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Dieser Eintrag war in der 48. Woche des Jahres 2010 das Wort der Woche.
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Alternative Schreibweisen:
- 16. bis 18. Jahrhundert, vereinzelt bis ins 19. Jahrhundert: warlich
Nebenformen:
- veraltet: wahrlichen
Worttrennung:
- wahr·lich, Komparativ: wahr·li·cher, Superlativ: am wahr·lichs·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: wahrlich (Info)
Bedeutungen:
- gehoben, zur Bekräftigung einer (häufig negativen) Aussage, ohne Steigerung: in der Tat, wirklich
- veraltete Bedeutung, ohne Steigerung: der Wahrheit entsprechend
- veraltete Bedeutung, ohne Steigerung: ganz sicher, gewiss
- veraltete Bedeutung, mit Steigerung: aufrichtig
Herkunft:
- Das Adverb wahrlich geht auf das untenstehende Adjektiv zurück. Dessen Adverbformen lauteten wārlīhho → goh (althochdeutsch) und wærlīche → gmh (mittelhochdeutsch).[1]
In früheren Jahrhunderten wurde das a in wahrlich zumeist kurz ausgesprochen. Vereinzelt war sogar die Schreibung warrlich zu finden, bis ins 18. Jahrhundert allerdings überwiegend warlich. Dass in der Folge die Schreibung mit h üblich wurde, geht auf Johann Christoph Adelung zurück, der zwar an der Aussprache mit kurzem Vokal festhielt, die zu seiner Zeit die allgemeine war, aber aus Gründen der Etymologie die Einfügung des h für notwendig erachtete.[2]
Synonyme:
- fürwahr, in der Tat, wahrhaftig, wirklich
- wahrheitsgemäß
- gewiss, sicher
- aufrichtig
Sinnverwandte Wörter:
- allerdings, freilich
Beispiele:
- Es ist wahrlich nicht meine Absicht, dich zu kompromittieren.
- Kind und Karriere zu vereinbaren ist auch dieser Tage wahrlich kein leichtes Unterfangen.
- Bei dieser Kälte ist es wahrlich kein Vergnügen, stundenlange Märsche zu unternehmen.
- Wahrlich, ich sage dir, es kommt ein Unwetter heran.
- Die Umseglung der Welt in deinem Alter ist wahrlich ein große Leistung.
- „Sie war ein Kind vor wenig Tagen, sie ist es nicht mehr, wahrlich nein! Bald ist die Blume aufgeschlagen, bald hüllt sie halb sich wieder ein. Wen kann ich um das Wunder fragen? Wie? oder täuscht mich holder Schein?“[3]
- Ich habe dir wahrlich über die Vorkommnisse berichtet.
- Ich weiß wahrlich, was der Müller mit der Vroni beim Huber in der Scheune zu suchen hatte.
- Gunther wurde wahrlich als der Dieb erkannt.
- Ich habe wahrlich des Nachts eine Frauenstimme in der Kammer des Knechts gehört.
- Karolina liebt ihren Verlobten wahrlich und innig.
- Du musst wahrlich an das Gute im Menschen glauben.
- Wer könnte dich wahrlicher lieben als ich?
Übersetzungen
der Wahrheit entsprechend
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wahrlich“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „wahrlich“
- The Free Dictionary „wahrlich“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahrlich“
Worttrennung:
- wahr·lich, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- richtig, wahr
- häufig in der Kanzleisprache: wahrhaft, wahrhaftig
- selten: echt, recht
Herkunft:
- Das Adjektiv wahrlich geht auf das althochdeutsche wārlīh und das mittelhochdeutsche wærlich zurück. Seit dem 16. Jahrhundert wurde es nur noch in der Kanzleisprache benutzt.[1]
Synonyme:
- richtig, wahr
- wahrhaft, wahrhaftig
- echt, recht
Gegenwörter:
- verfälscht
- falsch, unrichtig
Beispiele:
- Der wahrliche Gott nimmt jeden Sünder auf.
- Wir wollen nun deinen wahrlichen Bericht hören, Schwager.
- In deinen Augen sehe ich deine wahrliche Verehrung meiner Tochter.
- Zu jener Zeit wartete die Stadt auf wahrliche Kundschaft über den Fortgang der Dinge zu Berlin.
- Das wahrliche Kaisertum ist nur auf deutschem Boden möglich.
Übersetzungen
Kanzleisprache: wahrhaft, wahrhaftig
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahrlich“
Worttrennung:
- wahr·lich, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- veraltet: behütet, bewacht
Herkunft:
- Dieses Adjektiv ist vom femininen Substantiv wahre (Hut, Aufmerksamkeit) abgeleitet.[4]
Synonyme:
- behütet, bewacht
Gegenwörter:
- wahrlos
Beispiele:
- Bei uns hast du ein wahrliches Leben.
Übersetzungen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahrlich“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , unter „wahr“, Seite 1532
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahrlich“
- ↑ Uhland, in: Liederbuch des deutschen Volkes, 1843, S. 172
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wahrlich“
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: währlich