entkörperlichen

Worttrennung:

ent·kör·per·li·chen, Präteritum: ent·kör·per·lich·te, Partizip II: ent·kör·per·licht

Aussprache:

IPA:

Hörbeispiele:  entkörperlichen ^(Info)

Bedeutungen:

Kunst, Philosophie: die räumliche/dreidimensionale Existenz in Form des Körpers wegnehmen; die Aspekte, die mit dem Körperlichen/real Existierenden zu tun haben, ausblenden

Herkunft:

Derivation (Ableitung) mit dem Derivatem ent-

Sinnverwandte Wörter:

abstrahieren, entfremden, mystifizieren, reduzieren, verflachen, vergeistigen, virtualisieren

Gegenwörter:

realisieren, verkörperlichen

Beispiele:

„Schon bei Worringer besteht das Wesentliche der abstrakten oder abstraktiven Funktion der gotischen Linie darin, Körper zu entkörperlichen und den Raum zu enträumlichen.“^[1]

„Im Diskurs zur Züchtigung zeigt sich diese Schattenseite der Aufklärung – mit Umberto Eco gesprochen, die »dunkle Seite der Vernunft«, die »die Kraft , jedes Erkenntnisobjekt zu entkörperlichen, um es in Form eines Begriffs unter die eigene Herrschaft zu bringen«.“^[2]

„Ihre technische Beschränkung, in der immer noch häufigsten Praxis nämlich die Reduktion auf menschliche Stimme, erweist sich als medialer Selektionsvorteil: Telefone virtualisieren Personen. Sie entkörperlichen Menschen.“^[3]

„Das heißt, die Zentrierung des Sozialisationsprozesses um die Etablierung und Reproduktion männlicher Identität bedingt, daß die Frau nicht im selben Maße »entkörperlicht« wurde wie der Mann.“^[4]

„Wie sehr die medieninduzierte gesellschaftliche Modernisierung den alltäglichen Tauschverkehr entindividualisiert und entkörperlicht hat, zeigt ein Vergleich zwischen traditionalen und modernen Markttypen.“^[5]

Wortbildungen:

Entkörperlichung

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „entkörperlichen“, nur Korpusbelege

Quellen: