leichttun

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leichttun (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich tue leicht
tu leicht
du tust leicht
er, sie, es tut leicht
Präteritum ich tat leicht
Konjunktiv II ich täte leicht
Imperativ Singular tu leicht!
tue leicht!
Plural tut leicht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
leichtgetan haben
Alle weiteren Formen: Flexion:leichttun

Anmerkung:

Es gilt das gleiche wie bei schwertun.[1]

Worttrennung:

leicht·tun, Präteritum: tat leicht, Partizip II: leicht·ge·tan

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild leichttun (Info)

Bedeutungen:

reflexiv, mit Akkusativ, seltener mit Dativ; umgangssprachlich: keine Schwierigkeiten, keine Mühe haben; (mit jemandem, etwas) ohne Schwierigkeiten, mühelos fertigwerden

Herkunft:

gebildet aus dem Adjektiv leicht als Verbzusatz und dem Verb tun

Gegenwörter:

schwertun

Beispiele:

„Dennoch tun sich die Kritiker zu leicht, wenn sie dem Kanzler vorwerfen, er habe in Moskau die falsche Entscheidung getroffen.“[2]
„Der Großstädter, der Jäger im kleinen Clan, tut sich leicht: Er kann jede beliebige soziale Katastrophe zurücklassen und morgen einen neuen Haufen finden – oder eine neue Einsamkeit, je nachdem.“[3]
„Nachdem sich dieses Problem aber von selber gelöst hatte, tat sich die Jury bei ihrer Entscheidung leicht.[4]
„Politikern, die sich leichttun, Giftgas, Atomraketen und Overkill-Strategie zu rechtfertigen, sich aber schwertun im Umgang mit Demonstrationen gegen die zunehmende Bedrohung, mag diese Art doppelte Moral schon gar nicht mehr bewußt sein.“[5]
„Begeistert wurde er von den Fans umjubelt, als er mit der österreichischen Fahne eine Ehrenrunde lief. ‚Ich tu mir ja leicht damit, sie hat ja die selben Farben wie die kanadische Flagge!‘“[6]
„Ich tue mich aber leicht, so zu reden, weil ich nicht vorhabe, Berufspolitiker zu werden.“[7]
Stoiber mußte die 7. Klasse wiederholen, weil er viel lieber Fußball spielte als Latein büffelte: ‚Ich habe das Fach nicht ernstgenommen, weil ich mich in anderen Fächern recht leichtgetan habe.‘“[8]
„Vor allem die beiden Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein den größten Teil Afrikas und Asiens beherrscht hatten, taten sich nicht leicht, den neuen Realitäten ins Gesicht zu sehen.“[9]
„Jetzt scheint sich NYC aber mit der Erfüllung hoher Erwartungen erstaunlich leichtzutun.[10]
„‚Ich habe mir mit Latein immer leichtgetan‘, erklärt Susanna Schmitt.“[11]
„Im Übrigen gibt es auch eine Wanderung in die umgekehrte Richtung: Dass Deutsche sich leichttaten über die Grenzen in die Beneluxstaaten zu gehen, hatte in den vergangenen Jahren meist steuerliche Gründe.“[12]
„Irgendwann sind die Kommilitonen auf den Kollegen mit der tiefen Stimme, dem die hohen Töne so wenig Mühe zu bereiten schienen, neidisch geworden: ‚He, haben die gesagt, du tust dir so leicht da oben. Du bist wahrscheinlich Tenor.‘“[13]
„Die Gründe für die Niederlagen waren für Nürnbergs Trainer Norbert Wolff offensichtlich. ‚Wenn es immer derselbe Spieler wäre, dann tust du dich leicht. Es ist aber nicht immer derselbe‘, skizzierte Wolff das Dilemma.“[14]
„Senator Chris Murphy von den Demokraten sagte, einige Abgeordnete täten sich nicht leicht mit der vagen Formulierung der Umstände zum eingeschränkten Einsatz von Bodentruppen.“[15]
„Verbürgt ist allerdings, dass sich Gerhard Schröder nicht immer leichttat mit den jüngsten beruflichen Aktivitäten seiner Ehefrau.“[16]
„‚Ich habe das Glück, dass ich mich mit Ausdauer sehr leichttue, dass sie bei mir so schnell wiederkommt, wie sie geht‘, sagt er.“[17]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „leichttun
The Free Dictionary „leichttun
Duden online „leichttun
PONS – Deutsche Rechtschreibung „leichttun
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalleichttun

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Sprachliche Zweifelsfälle. Das Wörterbuch für richtiges und gutes Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version), Stichwort »leichttun, sich« mit Verweis auf das Stichwort »schwertun, sich«.
  2. Jens Daniel: NACH TISCH. In: DER SPIEGEL. Nummer 40, 28. September 1955, ISSN 0038-7452, Seite 7 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. Juni 2019).
  3. C. Amery: Die Provinz. In: DIE ZEIT. Nummer 23, 5. Juni 1964, ISSN 0044-2070, Seite 9 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 19. Juni 2019).
  4. Problematisch. In: DIE ZEIT. Nummer 34, 16. August 1974, ISSN 0044-2070, Seite 7 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 19. Juni 2019).
  5. Rolf Lamprecht: Gibt es drei Sorten von Demokraten? In: DER SPIEGEL. Nummer 18, 2. Mai 1983, ISSN 0038-7452, Seite 44 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 19. Juni 2019).
  6. Ein wahrer Weltbürger. In: Neue Kronen Zeitung. 5. Juli 1994, Seite 44.
  7. ‚Viele alte Zoten‘. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 205, 5. September 1996, ISSN 0174-4917, Seite 2.
  8. Edmund Stoibers Ehrenrunde. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 173, 30. Juli 1997, ISSN 0174-4917, Seite 38.
  9. Ute Frevert: Unser Abschied von der Ohnmacht. In: taz.die tageszeitung. 25. Februar 2003, ISSN 1434-4459, Seite 15 (überregionale Ausgabe).
  10. Ich mache einen Bogen um die Hama Hama. In: Falter. 18. März 2009, Seite 32.
  11. Die Freude der Lehrer am Korrigieren. In: Die Kitzinger. 2. Juli 2011, Seite 10.
  12. Holländer zieht es in die Eifel-Einöde. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 23. August 2011.
  13. Wilhelm Sinkovicz: Benedikt Kobels kleines Welttheater: Was ein Staatsopern-Sänger zeichnet. In: Die Presse. 5. Januar 2012, ISSN 1563-5449, Seite 24, DNB 947702091.
  14. Zwei unglückliche NHTC-Niederlagen in der Hockey-Bundesliga. Geschenke für die Gäste aus Hamburg. In: Nürnberger Zeitung. 25. März 2013, Seite 24.
  15. Obama fordert Genehmigung für Bodentruppen gegen IS. In: Die Welt. 13. Februar 2015, ISSN 0173-8437, Seite 7.
  16. Ulrich Exner: Schröder-Köpf nennt Altkanzler Ex-Mann. In: Die Welt. 14. September 2016, ISSN 0173-8437, Seite 5.
  17. Verhinderter Torjäger ist zurück. In: Neue Westfälische. 18. Oktober 2018, Seite 10.