festquatschen

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festquatschen (Deutsch)

Verb, trennbar

Person Wortform
Präsens ich quatsche fest
du quatschst fest
er, sie, es quatscht fest
Präteritum ich quatschte fest
Konjunktiv II ich quatschte fest
Imperativ Singular quatsch fest!
quatsche fest!
Plural quatscht fest!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
festgequatscht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:festquatschen

Anmerkung:

Das reflexive Verb kann in seltenen Fällen sein Reflexivpronomen verlieren. Zumeist geschieht dies bei verneinter infinitiver Verwendung in der Form »(bloß) nicht festquatschen«:
„Aber bloß nicht festquatschen das Telefonat ist nicht gebührenfrei!“[1]
„Ein wichtiger Tipp lautet nämlich: Nicht festquatschen, nur weil jemand nett ist, sondern im Hinterkopf behalten, weshalb man gekommen ist.“[2]

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du quatscht fest“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Worttrennung:

fest·quat·schen, Präteritum: quatsch·te fest, Partizip II: fest·ge·quatscht

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild festquatschen (Info)

Bedeutungen:

reflexiv, umgangssprachlich, Deutschland: sich so intensiv in ein Gespräch vertiefen, dass man davon eine (längere) Zeit nicht loskommt

Herkunft:

gebildet aus dem Adjektiv fest als Verbzusatz und dem Verb quatschen

Wortfamilie:

Quatsch
quatschen (→ abquatschen, anquatschen, ausquatschen, bequatschen, niederquatschen, verquatschen, vollquatschen)

Sinnverwandte Wörter:

sich verplaudern

Oberbegriffe:

quatschen

Beispiele:

„Ein Lyriker, der jede Silbe hin- und herdreht, tagelang, wird sich kaum festquatschen.[3]
„Was immer man gegen Reich-Ranicki sagen mag: Seine Begeisterung für große Romanciers und solche, die er dafür hält, hat etwas Absolutes und überstrahlt alles, was dazu bestimmt sein könnte, dem ‚Literarischen Quartett‘ zu schaden: das ehrerbietig-stumme Sadpublikum, die Befangenheit des jeweils vierten, eines wechselnden Gastes, und die Neigung des Quartetts, sich festzuquatschen, hoch empfindlich auf kleinere Neckereien zu reagieren und witzig sein zu wollen.“[4]
„Werners Zimmer war immer noch oder wieder angenehm verqualmt, es lief Dub von CD und sie quatschten sich fest, einer Geburtshelfer der Gedanken des anderen.“[5]
„Es war im Mai 1992, als Eric Hughes bei seinem Freund Tim May im kalifornischen Santa Cruz auf einen Besuch vorbeischaute – und sich dann irgendwie drei Tage lang festquatschte.[6]
Jockel Tschiersch ist einer dieser Menschen, mit denen man sich gern stundenlang festquatscht.[7]
„Wenn ich mich in der Schule nicht mit anderen Müttern »festquatsche«, bin ich gegen 8.20 Uhr im Büro.“[8]
„Springer-Vorstand Mathias Döpfner steht baumlang neben dem Kanzlersessel, der designierte ZDF-Chefredakteur Peter Frey und seine Nachfolgerin im Hauptstadtstudio, Bettina Schausten, haben sich in einer Sitzecke beim Weißwein festgequatscht.[9]
„Schon, aber der Späti wird für viele zur Ersatzkneipe, man verweilt dort, quatscht sich fest, es gibt viel nachbarschaftliche Kommunikation.“[10]
„Man quatschte sich fest, redete über Gott und die Welt, verstand sich.“[11]
„Er kam öfter bei ihrem Vater im Laden vorbei und quatschte sich fest.[12]
„Sie quatschten sich fest. Zwei, drei, vier Stunden.“[13]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „festquatschen

Quellen:

  1. Frankfurter Rundschau. 1. Dezember 1998, ISSN 0940-6980, Seite 29.
  2. Cordula Baumann, Christiane Bührer: Alles auf eine (Visiten-)Karte. In: Mannheimer Morgen. 24. April 2004.
  3. Christa Rotzoll: Ein standhafter Spitzenironiker. Peter Rühmkorf bedenkt sich selbst und seine Zeit. In: DIE ZEIT. Nummer 13, 31. März 1972, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015).
  4. Barbara Sichtermann: Fernseh-Kritik: Das politische Quartett. In: DIE ZEIT. Nummer 39, 18. September 1992, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015).
  5. Daniel Kulla: Der Phrasendrescher. Szenen aus dem Leben von Wau Holland. Mitbegründer des Chaos-Computer-Clubs. Werner Pieper & the Grüne Kraft, Löhrbach 2003 (Der Grüne Zweig ; 241), ISBN 978-3-922708-25-4, Seite 82 (Zitiert nach Google Books).
  6. Thomas Fischermann: Cyberspace: Die Piraten des 21. Jahrhunderts. In: DIE ZEIT. Nummer 50, 4. Dezember 2003, ISSN 0044-2070 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 5. Januar 2015).
  7. Ulrike Borowczyk: Älter sein macht auch Spaß. In: Berliner Morgenpost Online. 2. Oktober 2008, ISSN 0949-5126 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015).
  8. Matilda Jordanova-Duda: Irina Volfson: »Ich habe Angst davor«. irina volfson denkt darüber nach, den Führerschein zu machen. In: Jüdische Allgemeine Online. 8. Oktober 2009, ISSN 1618-9701 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015).
  9. Tanja Rest: „Nacht der Süddeutschen Zeitung“: Mitternachtsspitzen unter Glaskuppel. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015).
  10. Anne Haemig (Interviewerin), Christian Klier (Interviewter): Einkaufen in Berlin: „Der Späti wird zur Ersatzkneipe“. In: taz.de. 29. Dezember 2013, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 5. Januar 2015).
  11. Tork Poettschke: Alte Schwedin (). Undank ist der Welten Lohn …. Bookrix, 2013, ISBN 978-3-7309-6160-5, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books).
  12. Gabriela Bock: Der Schuh. Kriminalroman. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7347-3297-3, Seite 99 (Zitiert nach Google Books).
  13. Marie Levy: Die Zärtlichkeit der Fische. Erzählungen. 1. Auflage. epubli GmbH, Berlin 2014, ISBN 978-3-7375-1818-5, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books).