Offizier

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Offizier (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Offizier die Offiziere
Genitiv des Offiziers der Offiziere
Dativ dem Offizier den Offizieren
Akkusativ den Offizier die Offiziere
Zwei Offiziere unterhalten sich.

Worttrennung:

Of·fi·zier, Plural: Of·fi·zie·re

Aussprache:

IPA: , in Österreich auch [1]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Offizier (Info)
Reime: -iːɐ̯

Bedeutungen:

Vertreter, Träger eines militärischen Rangs
allgemein: vom Leutnant aufwärts
Deutsches Heer: vom Feldwebelleutnant aufwärts
Schach, im weiteren Sinne: Sammelbezeichnung für die Schachfiguren König, Dame, Turm, Läufer und Springer
Schach, im engeren Sinne: Sammelbezeichnung für die Schachfiguren Dame, Turm, Läufer und Springer

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von französisch officier → fr entlehnt, das auf lateinisch officiarius → la „Inhaber eines Amtes“ zurückgeht; heutige Bedeutung seit dem 16. Jahrhundert[2]

Gegenwörter:

Gefreiter, Rekrut, Soldat (als Rang), Unteroffizier
Bauer
zusätzlich: König

Weibliche Wortformen:

Offizierin

Oberbegriffe:

Soldat
Schachfigur

Unterbegriffe:

nach Verwendung: Artillerieoffizier, Ausbildungsoffizier, Berufsoffizier, Fachoffizier, Fliegeroffizier, Gardeoffizier, Geheimdienstoffizier, Husarenoffizier, Infanterieoffizier, Ingenieuroffizier, Jugendoffizier, Kolonialoffizier, Logistikoffizier, Nachrichtendienstoffizier, Personaloffizier, Politoffizier,Polizeioffizier, Presseoffizier, Reserveoffizier, Sanitätsoffizier, Stabsoffizier, Tambourmajor, Trainoffizier, Verbindungsoffizier, Versorgungsoffizier
nach Teilstreitkraft: Carabinieri-Offizier, Gendarmerieoffizier, Heeresoffizier, Landwehroffizier, Luftwaffenoffizier, Marineoffizier, Seeoffizier
nach Streitkraft, Nachrichtendienst oder paramilitärischer Organisation: Bundeswehroffizier, Landsknechtsoffizier, NVA-Offizier, SA-Offizier, SS-Offizier, Stasi-Offizier, Wehrmachtsoffizier
Leichtfigur, Schwerfigur; Dame, Läufer, Springer, Turm
zusätzlich: König
Handelsmarine: Nautischer Offizier, Schiffsoffizier

Beispiele:

