Karikatur

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Karikatur (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Karikatur die Karikaturen
Genitiv der Karikatur der Karikaturen
Dativ der Karikatur den Karikaturen
Akkusativ die Karikatur die Karikaturen
Karikatur mit Napoleon

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Carricatur

Worttrennung:

Ka·ri·ka·tur, Plural: Ka·ri·ka·tu·ren

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Karikatur (Info)
Reime: -uːɐ̯

Bedeutungen:

komisch überzeichnete Darstellung von Personen, Dingen oder Sachverhalten, indem charakteristische Eigenschaften selbiger übersteigert und der Lächerlichkeit preisgegeben werden
das Karikieren, die Kunst des Karikierens

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von italienisch caricatura → it (wörtlich: „Überladung“) entlehnt, Substantiv zum Verb caricare (beladen); caricatura ist ein Fachwort der Malerei. Es tritt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die deutsche Sprache ein und ersetzt sukzessive die deutschen Begriffe ‘Spottbild’ und ‘Zerrbild’. Diese beiden Begriffe haben unterschiedliche Bedeutungen und Traditionslinien: Meint das Zerrbild eine überladene und zugespitzte Darstellung eher individueller Personen und ihrer Eigenschaften, so richtete sich das Spottbild direkt gegen bestimmte Gruppen, Institutionen in einer eher typisierenden Form mit dem Ziel, das Dargestellte zu schmähen, bloßzustellen, zu verunglimpfen. Beide Linien sind im Begriff ‘Karikatur’ zusammengeflossen. Das Verb caricare zum Substantiv carrus = Karren [1][2][3]

Synonyme:

Cartoon, Spottbild, Zerrbild

Sinnverwandte Wörter:

Fratze; Scherzbild, Scherzzeichnung, Verzerrung

Oberbegriffe:

Grafik, Humor

Unterbegriffe:

Charlie-Hebdo-Karikatur, Ereigniskarikatur, Individualkarikatur, Mohammedkarikatur/Mohammed-Karikatur, Panoramakarikatur, Porträtkarikatur, Prozesskarikatur, Sachkarikatur, Typenkarikatur, Zustandskarikatur

Beispiele:

Diese Karikatur ist zum Schreien.
„Fast noch freundlich sind Karikaturen, die sie als scharfzahnigen Blutsauger zeigen oder als Oberlehrerin mit erhobenem Zeigefinger.“[4]
„Gute Karikaturen haben es allerdings an sich, daß sie mit Übertreibung Wahrheiten umreißen, halbe oder sogar ganze.“[5]
„Es fehlte mir die Kraft, diese Karikatur zu zerpflücken und mein Land zu verteidigen.“[6]
„Auch ein witzig gemaltes Portrait kann man sich vorstellen, ganz abgesehen davon, dass es ja als dessen Sonderfall die Karikatur gibt.“[7]
Die Karikatur ist die bildliche Form der Satire.

Charakteristische Wortkombinationen:

politische, treffende Karikatur

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: karikativ, karikaturartig, karikaturistisch
Substantive: Karikaturist, Karikieren
Verben: karikieren

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Karikatur
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Karikatur
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Karikatur
The Free Dictionary „Karikatur
Duden online „Karikatur
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKarikatur

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 392.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 472.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Karikatur“, Seite 472.
  4. Julia Amalia Heyer, Ferry Batzoglou: Nazi geht immer, in: DER SPIEGEL 9, 2012, Seite 144-145, Zitat: 144.
  5. Heinz Ohff: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1, Seite 60.
  6. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 165. Französisches Original 2017.
  7. Hans-Martin Gauger: Na also, sprach Zarathustra. Neue Sprachwitze. C. H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65931-7, Seite 185.