Eugenik

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Eugenik (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Eugenik
Genitiv der Eugenik
Dativ der Eugenik
Akkusativ die Eugenik

Worttrennung:

Eu·ge·nik, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Eugenik (Info)
Reime: -eːnɪk

Bedeutungen:

Medizin, veraltet: Wissenschaft von der Erbgesundheit[1]
Zeugungs- und Geburtenverhinderung, sowie Tötung angeblich "minderwertiger" Menschen zum Zwecke der Verbesserung der allgemeinen Gesundheit; aktive Beeinflussung der menschlichen Evolution auf Grundlage der Rassentheorie und des Sozialdarwinismus (praktische Anwendung von )

Herkunft:

„Der Ausdruck eugenics wird Ende des 19. Jh. von Francis Galton, einem Vetter Darwins, aus gr. εὐγένεια (»Wohlgeborenheit«) für die von ihm initiierte »Wissenschaft von der Verbesserung des Erbgutes« (1883) geprägt.“[2] Es handelt sich um das Substantiv zu dem griechischen Adjektiv εὐγενής (eugenēs→ grc: "wohlgeboren", "von edler Abstammung", bestehend aus εὐ (eu→ grc: "gut" und γένεσις (genesis→ grc: "Werden", "Entstehen", "Schöpfung"[3][4]

Synonyme:

Erbgesundheit, Erbhygiene, Eugenetik, Rassenhygiene
Zucht

Sinnverwandte Wörter:

Genealogie, Vererbungslehre
Euthanasie, Genozid, Selektion

Beispiele:

In der modernen Medizin wird der Begriff "Eugenik" nicht mehr verwendet.
„Die belegt nämlich, dass Eugenik außer dumpfem Rassismus nichts Verwertbares hervorgebracht hat und dass Prägung und Umgebung den Menschen zum eigenständigen sozialen Wesen machen.“[5]
„In den verschiedenen Sektionen wies der Kongreß eine erstaunliche disziplinäre Vielfalt auf: Physiologie und Pathologie der Sexualität wurden ebenso behandelt wie Psychologie und Pädagogik, Hygiene und Eugenik, Soziologie und Kultur, Kriminologie und Familienrecht.“[6]
„Die politische Stoßrichtung der Eugenik war nicht einheitlich.“[7]
Es ist ein wenig bekannter Fakt, dass der Wissenschaftler Nikola Tesla ein Befürworter der Eugenik war.
„Im Rahmen dieses Zugriffes steht die Eugenik paradigmatisch für den wissenschaftlichen Ehrgeiz, den gesellschaftlichen Fortschritt, der um 1900 u.a. als "Höherentwicklung der Menschheit" konzipiert wird, durch sozial- und biotechnische Eingriffe in die reproduktive Natur und Kultur zu sichern.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

faschistische Eugenik, nationalsozialistische Eugenik

Wortbildungen:

Eugeniker, Eugenier, eugenisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Eugenik
The Free Dictionary „Eugenik
Duden online „Eugenik

Quellen:

  1. Stefanie Westermann, Richard Kühl, Dominik Gross: Medizin im Dienst der "Erbgesundheit". Beiträge zur Geschichte der Eugenik und "Rassenhygiene". LIT Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-643-10478-6, Seite 57ff (http://books.google.de/books?id=h54Gsl6JBT8C&dq)
  2. Florian Schmaltz: Eugenik. In: Berliner Institut für kritische Theorie. 1997, abgerufen am 12. Juli 2014.
  3. Michael Wunder: Was heißt Eugenik? In: gedenkort-T4.eu. Abgerufen am 12. Juli 2014.
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Eugenik“.
  5. Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 81.
  6. Andreas Kurtz: Körpernähe. Berliner Zeitung, Berlin 30.07.2001
  7. Christian Koller: Identität aus den Genen. In: DAMALS. Das Magazin für Geschichte. Nummer 6, 2018, ISSN 0011-5908, Seite 23.
  8. Maria A. Wolf: Eugenische Vernunft. Eingriffe in die reproduktive Kultur durch die Medizin 1900-2000. Böhlau Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-205-77761-8, Seite 14 (http://books.google.de/books?id=1nQms8QXio0C&dq)