Ohnmacht

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Ohnmacht (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Ohnmacht die Ohnmachten
Genitiv der Ohnmacht der Ohnmachten
Dativ der Ohnmacht den Ohnmachten
Akkusativ die Ohnmacht die Ohnmachten

Worttrennung:

Ohn·macht, Plural: Ohn·mach·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ohnmacht (Info)

Bedeutungen:

vorübergehende Bewusstlosigkeit
kein Plural: Unfähigkeit, etwas zu tun

Herkunft:

seit dem 9. Jahrhundert bezeugt; im Mittelhochdeutschen āmaht sowie in den althochdeutschen Formen āmaht und unmaht belegt; dieses frühe āmaht wurde aus mahtMacht, Kraft“ und ā „fort, weg“ (vergleiche a-, zweites Stichwort) gebildet; die Ausgangsbedeutung ist demnach etwa „Machtlosigkeit, Kraftlosigkeit“; nach dem regionalen Wandel von ā zu ō wurde das erste Element mit ohne gleichgesetzt und entsprechend geschrieben[1]

Synonyme:

Synkope

Sinnverwandte Wörter:

Bewusstlosigkeit, Koma
Einflusslosigkeit, Machtlosigkeit, Schwäche

Gegenwörter:

bei vollem Bewusstsein
Eingriffsmöglichkeit, Macht

Beispiele:

Er fiel in Ohnmacht. Die Sinne schwanden ihm, und er lag lange in tiefer Ohnmacht und kam dann auch nur langsam zu sich.
„Die Ohnmacht verließ ihn nur so weit, daß sich allein der Rauschzustand in seinem Bewußtsein bewegte.“[2]
„Schon als er im Wald dem Bauern begegnet war, hatte Benjamin als Familienvater um Gnade gebeten, bevor er in Ohnmacht fiel.“[3]
„Das waren meine Gedanken nach ihrer Ohnmacht, und sie konnten in mir erst wirksam werden, als sie ausreiften.“[4]
„Aber ehe sie's erreichen konnte, wurde sie wie von einer Ohnmacht überrascht und sank auf der Schwelle des Balkons nieder.“[5]
Die Ohnmacht Liechtensteins lag auf der Hand, und so musste es auf europäischen Druck sein Bankgeheimnis lüften.
„Diese Ohnmacht verschärft für viele die Lage nur noch weiter.“[6]
„Aber die Ohnmacht lähmt.“[7]
„Sie wurden ihm zu einem Maßstab seiner Ohnmacht und zu einem Vorwurf.“[8]
„Für diesen bedeutete die Verurteilung Galileis eine höchst peinliche Blamage, weil sie seine absolute Ohnmacht gegenüber klerikalen Eingriffen offenbar machte.“[9]

Redewendungen:

umgangssprachlich scherzhaft: aus einer Ohnmacht in die andere fallen

Charakteristische Wortkombinationen:

eine schwere Ohnmacht, eine tiefe Ohnmacht; eine plötzliche Ohnmacht befiel/überkam jemandem; in Ohnmacht fallen, in Ohnmacht sinken, in (tiefer) Ohnmacht liegen; aus der Ohnmacht erwachen
völlige Ohnmacht, die wirtschaftliche Ohnmacht eines Landes, die Ohnmacht gegenüber dem Staat

Wortbildungen:

ohnmächtig, Ohnmachtsanfall, Ohnmachtsgefühl

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Ohnmacht
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ohnmacht
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ohnmacht
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalOhnmacht
The Free Dictionary „Ohnmacht
Duden online „Ohnmacht

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 664
  2. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 105.
  3. Jakob Hessing: Der jiddische Witz. Eine vergnügliche Geschichte. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75473-9, Seite 69.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band IX. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 417.
  5. Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 82. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.
  6. Tania Kambouri: Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin. 4. Auflage. Piper, München, Berlin, Zürich 2015, ISBN 978-3-492-06024-0, Seite 156.
  7. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 35. Erstauflage 1988.
  8. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: MacAfee county, übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 296 (englische Originalausgabe 1970).
  9. Johannes Hemleben: Galileo Galilei mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 18. Auflage. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50156-2, Seite 135. Erstauflage 1969.