Willkür

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Willkür (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Willkür
Genitiv der Willkür
Dativ der Willkür
Akkusativ die Willkür

Worttrennung:

Will·kür, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Willkür (Info)

Bedeutungen:

Verhaltensweise nach ausschließlich eigenen Wünschen und Interessen ohne Rücksicht auf andere
Mathematik, Naturwissenschaft, Philosophie, auch allgemein bei Entscheidungen: Unbegründetheit einer Festlegung; Freiheit bei der Wahl
Medizin: Fähigkeit, Bewegungen oder Körperfunktionen bewusst herbeizuführen

Herkunft:

Willkür stammt von mittelhochdeutsch wil(le)kür → gmh ab. Das Wort ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

Belieben, Despotismus, Diktat, Gutdünken, Laune, Lust und Laune, Tyrannei
freie Wahl, Freiheit

Gegenwörter:

Pflicht, Sachzwang
Sachnotwendigkeit

Unterbegriffe:

Beamtenwillkür, Behördenwillkür, Konzernwillkür, Polizeiwillkür, Staatswillkür, Unternehmerwillkür

Beispiele:

Dieses Gerichtsurteil ist reine Willkür.
„Staatliche Willkür riss vor 200 Jahren diese Einheit auseinander.“[2]
„Auch später war das 13. Jahrhundert von den Auseinandersetzungen zwischen dem Koblenzer Bürgertum und der erzbischöflichen Willkür geprägt.“[3]
Die Stromrichtung wurde aus Willkür festgelegt, denn die Bewegung der Ladungsträger war damals noch nicht bekannt.
„Sie allein ist unendlich, wie sie allein frei ist und das als ihr erstes Gesetz anerkennt, daß die Willkür des Dichters kein Gesetz über sich leide.“[4]
„»Eine jede Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann«.“ (Kant)[5]
Yogis sollen durch Willkür ihre Körpertemperatur beeinflussen können.

Charakteristische Wortkombinationen:

pure, reine Willkür

Wortbildungen:

gewillkürt, willkürlich
Willkürakt, Willkürhandlung, Willkürherrschaft, Willkürherrscher, Willkürmaßnahme, Willkürmotorik, Willkürregime, Willkürurteil, Willkürverbot

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Willkür (Medizin)
Wikipedia-Suchergebnisse für „Willkür
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Willkür
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Willkür
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Willkür
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWillkür
The Free Dictionary „Willkür
Duden online „Willkür

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Willkür“, Seite 990.
  2. Stefan Koch: Eichsfeld-Landrat stößt Debatte an. In: Eichsfelder Tageblatt. Nummer 45, 23. Februar 2013, Seite 9.
  3. Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 37.
  4. BR: Progressive Universalpoesie. Abgerufen am 6. Januar 2022.
  5. herausgegeben von Christoph Asmuth: Transzendentalphilosophie und Person. Abgerufen am 6. Januar 2022.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Walküre