„Ganz in Front aber stand ein älterer Offizier in Unterkleid und Weste, von Stiefeln keine Rede, dafür ein Gewehr in der Hand. Dieser Alte war Major Balthasar von Poggenpuhl, der den Kirchhof eine halbe Stunde hielt, bis er mit unter den Toten lag.“[3]
„Er stellte sicher - oder auch nicht -, dass der Schiffsarzt seine Pflicht tat und dass Matrosen und Offiziere die Gefangenen nicht misshandelten.“[4]
„Hier empfing mich ein Offizier mit weißem, aufgebürstetem Schnurrbart und kurzen, lebhaften Bewegungen.“[5]
„Einen der Offiziere erkannte sie als Paul von Hohenstein.“[6]
„Wie undemokratisch wäre es doch beispielsweise, den einen Offizier große Spaziertouren vornehmen zu lassen, während die anderen zu Hause säßen und sich entsetzlich langweilten. Nein, jeder Offizier mach nur einen Zug – und trete ab.“[7]
„Die Schachfiguren bestehen aus zwei einander gleichen Haufen zu je 16 Stück. Die acht kleineren einander gleichen Steine jeder Partei werden Bauern, die übrigen acht, grösseren aber Offiziere genannt. Unter den Offizieren ragt durch seine Grösse der König hervor, welcher nach §. 1 die wichtigste Figur des Spieles ist.“[8]
„Zwei Personen einander gegenüber regieren eine jede gleichsam ein Heer von 16 Figuren Die Figuren werden nach folgender Ordnung aufgestellt: die Offiziere, d. h. die acht vorzüglichsten Figuren des einen Theils, stehen auf den acht Feldern der untersten Reihe, nämlich von a1 bis h1; die des Gegners auf den acht Feldern der obersten Reihe von a8 bis h8“[9]
„Die Schachsteine (aus Holz, Elfenbein u. s. w.) sind 32 an der Zahl, 16 weisse für den einen und 16 schwarze für den anderen Spieler. Jeder hat nämlich 8 Offiziere und 8 Bauern ♙♟. Die Offiziere sind ein König ♔♚, eine Dame ♕♛, zwei Thürme (Rochen) ♖♜, zwei Läufer ♗♝ und zwei Springer (Rössel) ♘♞. Läufer und Springer pflegt man unter dem Namen "leichte Offiziere" zusammenzufassen.“[10]
Offiziere werden die Figuren im Gegensatz zu den Bauern genannt (leichte Offiziere sind Läufer und Springer, schwere Offiziere Turm und Dame).“[11]
„Jeder Spieler verfügt in der Grundaufstellung über 16 weiße bzw. schwarze Figuren, und zwar über 8 Offiziere (König, Dame, 2 Türme, 2 Läufer, 2 Springer) und 8 Bauern.“[12]
„So stehen auf der zweiten Horizontalreihe vor jedem Spieler acht gemeine Krieger, Bauern oder Pions (Fusssoldaten) genannt, während sich auf der ersten der König mit 7 Offizieren oder Figuren1) befindet.
1) Es könnte bei der Aufstellung der Truppen gleichgültig scheinen, ob der König den Offizieren oder Figuren beigezählt würde; aber im Verlaufe des Spieles rechnet niemand auf die Frage, wie viele Offiziere noch vorhanden seien, den König mit.“[13]

Wortbildungen:

Offizieranwärter (Offiziersanwärter), Offiziersbursche, Offiziersdegen, Offiziersdiener, Offiziersdienstgrad, Offiziersfamilie, Offizierskasino, Offiziersmilieu, Offizierspatent, Offizierssohn, Offizierszelt

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Offizier (Begriffsklärung)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Offizier
Duden online „Offizier
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Offizier
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOffizier
The Free Dictionary „Offizier
Pierer's Universal-Lexikon „Schachspiel
Meyers Großes Konversations-Lexikon „Schachspiel
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon (1837–1841) „Schachspiel
Kleineres Brockhaus'sches Conversations-Lexikon für den Handgebrauch. Vierter Band, Leipzig, 1856, Seite 342.
wissen.de – Lexikon „Offizier (Schach)

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kulturelle Angelegenheiten (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Neubearbeitung auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 38. neubearbeitete Auflage. ÖBV, Pädag. Verl., Wien 1997, ISBN 3-215-07910-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy).
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Offizier“, Seite 663.
  3. Wikisource-Quellentext „Theodor Fontane, Die Poggenpuhls
  4. Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4, Seite 81.
  5. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 42. Erstausgabe 1936.
  6. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 100.
  7. A. Nimzowitsch: Mein System. Ein Lehrbuch des Schachspiels auf ganz neuartiger Grundlage. zweite verbesserte Auflage. Verlag „Das Schacharchiv“, Hamburg 1965, Seite 43
  8. M. Lange: Lehrbuch des Schachspiels. Halle, 1856, Seite 8.
  9. H. Silberschmidt: Lehrbuch des Schachspiels mit besonderer Berücksichtigung des Gambitspiels. Zweite Auflage, Wolfenbüttel, 1845, Seite 2.
  10. G. R. Neumann: Leitfaden für Anfänger im Schachspiel. Berlin, 1874, Seite 2.
  11. Johannes Metger: Die Schachschule. Leipzig, 1886, Seite 15.
  12. Der Brockhaus in zehn Bänden. 8: Rein-Sor. 2005, Stichwort Schach
  13. Conrad v. Orelli: Leichfassliche Anleitung zum Schachspiele in stufenweise fortschreitenden Abtheilungen. Zürich, 1832, Seite 5.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: offiziell