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Worttrennung:
- aso·zi·al, Komparativ: aso·zi·a·ler, Superlativ: am aso·zi·als·ten
Aussprache:
- IPA: ,
- Hörbeispiele: asozial (Info), —
- Reime: -aːl
Bedeutungen:
- diskriminierend: nicht fähig oder nicht willig, in einer Gemeinschaft beziehungsweise Gesellschaft zu leben und eines solchen Gutes zu tun
- pejorativ: die Gemeinschaft beschädigend
- umgangssprachlich: untiefes geistiges, kulturelles Niveau besitzend; unbedarft und ungesittet
- pejorativ: in ärmlichen oder verwahrlosten Verhältnissen lebend
Herkunft:
- Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem ursprünglich griechischen Präfix a- („un-“, „gegen“) von sozial abgeleitet[1]
Synonyme:
- gemeinschaftsfremd, gemeinschaftsunfähig, unsozial, dissozial, gemein, schändlich, böse, frevelhaft, ruchlos
- kriminell, verbrecherisch
- gemeinschaftsfeindlich, gesellschaftsschädigend, gemeinschaftsschädlich
- primitiv, prollig, proletenhaft
Gegenwörter:
- prosozial (Altruismus)
- sozial
Unterbegriffe:
- egoistisch
Beispiele:
- „Soziale Fragen löst man, indem man asozialen Fragern den Lebensraum entzieht.“[2]
- „Sachlich betrachtet ist das Rauchen ungesund und asozial – asozial nicht im Sinne, daß es nicht Menschen auch verbände, sondern in dem der Belästigung.“[3]
- „Das war für mich und meine Familie sehr schwer und vom HSV sehr asozial.“[4]
- „Man wurde sogar noch deutlicher und verurteilte das Geschehen: ‚Um es ganz deutlich zu sagen: Mit derart asozialen und völlig sinnbefreiten Handlungen werden Grenzen überschritten und man kann sich als Verein für so ein Verhalten nur schämen. ‘ “[5]
- „Aus meiner Sicht sind Ratenkredite mit eingebauter Versicherung derzeit das größte Ärgernis am deutschen Finanzmarkt, ein wirklich unanständiges Geschäftsmodell. Das Verhalten vieler Institute kann man nur als asozial bezeichnen.“[6]
- Die asoziale Nachbarschaft stiegen unerlaubt aus purer gestörten Neugierde in die Wohnung des menschenscheuen Nachbarn ein, damit zeigte die respektlose Nachbarschaft ihren Charaktermangel auf.
- Die junge Landpomeranze verhielt sich als Neue gegenüber dem älteren Mitarbeiter asozial, indem sie ihn ungefragt duzte und später unerlaubt seinen Rucksack durchwühlte.
- „Schon fünf Jahre später fand die Wochenzeitschrift „Der Spiegel“ andere Bezeichnungen für den Stadtteil: ein Slum vom Reißbrett, ein Musterbeispiel für asozialen Wohnungsbau.“[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- mit Substantiv: asozialer Egoist / Mensch
- mit Präposition: am asozialsten ( Audio (Info))
Wortbildungen:
- Asozialer (→ Assi), Asozialität
Übersetzungen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „asozial“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „asozial“
- The Free Dictionary „asozial“
- Duden online „asozial“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „asozial“
- dict.cc Englisch-Deutsch, Stichwort: „asozial“
- Wahrig Synonymwörterbuch „asozial“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „sozial“.
- ↑ nach: Roger Willemsen
- ↑ Bayerische Akademie der Schönen Künste. Jahrbuch 20, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 9783835301993, Seite 93 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Pliquett über seine große HSV-Enttäuschung: „Das war asozial!“. In: mopo.de (Online). 3. Juni 2020, abgerufen am 9. September 2023.
- ↑ F.C. Hansa Rostock: „dumm und feige“ – „asozial und völlig sinnbefreit“. In: hlsports.de (Online). 21. Februar 2023, abgerufen am 9. September 2023.
- ↑ Die Bank gewinnt immer: Wie der Finanzmarkt die Gesellschaft vergiftet. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2020, ISBN 9783593512754, Seite 106 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Ursula Storost: Abwertungsspirale in den Problemstadtteilen. In: Deutschlandradio. 13. September 2012 (URL, abgerufen am 10. September 2023) .