belangen

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belangen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich belange
du belangst
er, sie, es belangt
Präteritum ich belangte
Konjunktiv II ich belangte
Imperativ Singular belange!
Plural belangt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
belangt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:belangen

Worttrennung:

be·lan·gen, Präteritum: be·lang·te, Partizip II: be·langt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild belangen (Info) Lautsprecherbild belangen (Österreich) (Info)
Reime: -aŋən

Bedeutungen:

zur Rechenschaft ziehen
veraltet, heute nur in einigen oberdeutschen Dialekten, meistens als //: mit Sehnsucht warten. Vergleiche: „es verlangt mich“

Herkunft:

mittelhochdeutsch „b(e)langen“, althochdeutsch „belangēn“. Das Wort ist seit dem 11. Jahrhundert belegt.[1] mittelhochdeutsch bis frühneuhochdeutsch auch: „sich sehnen nach“, (etwas) „wünschen“, in einigen oberdeutschen Dialekten noch erhalten[2]

Sinnverwandte Wörter:

anklagen, anzeigen, Klage erheben, verklagen, zur Rede stellen

Beispiele:

Der libysche Übergangsrat will derweil den Schützen belangen, der Ex-Machthaber Gaddafi exekutiert haben soll.
„Rund tausend Kunden einer kleinen, feinen Bank in Zürich müssen nun fürchten, wegen Steuerhinterziehung belangt zu werden.“[3]
Alemannisch: Sie b'langet schoo fescht uf ihri pensionierieg.
Sie kann aus lauter Freude ihre Pensionierung nicht mehr abwarten.

Charakteristische Wortkombinationen:

jemanden gerichtlich belangen (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

Belang

Übersetzungen

Duden online „belangen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „belangen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „belangen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalbelangen
The Free Dictionary „belangen
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „belangen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „belangen
Ernst Ochs (Bearbeiter); Friedrich Kluge, Alfred Götze, Ludwig Sütterlin, Friedrich Wilhelm, Ernst Ochs (Vorbereiter): Badisches Wörterbuch. Erster Band: A, B/P, D/T, E, Verlag von Moritz Schauenburg, Lahr (Schwarzwald) 1925–1942, DNB 36871618X, Seite 142, Stichwort „be=langen“
G. A. Seiler: Die Basler Mundart. Ein grammatisch-lexikalischer Beitrag zum schweizerdeutschen Idiotikon, zugleich ein Wörterbuch für Schule und Haus. C. Detloff's Buchhandlung, Basel 1879, Seite 33 (Münchener Digitalisierungszentrum, abgerufen am 16. Februar 2015)
Elsässisches Wörterbuch „belangen
Johann Christoph von Schmid: Schwäbisches Wörterbuch: mit etymologischen und historischen Anmerkungen. E. Schweizerbart's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1831, Seite 341 (Google Books, abgerufen am 16. Februar 2015) unter L wie „langen“
Hermann Fischer, Hermann Taigel: Schwäbisches Handwörterbuch auf der Grundlage des „Schwäbischen Wörterbuchs“ von Hermann Fischer † und Wilhelm Pfleiderer †. H. Laupp’sche Buchhandlung/J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1986, ISBN 3-16-444814-7 (Gewebe), ISBN 3-16-445092-3 (Leder), DNB 860391639, Seite 69, Stichwort „belangen
Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, die in den lebenden Mundarten sowohl, als in den ältern und ältesten Provincial-Litteratur de Königreichs Bayern, besonders seienr ältern Lande, vorkommen, und in der heutigen allgemein-deutschen Schriftsprache entweder gar nicht, oder nicht in denselben Bedeutungen üblich sind, . Zweyter Theil. Cottasche Buchhandlung, Stuttgart, Tübingen 1828, Seite 482 (Google Books, abgerufen am 16. Februar 2015), Stichwort „b·lange“
Bayerische Akademie der Wissenschaften (Herausgeber): Bayerisches Wörterbuch. In: Bayerisch-österreichisches Wörterbuch: II: Bayern. Band II. be-Boxhamer, Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-70703-8, Spalte 997, DNB 1013759648 (nur Bedeutungsangabe und Verweis auf Eintrag „langen“), Stichwort „blangen“
Josef Schatz: Wörterbuch der Tiroler Mundarten. Band 1. A–L. In: Schlern-Schriften. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe 1955 Auflage. 119, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1993, ISBN 3-7030-0252-2, Seite 85, DNB 930100492, Stichwort „pląngɛn“

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „belangen“, Seite 107.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „belangen“, Etymologisches Wörterbuch
  3. Martin Hesse, Barbara Schmid: Der nächste, bitte. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 29, 2012, Seite 31.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: angelben, beangeln, benageln, Bengalen