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Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Stuhl und Gang Das Wort Stuhlgang ist seit dem 15. Jahrhundert bezeugt[1], stammt also aus einer Zeit, als Toiletten meistens außerhalb des Wohnbereichs untergebracht waren. Dem Stuhlgang liegt somit der Umstand zugrunde, dass in früherer Zeit die Menschen nachts zum Stuhl (Nachtstuhl, Toilettenstuhl) gingen, um ihre Notdurft zu verrichten.[1] Damit ist es auch zu erklären, dass Stuhlgang in erster Linie auf menschliches Ausscheiden und menschliche Ausscheidungen angewendet wird, da Tiere nicht zu einem Stuhl gehen konnten. Allerdings hat sich der Anwendungsbereich auch auf Tiere ausgeweitet, wie die entsprechenden Beispiele zeigen.
Wegen der Probleme beim Stuhlgang wurde ihm ein Einlauf verabreicht.
Zu seltener Stuhlgang kann den Darm schädigen.
„Mit Stuhlgang mußte jeder warten, bis Erika Schwarz von der Arbeit zurückgekehrt sein würde.“[2]
„Ich kannte mal einen, der tagelang keinen Stuhlgang hatte.“[3]
„Die Analbeutel der Hunde dienen der Sekretabsonderung beim Stuhlgang, wodurch Duftmarken gesetzt werden.“[4]
„Die ersten vierzehn Tage, die ich dort war, hatte ich keinen Stuhlgang gehabt.“[5]
Der Arzt bat den Patienten, ihm eine Probe von seinem Stuhlgang zu geben.
„Auch bei Futterumstellung kann es anfangs zu Durchfällen und/oder hellem, weichem Stuhlgang kommen.“[6]
„Daß mit einer Verstopfung des Leibes verbundene Bauchgrimmen erkennet man daran, daß ein solches Pferd voller Unruhe ist, immer auf die Seite sieht, sich hin und her wendet, nicht fressen will, mit den Füssen stampft, sich in seinen Stand hinwirft, oder entweder gar keinen oder einen sehr harten Stuhlgang hat.“[7]
„Mich überkam die Befürchtung, ich selbst könne womöglich der Verursacher des Stuhlganges gewesen sein.“[8]
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Quellen:
↑ 1,01,1Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Stuhlgang“.
↑Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 605.
↑Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 80. Englisches Original 1994.
↑Markus Vieten: Handbuch der Tierarzthelferin. Enke im Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 2000, ISBN 3-7773-1446-3, Seite 182 (Google Books)
↑Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band IV. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz Sauter), Seite 235.
↑Der erfahrne Pferdearzt oder Anweisung die Krankheiten der Pferde zu erkennen und zu heilen. Johann Andreas Kienreich, Grätz 1792, Seite 61 f. (Google Books)
↑Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Tote fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 226.