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Worttrennung:
- be·lan·gen, Präteritum: be·lang·te, Partizip II: be·langt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: belangen (Info) belangen (Österreich) (Info)
- Reime: -aŋən
Bedeutungen:
- zur Rechenschaft ziehen
- veraltet, heute nur in einigen oberdeutschen Dialekten, meistens als //: mit Sehnsucht warten. Vergleiche: „es verlangt mich“
Herkunft:
- mittelhochdeutsch „b(e)langen“, althochdeutsch „belangēn“. Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt.[1] mittelhochdeutsch bis frühneuhochdeutsch auch: „sich sehnen nach“, (etwas) „wünschen“, in einigen oberdeutschen Dialekten noch erhalten[2]
Sinnverwandte Wörter:
- anklagen, anzeigen, Klage erheben, verklagen, zur Rede stellen
Beispiele:
- Der libysche Übergangsrat will derweil den Schützen belangen, der Ex-Machthaber Gaddafi exekutiert haben soll.
- „Rund tausend Kunden einer kleinen, feinen Bank in Zürich müssen nun fürchten, wegen Steuerhinterziehung belangt zu werden.“[3]
- Alemannisch: Sie b'langet schoo fescht uf ihri pensionierieg.
- Sie kann aus lauter Freude ihre Pensionierung nicht mehr abwarten.
Charakteristische Wortkombinationen:
- jemanden gerichtlich belangen ( Audio (Info))
Wortbildungen:
- Belang
Übersetzungen
- Duden online „belangen“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „belangen“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „belangen“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „belangen“
- The Free Dictionary „belangen“
- Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „belangen“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „belangen“
- Ernst Ochs (Bearbeiter); Friedrich Kluge, Alfred Götze, Ludwig Sütterlin, Friedrich Wilhelm, Ernst Ochs (Vorbereiter): Badisches Wörterbuch. Erster Band: A, B/P, D/T, E, Verlag von Moritz Schauenburg, Lahr (Schwarzwald) 1925–1942, DNB 36871618X , Seite 142, Stichwort „be=langen“
- G. A. Seiler: Die Basler Mundart. Ein grammatisch-lexikalischer Beitrag zum schweizerdeutschen Idiotikon, zugleich ein Wörterbuch für Schule und Haus. C. Detloff's Buchhandlung, Basel 1879, Seite 33 (Münchener Digitalisierungszentrum, abgerufen am 16. Februar 2015)
- Elsässisches Wörterbuch „belangen“
- Johann Christoph von Schmid: Schwäbisches Wörterbuch: mit etymologischen und historischen Anmerkungen. E. Schweizerbart's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1831, Seite 341 (Google Books, abgerufen am 16. Februar 2015) unter L wie „langen“
- Hermann Fischer, Hermann Taigel: Schwäbisches Handwörterbuch auf der Grundlage des „Schwäbischen Wörterbuchs“ von Hermann Fischer † und Wilhelm Pfleiderer †. H. Laupp’sche Buchhandlung/J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1986, ISBN 3-16-444814-7 (Gewebe), ISBN 3-16-445092-3 (Leder), DNB 860391639, Seite 69, Stichwort „belangen“
- Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, die in den lebenden Mundarten sowohl, als in den ältern und ältesten Provincial-Litteratur de Königreichs Bayern, besonders seienr ältern Lande, vorkommen, und in der heutigen allgemein-deutschen Schriftsprache entweder gar nicht, oder nicht in denselben Bedeutungen üblich sind, . Zweyter Theil. Cottasche Buchhandlung, Stuttgart, Tübingen 1828, Seite 482 (Google Books, abgerufen am 16. Februar 2015) , Stichwort „b·lange“
- Bayerische Akademie der Wissenschaften (Herausgeber): Bayerisches Wörterbuch. In: Bayerisch-österreichisches Wörterbuch: II: Bayern. Band II. be-Boxhamer, Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70703-8, Spalte 997, DNB 1013759648 (nur Bedeutungsangabe und Verweis auf Eintrag „langen“) , Stichwort „blangen“
- Josef Schatz: Wörterbuch der Tiroler Mundarten. Band 1. A–L. In: Schlern-Schriften. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe 1955 Auflage. 119, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1993, ISBN 3-7030-0252-2, Seite 85, DNB 930100492 , Stichwort „pląngɛn“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „belangen“, Seite 107.
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „belangen“, Etymologisches Wörterbuch
- ↑ Martin Hesse, Barbara Schmid: Der nächste, bitte. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 29, 2012 , Seite 31.