«“[10]
„Helmut Salzinger und sein Hund gehen einen verbotenen Grenzweg am Moorrand entlang, dabei entdecken sie: »Nach Nordosten erstrecken sich jetzt die Torfstiche mit ihrem ausgedehnten System von Gräben, Wällen, Wegen und zum Trocknen gestapelten Torfsoden, alles Braun in Braun.«“ [11]
„Unbeweglich steht er. Mitten im See, der mal ein Torfstich war und nun einer von vielen hundert Blinddärmen des Flusses ist. Der Reiher steht da, worauf auch immer, 30 Meter entfernt im stillen, unbewegten Wasser und tut so, als hätte er unser Kajak nicht bemerkt“ .[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Adjektiv: manueller / maschineller / schädlicher / unwirtschaftlicher Torfstich
Verb: den Torfstich auflassen / beenden
mit Adjektiv: aufgelassener / ehemaliger Torfstich
Verb: in einem Torfstich arbeiten
Verb: einen Torfstich renaturieren / vernässen
mit Substantiv (Name): Torfstich Klosterfelde[13]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Torfstich
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Torfstich
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTorfstich
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Torfstich
Duden online „Torfstich

Quellen:

  1. Bürmooser Moor - schlichte Schönheit. salzburg.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 17. September 2018, abgerufen am 13. März 2022.
  2. Christoph Schmidt-Lunau: Als Kalaschnikow gegen die Schrotflinte. In: taz.de. 13. September 2018, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  3. Peter Bierl: Folge 10: Landschaft erzählt Geschichte. In: sueddeutsche.de. 16. August 2017, ISSN 0174-4917 (Bildunterschrift, URL, abgerufen am 13. März 2022).
  4. Naturpark Schremser Moor. noev1.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, abgerufen am 13. März 2022.
  5. Matthias Köpf: SZ-Serie: Urlaub daheim: Zeit für Azurjungfer und Drachenwurz. In: sueddeutsche.de. 23. Juli 2021, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  6. Sonja Siegmund: Rundgang mit Naturschützern: Zu wenige Kräuter im geschützten Torfmoor. In: sueddeutsche.de. 28. Juli 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  7. Patrizia Steipe: Gilching: Dornröschenschlaf im Toteiskessel. In: sueddeutsche.de. 20. Februar 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  8. Anja Brandstäter: Lebensraum Natur – Der Reichtum der Moore. In: sueddeutsche.de. 5. Mai 2017, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  9. Naturpark Peenetal: Im Boot zu den Bibern. In: Norddeutscher Rundfunk. 28. August 2019 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  10. „Daheim is’ fein“ – Ödensee: Wandern in der Hochmoor-Idylle. steiermark.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 25. Juni 2020, abgerufen am 13. März 2022.
  11. Helmut Höge: Ein Versuch, nichts zu erzählen. In: taz.de. 15. Oktober 2006, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  12. Sven-Michael Veit: Wo wilde Wasser bergauf fließen. In: taz.de. 8. Oktober 2005, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 13. März 2022).
  13. Wikipedia-Artikel „Torfstich Klosterfelde und Biotope