Drossel

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Drossel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Drossel die Drosseln
Genitiv der Drossel der Drosseln
Dativ der Drossel den Drosseln
Akkusativ die Drossel die Drosseln
Wanderdrossel

Worttrennung:

Dros·sel, Plural: Dros·seln

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Drossel‎ (Info), Lautsprecherbild Drossel (Info)
Reime: -ɔsl̩

Bedeutungen:

Zoologie: eine Gattung insektenfressender Singvogel, deutlich größer als ein Spatz
Zoologie, speziell: die Singdrossel, die zur Gattung der Echten Drosseln gehört
Plural, Zoologie: die Familie Turdidae
Mechanik, Maschinenbau: eine Vorrichtung zur Regulierung der Durchflussmenge
Elektrotechnik: ein passives, induktives elektrisches Bauteil zur Energiespeicherung oder Störungsdämpfung
Jägersprache: Luftröhre, Kehle des Wildes

Herkunft:

seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; aus dem Ostmitteldeutschen, ist niederdeutschen Ursprungs, mittelniederdeutsch drōsle, altsächsisch throsla; gegenüber lautgerechte baierisch Dröschel, althochdeutsch drōscala, thrōskala, zu drōsca, thrōska (9. Jh.) verkleinert, über urgermanisch *þruskjōn, ablautende Gutturalvariante von *þrastuz (woraus schwedisch trast), auf indogermanischen *trósdos zurückgeht, vergleiche litauisch strãzdas → lt, polnisch drozd → pl, walisisch drudw ‚Star‘, lateinisch turdus.[1][2]
seit dem 10. Jahrhundert belegt; mittelhochdeutsch droʒʒel, Verkleinerungsform von droʒʒe ‚Schlund, Kehle‘, woraus landschaftlich Droß, Drosse, über althochdeutsch throʒʒa ‚Kehle, Gurgel‘, urgermanisch *þrutōn, auch englisch throat → en, isländisch þroti ‚Anschwellung‘, neben s-anlautend *strutōn, wovon westmitteldeutsch Strosse ‚Kehle‘; weitere siehe dort.[3][4]

Synonyme:

wissenschaftlich: Turdus
wissenschaftlich: Turdus philomelos
wissenschaftlich: Turdidae

Verkleinerungsformen:

Drosselchen

Oberbegriffe:

Singvogel, Vogel

Unterbegriffe:

Amsel, Ringdrossel, Rotdrossel (Weindrossel), Schwarzdrossel, Wacholderdrossel (Krammetsvogel),
Blaumerle, Steinrötel; umstritten: Nachtigall, Sprosser, Rotkehlchen
Vorschaltdrossel

Beispiele:

Viele nordische Drosseln überwintern in Mitteleuropa.
„Eine der wenigen Begebenheiten, die den beschaulichen Inselalltag aus dem Rhythmus brachten, war der Zug der Stare, Drosseln und Schnepfen, die im Frühjahr und Herbst auf der Insel zwischenlandeten.“[5]
„Eine Drossel begann zu schlagen.“[6]
„Die Drossel begann aufs neue zu singen.“[7]
Amsel, Drossel, Fink und Star
Und die ganze Vogelschar (Kinderlied)
Die Nachtigall wird zu den Drosseln oder den Fliegenschnäppern gestellt.
Die Drossel regelt die Durchflussmenge von Gasen oder Flüssigkeiten.
Die Drossel setzt Strömen hoher Frequenz einen hohen Widerstand entgegen.
Und wenn von einer (alten) Schnapsdrossel die Rede ist, also einer dem Alkohol zugeneigten Person, so hat dieses nicht mit dem Singvogel zu tun. Der scherzhafte Ausdruck bezieht sich vielmehr auf den waidmännischen Ausdruck für die Kehle. Damit erklärt sich auch die Herkunft von "erdrosseln", also gewaltsam die Kehle zuschnüren.[8]

Wortbildungen:

drosseln, Drosselrohrsänger, gedrosselt, abdrosseln, erdrosseln
Drosselklappe
Drosselspule
Drosselrinne, Drosselgrube, Schnapsdrossel

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Drossel
Wikipedia-Artikel „Echte Drosseln
Wikipedia-Artikel „Singdrossel
Wikipedia-Artikel „Drosseln
Wikipedia-Artikel „Drossel (Elektrotechnik)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Drossel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Drossel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDrossel
The Free Dictionary „Drossel
Verzeichnis:Tiere

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  3. Marlies Philippa et al.: Etymologisch Woordenboek van het Nederlands, Stichwort: „strot“. Universitätsverlag Amsterdam, Amsterdam 2003-2009.
  4. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  5. Björn Berge: Atlas der verschwundenen Länder. Weltgeschichte in 50 Briefmarken. dtv, München 2018 (übersetzt von Günter Frauenlob, Frank Zuber), ISBN 978-3-423-28160-7, Seite 18. Norwegisches Original 2016.
  6. Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 329. Urfassung von 1954.
  7. Erich Maria Remarque: Der Funke Leben. Roman. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022, ISBN 978-3-462-05448-3, Seite 265. Zuerst 1952.
  8. Jägersprache. Abgerufen am 3. Mai 2015.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: drosseln
Anagramme: drossle