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Worttrennung:
- de·mo·ti·vie·ren, Präteritum: de·mo·ti·vier·te, Partizip II: de·mo·ti·viert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: demotivieren (Info)
- Reime: -iːʁən
Bedeutungen:
- jemanden dazu bringen, dass er seinen Antrieb, seine Motivation zu etwas ganz oder teilweise verliert
- Linguistik: die bedeutungsmäßige Durchschaubarkeit einer sprachlichen Konstruktion, besonders die eines Wortes, verlieren
Herkunft:
- Ableitung zu motivieren mit dem Präfix de- „ent-“
Sinnverwandte Wörter:
- abbringen, entmutigen, demoralisieren, einschüchtern, hindern, niedermachen
- idiomatisieren, lexikalisieren
Gegenwörter:
- aufbauen, ermuntern, fördern, motivieren, unterstützen
Beispiele:
- Die wirtschaftliche Lage demotiviert viele Menschen bei ihrer Arbeit.
- In der Redewendung „mit Kind und Kegel" steckt ein nicht mehr gebräuchliches Wort „Kegel“ mit der Bedeutung „uneheliches Kind“; dieses Wort ist also für Sprecher des Deutschen heute demotiviert.
- Für jemanden, der unter „Kratzbürste“ nur noch einen widerspenstigen Menschen und nicht mehr eine Bürste zum Kratzen versteht, ist auch dieses Wort demotiviert.
- Die Volksetymologie ist ein Verfahren, das dazu dient, Wörter, die im Lauf der Zeit demotiviert wurden, in ihrer Bedeutung wieder neu durchschaubar zu machen. (So wurde z. B. aus dem nicht mehr verstandenen mittelhochdeutschen „murmendīn“ im Neuhochdeutschen das Murmeltier.)[1]
- „Nach dieser Differenzierung zwischen Idiomatisierung und Demotivation ist dann ein Wortbildungsprodukt vom Moment seiner Bildung an graduell idiomatisch, ohne schon demotiviert zu sein.“[2]
- „Wenn Teile einer komplexen Wortform diese Bedingungen nicht erfüllen, ist das Wort synchron demotiviert “[3]
Wortbildungen:
- Demotivation, Demotivierung
Übersetzungen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „demotivieren“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „demotivieren“
Quellen:
- ↑ Heike Olschansky: Volksetymologie. Niemeyer, Tübingen 1996, Seite 134. ISBN 3-484-31175-4.
- ↑ Wolfgang Fleischer, Gerhard Helbig, Gotthard Lerchner (Hrsg.): Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache. Peter Lang, Frankfurt/M. 2001, Seite 188. ISBN 3-631-35310-3. Abkürzung aufgelöst.
- ↑ Monika Sokol: Französische Sprachwissenschaft. Eine Einführung mit thematischem Reader. Narr, Tübingen 2001, Seite 92. ISBN 3-8233-4980-5.