verbrennen

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verbrennen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich verbrenne
du verbrennst
er, sie, es verbrennt
Präteritum ich verbrannte
Konjunktiv II ich verbrennte
Imperativ Singular verbrenn!
Plural verbrennt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verbrannt sein, haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verbrennen
„Am 10. Mai 1933 ließen die Nationalsozialisten Bücher verbrennen.[1]

Worttrennung:

ver·bren·nen, Präteritum: ver·brann·te, Partizip II: ver·brannt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild verbrennen (Info)
Reime: -ɛnən

Bedeutungen:

transitiv: etwas durch Feuer vernichten
transitiv: einen Menschen (auf einem Scheiterhaufen) durch Feuer exekutieren
transitiv: einen Leichnam im Feuer bestatten
intransitiv, Hilfsverb sein: durch Feuer zerstört werden
transitiv: jemanden durch Feuer oder Hitze verletzen
intransitiv: eine Speise zu lange garen, so dass die Oberfläche beginnt zu verkohlen
transitiv, übertragen: jemanden entdecken, entlarven
übertragen: etwas verschwenden

Herkunft:

zusammengesetzt aus der Vorsilbe ver- und dem Verb brennen

Synonyme:

abbrennen, abfackeln, niederbrennen, verlodern
einäschern, feuerbestatten
verbrühen, verletzen
anbrennen, ankokeln, verkohlen
verschwenden

Gegenwörter:

löschen
beerdigen

Oberbegriffe:

vernichten
exekutieren, töten
mineralisieren
verletzen

Beispiele:

Er hat alle Reste des Mülls verbrannt, um keine Entsorgungskosten zu bezahlen.
„Willst du dich von etwas trennen, dann musst du es verbrennen.[2]
Denke ich an Deutschland, ist mir auch nach Schrei'n
Faellt mir soviel Hass, Not und Elend ein
Dann seh ich die Erde zu Asche verbrannt
Hier bin ich geboren, auch das ist mein Land.[3]
„Seit Jahrtausenden nutzten die Menschen eine Vielzahl von Energiequellen: Sie verbrannten organische Materialien wie Holz und machten Naturgewalten wie Wind- und Wasserkraft nutzbar.“[4]
Jahrhundertelang wurden unschuldige Frauen, welche angeblich Hexen waren, auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Neben der Methode, den Verurteilten bei lebendigem Leibe am Brandpfahl gekettet oder gebunden zu verbrennen, gab es auch die Möglichkeit, diesen zuvor auf dem Scheiterhaufen zu erwürgen.[5]
Nech meinem Ableben möchte ich verbrannt werden.
Die gesamte Einrichtung verbrannte restlos.
Pass auf, dass du dich nicht an der heißen Herdplatte verbrennst.
Ich schalte den Backofen auf eine niedrigere Stufe, damit die Pizza nicht verbrennt.
Wir müssen aufpassen, dass die Bande unseren Spitzel nicht verbrennt.
„Allein für die Entsalzungsanlage werden pro Tag durchschnittlich etwa 1000 Liter Diesel verbrannt.[6]
„Doch laut Bundesrechnungshof lässt Verkehrsminister Wissing dem Konzern dabei zu viele Freiheiten, Geld zu verbrennen.“[7]

Redewendungen:

die Schiffe hinter sich verbrennen – keine Rückkehr
sich die Finger verbrennen – negative Erfahrung erleben
sich die Pfoten verbrennen – negative Erfahrung erleben
sich die Flügel verbrennen – negative Erfahrung erleben
sich den Mund verbrennen – etwas unüberlegt kritisieren
sich die Zunge verbrennen – etwas unüberlegt kritisieren
verbrannte Erde hinterlassen – alles zerstören

Charakteristische Wortkombinationen:

etwas (vollständig) verbrennen lassen
mit Substantiv: Abfall verbrennen, eine Flagge verbrennen, Holz verbrennen, Müll verbrennen, bis zur Unkenntlichkeit verbrennen
übertragen: Energie verbrennen, Fett verbrennen, Geld verbrennen, Kalorien verbrennen (Lautsprecherbild Audio (Info))
mit Substantiv: auf dem Scheiterhaufen verbrennen
sich ein Körperteil verbrennen (Finger, Gesicht, Hand, Lippen, Mund, Zunge)

Wortbildungen:

Adjektive: hirnverbrannt, verbrennbar
Konversionen: verbrannt, Verbrennen, verbrennend
Substantive:Verbrenner, Verbrennung

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verbrennen
Duden online „verbrennen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verbrennen
The Free Dictionary „verbrennen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverbrennen
Wahrig Synonymwörterbuch „verbrennen“ auf wissen.de
Wahrig Synonymwörterbuch „sich verbrennen“ auf wissen.de
Redensarten-Index „verbrennen

Quellen:

  1. 90 Jahre Bücherverbrennung – Warum Literatur ein Störfaktor sein muss. In: Deutschlandradio. 9. Mai 2023 (Deutschlandfunk Kultur/Berlin, Sendereihe: Fazit, URL, abgerufen am 10. Mai 2023).
  2. aus dem Lied „Benzin“ von Rammstein
  3. Puhdys: ICH WILL NICHT VERGESSEN. Abgerufen am 19. Dezember 2017.
  4. Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit. 13. Auflage. Pantheon Verlag, München 2015 (Originaltitel: קיצור תולדות האנושות, übersetzt von Jürgen Neubauer aus der englischen Übersetzung Sapiens: A Brief History of Humankind), ISBN 978-3-570-55269-8, Seite 409.
  5. Wikipedia-Artikel „Scheiterhaufen
  6. Moritz Pompl: Verwöhnt von Sonne und Wind - nicht von Wasser. In: Tagesschau. 16. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2022.
  7. David Böcking: Viel Geld, keine Kontrolle. Rechnungshof wirft Wissing »überhastete« Bahnreform vor. In: Spiegel Online. 26. April 2024, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 26. April 2024).
  8. Langenscheidt Türkisch-Deutsch, Stichwort: „verbrennen

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: verkennen