trollen

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes trollen gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes trollen, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man trollen in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort trollen wissen müssen. Die Definition des Wortes trollen wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vontrollen und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

trollen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich trolle
du trollst
er, sie, es trollt
Präteritum ich trollte
Konjunktiv II ich trollte
Imperativ Singular troll!
trolle!
Plural trollt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
getrollt haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:trollen

Worttrennung:

trol·len, Präteritum: troll·te, Partizip II: ge·trollt

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild trollen (Info)
Reime: -ɔlən

Bedeutungen:

reflexiv, Hilfsverb haben: sich (meist in eher unerfreuter Stimmung) von einem Ort entfernen, weggehen, sich wegbegeben
intransitiv, Hilfsverb sein: (in gemäßigtem Tempo) irgendwohin gehen, sich an einen bestimmten Ort begeben
intransitiv, Hilfsverb sein, Jägersprache, bezogen auf Schalenwild: sich in einer Gangart fortbewegen, bei der keine große Geschwindigkeit aufgenommen wird; traben
Internet: schreiben von diskriminierenden/aufhetzenden Beiträgen in Foren/Blogs um andere zu einer emotionalen Reaktion zu provozieren

Herkunft:

Dem heutigen Verb trollen geht das zu Anfang des 16. Jahrhunderts gebräuchliche spätmittelhochdeutsche trollen ‚sich mit kurzen Schritten fortbewegen, später als reflexives Verb: sich davonmachen, fortgehen‘ voraus.[1] Dieses ist möglicherweise durch Assimilation aus einem germanischen *truzlōn entstanden und wäre dann an eine mit s erweiterte Form des indoeuropäischen *dreu- anzuschließen, was seinerseits eine Erweiterung der indoeuropäischen Wurzel *der(ə)- mit den Bedeutungen ‚laufen, treten, trippeln‘ ist.[1]
Lehnwort aus dem Englischen to troll (= fischen)

Beispiele:

Nachdem Julia Gunther aufs Schärfste wegen seiner Nachlässigkeit zurechtgewiesen hatte, trollte er sich betrübt.
Troll dich, du Nichtsnutz!
Nachdem die anderen ihm zu verstehen gegeben haben, dass sie auf seine Gesellschaft keinen Wert legen, hat sich Lucas irgendwann getrollt.
Wir sind stundenlang durch die Stadt getrollt.
Die beiden trollen jetzt nach Hause.
Dort hinten trollt eine alte Ricke über die Lichtung.
„Marcus kann sich genau erinnern, wann er beschloss, andere zu trollen: am 6. Januar 2021.“[2]
„Einen Troll zu finden ist kein Problem. Kompliziert wird es an einem anderen Punkt: Woher weiß man, dass man nicht selbst getrollt wird?“[2]
„Auf die verwirrte Frage eines Nutzers »So, wer wurde jetzt getrollt, die #FAZ oder die #SZ?« kam von ihm die Antwort: »Alle, die getwittert haben, die Titanic habe die SZ getrollt«.“[3]
„Wer in Foren aktiv ist, wird immer auch Streit miterleben. Deshalb habe ich dann und wann auch getrollt.[4]
„»Auf der Grundlage dieser Behauptung wurde ich im Internet verleumdet, getrollt und beschimpft«, so die Muslima,“[5] .
„Tatsächlich gaben rund sechs Prozent sogar offen an, dass sie in Diskussionsforen gerne trollten.[6]
„Für die Juniorprofessorin für kritische Medienanalyse an der Simon Fraser University in Vancouver ist das Internet durch den normalen Bürger kaum mehr nutzbar, da überall nur noch gehackt, getrollt, geblockt, gefiltert oder Schadsoftware verbreitet werde.““[7]

Wortbildungen:

Konversionen: Trollen, trollend
Substantiv: Trollblume
Verb: davontrollen

Übersetzungen

The Free Dictionary „trollen
Duden online „trollen (entfernen)
Duden online „trollen (provozieren)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „trollen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „trollen
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „trollen“ auf wissen.de
Uni Leipzig: Wortschatz-Portaltrollen

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „trollen“, Seite 1464.
  2. 2,0 2,1 Martin Hogger: Mein bester Feind. fluter.de, fluter - Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung, Bundeszentrale für politische Bildung / bpb, Bonn, Deutschland, 17. Juni 2024, abgerufen am 19. Juni 2024.
  3. Reaktionen aufs Grass-Gedicht: Spott im Netz. In: merkur.de. 27. Mai 2012, ISSN 2510-4179 (URL, abgerufen am 19. Juni 2024).
  4. Lukas Meyer-Blankenburg: Trolle im Internet – Heitere Alltagssadisten. In: taz.de. 5. März 2014, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 19. Juni 2024).
  5. Natalie Mayroth: Hetze gegen indische Journalistin – Engagement wird zum Verhängnis. In: taz.de. 14. September 2021, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 19. Juni 2024).
  6. Dörte Saße: Internet-Trolle sind verkappte Sadisten. heise.de, Heise Medien GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland, 27. Februar 2014, abgerufen am 19. Juni 2024.
  7. Dörte Saße: Missing Link: Cyberwar in der Trump-Ära - gezielter Angriff auf die Idee von Wahrheit. heise.de, Heise Medien GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland, 27. Februar 2014, abgerufen am 19. Juni 2024.
Dieser Abschnitt fehlt noch. Hilf mit, das Wiktionary zu vervollständigen, und ergänze ihn (Hilfe:Eintrag). Anmerkung: Duden online „trollen_provozieren“.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: entroll, rollten