plauschen

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plauschen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich plausche
du plauschst
plauscht
er, sie, es plauscht
Präteritum ich plauschte
Konjunktiv II ich plauschte
Imperativ Singular plausch!
plausche!
Plural plauscht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geplauscht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:plauschen
Leute plauschen am Lagerfeuer

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du plauscht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist (siehe auch den Eintrag „plauschen“, Seite 497 in der Referenz ÖBV[1]). Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Worttrennung:

plau·schen, Präteritum: plausch·te, Partizip II: ge·plauscht

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild plauschen (Info)
Reime: -aʊ̯ʃn̩

Bedeutungen:

intransitiv, regional, besonders Bayern, Österreich: sich in vertraulicher Atmosphäre unterhalten
intransitiv, Österreich: übertreiben, die Tatsachen verdrehen
intransitiv, Österreich: Geheimnisse ausplaudern, verraten

Herkunft:

regional lautmalerische Abwandlung von plaudern im 19. Jahrhundert[2]

Synonyme:

erzählen, plaudern, schnacken, schwatzen, (sich) unterhalten
flunkern, übertreiben
anschwärzen, ausplaudern, tratschen, verpetzen

Gegenwörter:

schweigen
bei der Wahrheit bleiben
verschweigen

Oberbegriffe:

kommunizieren
berichten, erzählen
verraten

Beispiele:

Die Züchter stehen ums Lagerfeuer, plauschen noch kurz, erzählen vom Sommer und freuen sich schon wieder auf die Mücken der warmen Jahreszeit: …[3]
Freitags können Sie in Ruhe durch die Budengassen spazieren und mit den Verkäufern plauschen.[4]
"Nein doch! Was plauschst nur wieder mal! Die Leutln haben doch Recht, daß Dir eine große Forellen im Kopf herumschwimmt. …"[5]
»Entschuldige, über Leute reden heißt bei uns nicht ›plauschen‹, sondern ›tratschen‹, mein Freund. Das mag ich eigentlich nicht.«[6]

Redewendungen:

wienerisch: Geh Peperl plausch net! – wenn der Gesprächspartner offensichtlich übertreibt

Wortbildungen:

Konversionen: Plauschen, plauschend
Substantiv: Plausch
Verben: ausplauschen, beplauschen

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „plauschen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „plauschen
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „plauschen
The Free Dictionary „plauschen
Duden online „plauschen

Quellen:

  1. ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. 41., aktualisierte Auflage. ÖBV, Wien 2009, ISBN 978-3-209-06875-0 (Bearbeitung: Otto Back et al.; Red.: Herbert Fussy, Ulrike Steiner)
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 711, Eintrag „plaudern“.
  3. Helge Sobik: Der härteste Job Finnlands. In: Zeit Online. Nummer 13/1997, 21. März 1997, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2015).
  4. Sharon Mertins: Markthalle Neun. In: sueddeutsche.de. 2. Juli 2013, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 30. Dezember 2015).
  5. Karl May: Der Weg zum Glück. Vollständige Ausgabe. Jazzybee Verlag, 2014, ISBN 9783849645090, Seite 223 (zitiert nach Google Books).
  6. Barbara von Thane: Meine Entdeckungen als Kleiner Uhu. 2. Auflage. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 9783734778353, Seite 166 (zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: lauschen
Anagramme: Paulchens