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Dieser Eintrag war in der 16. Woche des Jahres 2013 das Wort der Woche.
Wams sowie die mittelhochdeutschen Formen wambeis, wambīs, wambas, wambes ‚Untergewand (unter der Rüstung, unter dem Panzer getragen)’ aus der Zeit um das Jahr 1200, das mittelniederdeutschewambois, wambōs, wammis, das mittelniederländischewambaes, wambeis, wambois, wambuus, wammes und auch das niederländischewambuis→ nl gehen als Bezeichnungen für mittelalterliche Ritterbekleidung auf das altfranzösischegambais, wambais ‚gefüttertes Kleidungsstück unter dem Panzer‘ zurück, das in Form des mittellateinischenwambasium latinisiert wurde.[1] Die altfranzösischen Formen entstanden vermutlich aufgrund einer Entlehnung des gotischen, althochdeutschen und altniederfränkischenwamba ‚Bauch‘, das in Anlehnung an das altfranzösische bambais ‚Baumwolle‘ weitergebildet wurde.[1] Dem altfranzösischen bambais gingen das spätlateinischebambax→ la und das spätgriechischeπάμβαξ (pambax☆) → grc ‚Baumwolle‘ voraus.[1] Im Laufe der weiteren Entwicklung in der Kleidermode war das Wams nicht länger nur Teil der ritterlichen Garderobe, sondern es erhielt ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auch innerhalb der bürgerlichen Kleidung seinen Platz.[1] Im 18. Jahrhundert allerdings trat die ärmellose Weste an die Stelle des Wamses.[1] Heutzutage ist es lediglich in Volkstrachten noch zu finden.[1]
„Unter der Rüstung aus Metall und dem wattierten Wams konnte es im Sommer sehr heiß werden.“[2]
„Sein Umhang aus schwarzem Moiré war mit einer von Diamantnadeln gehaltenen Spitze bedeckt. Darunter wurde ein mit erlesenster schwarzer Spitze verziertes Wams aus Silberbrokat sichtbar.“[3]
„Sein Wams war ihm zu weit geworden und nur die angenestelte Schamkapsel hielt die Beinkleider noch oben.“[4]
„Der deutsche Quartierwirt guckte in Wams und Zipfelmütze, in der Hand die Mistgabel, mit der er den Kuhstall ausgemistet hatte, aus der Stalltür.“[5]
„Dann erhielt er von ihnen Unterzeug, eine Frieshose, ein Wams und Holzschuhe, jedoch keine Strümpfe.“[6]
Die traditionelle Tracht unserer Gegend besteht aus einem groben Filzhut, kunstvoll bestickten Beinkleidern und einem roten Wams.
„Er trug ein weißes Hemd mit Schlips unter dem Wams, und in Magnus á Gerdunums Kleidergeschäft hatte er sich eine dänische Hose mit Bügelfalten gekauft.“[7]
„Ein blauäugiger Mann in schwarzseidenem Wams steht hinter dem Ladentisch, er guckt auf den Preiszettel und antwortet: Achtzehn Rubel.“[8]
„Kant schiebt seine linke Hand in das Wams, schaut Lampe – ein wenig selbstzufrieden – an und läßt ihn abtreten.“[9]
↑ 1,01,11,21,31,41,5Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Wams“, Seite 1536.
↑Johnny Wilkens: Wie man einem Außerirdischen begegnet, ein Floß baut und in der Wildnis überlebt. 93 Abenteuer für Entdecker und ganze Kerle. Beltz Verlag, Weinheim/Basel 2009, ISBN 978-3-407-25489-4, Seite 231 (Google Books).
↑Anne Golon: Angélique. Am Hof des Königs. blanvalet, 2009, Seite 42 (Google Books).
↑Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 161. Russische Urfassung 1867.
↑Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 97. Isländisch 1943-1946.
↑Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 334. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
↑Knut Hamsun: Im Märchenland. Rütten & Loening, Berlin 1990 (übersetzt von Cläre Greverus Mjoën, Gertrud Ingeborg Klett), ISBN 3-352-00299-1, Seite 67. Norwegisches Original 1903.
↑Klaas Huizing: Das Ding an sich. Eine unerhörte Begebenheit aus dem Leben Immanuel Kants. Albrecht Knaus, München 1998, ISBN 3-8135-0084-5, Seite 97.