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Worttrennung:
- rā·dix, Genitiv: rā·dī·cis
Bedeutungen:
- klassischlateinisch, Botanik: Wurzel einer Pflanze
- klassischlateinisch, gelegentlich: der Rettich, Radieschen
- klassischlateinisch, übertragen: der unterste Teil von etwas (zum Beispiel vom Zahn, den Haaren, Felsen et cetera)
- klassischlateinisch, bildlich: die Wurzel, der Grund, die Basis
- klassischlateinisch, übertragen: der Ursprung
- klassischlateinisch, Linguistik: Wurzel/Stamm eines Wortes
- neulateinisch, Mathematik: Wurzel (einer Zahl, beim Radizieren)
- neulateinisch, Chemie: funktionelle Gruppe
- neulateinisch, Anatomie: Wurzel
Herkunft:
- seit Plautus bezeugtes Erbwort aus dem uritalischen *wrād-ī-, das sich seinerseits auf das indogermanische *ur(e)h₂-d-iH- ‚Wurzel‘ zurückführen lässt; vielleicht etymologisch verwandt mit radius → la und ramus → la sowie urverwandt mit walisisch gwraidd → cy, altkornisch gruiten → oco, bretonisch gwrizienn → br, altgriechisch ῥάδιξ (rhadix☆) → grc, gotisch 𐍅𐌰𐌿𐍂𐍄𐍃 (waurts) → got, altenglisch wyrt → ang, mittelhochdeutsch wurz → gmh, altnordisch rót → non sowie albanisch rrëzë → sq[1]
Verkleinerungsformen:
- radicula
Beispiele:
- „si poteris, sub radice montis siet, in meridiem spectet, loco salubri; operariorum copia siet, bonumque aquarium, oppidum validum prope siet; si aut mare aut amnis, qua naves ambulant, aut via bona celebrisque.“ (Cato agr. 1, 3)[2]
- Doctrina est fructus dulcis radicis amarae. (Cato)[3]
- Wissenschaftliche Bildung ist süße Frucht aus bitterer Wurzel.
- Desiderium impii munimentum est pessimorum: radix autem iustorum proficiet. (Vulg. prov. 12,12)[4]
- Das Verlangen des Gottlosen ist die Befestigung des Bösen, die Wurzel der Gerechten aber wird gedeihen.
- Radix sit intus dilectionis, non potest de ista radice nisi bonum exire. (Augustinus)[5]
- Die Wurzel der Liebe sei in deinem Innern, aus dieser Wurzel kann nur Gutes hervorgehen.
Sprichwörter:
- radix omnium malorum est cupiditas – Die Wurzel alles Bösen ist die Begierde.
Charakteristische Wortkombinationen:
- radix graminis
Wortbildungen:
- radicare, radicari, radicitus, radicina, radicescere, radicosus
Übersetzungen
Botanik: Wurzel einer Pflanze
Botanik, gelegentlich: der Rettich, Radieschen
der unterste Teil von etwas
bildlich: die Wurzel, der Grund, die Basis
Linguistik: Wurzel/Stamm eines Wortes
Mathematik, neulateinisch: Wurzel (einer Zahl, beim Radizieren)
Chemie, neulateinisch: funktionelle Gruppe
- Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998) : „radix“ (Zeno.org)
- Lateinischer Wikipedia-Artikel „Radix“
- Peter Schulze, Christian Donalies: Anatomisches Wörterbuch. Lateinisch-Deutsch / Deutsch-Lateinisch, 9. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart, New York 2021, ISBN 978-3-13-220027-2 , Eintrag „radix“, Seite 84.
Quellen:
- ↑ Michiel de Vaan: Etymological Dictionary of Latin and the other Italic Languages. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2008, ISBN 978-90-04-16797-1 (Band 7 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series) , Seite 512.
- ↑ Marcus Porcius Cato; Antonius Mazzarino (Herausgeber): De agri cultura. Ad fidem Florentini codicis deperditi. 2. Auflage. BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig 1982 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana) , Seite 7–8.
- ↑ Dicta Catonis 3, 40
- ↑ Robert Weber, Roger Gryson (Herausgeber): Biblia Sacra Vulgata. 5. Auflage. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2007 , Buch der Sprichwörter Kapitel 12, Vers 12 VUL
- ↑ Aurelius Augustinus: In Iohannis epistulam ad Parthos tractatus VII