laufen

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laufen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich laufe
du läufst
er, sie, es läuft
Präteritum ich lief
Konjunktiv II ich liefe
Imperativ Singular lauf!
laufe!
Plural lauft!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gelaufen sein, haben
Alle weiteren Formen: Flexion:laufen
Menschen laufen auf zwei Beinen.
Ein Hase kann ganz schnell laufen.
ganz entspannt am Strand laufen
Tränen laufen über Wangen.
Diese Säge läuft ziemlich schnell.

Worttrennung:

lau·fen, Präteritum: lief, Partizip II: ge·lau·fen

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild laufen (Info), Lautsprecherbild laufen (Info)
Reime: -aʊ̯fn̩

Bedeutungen:

von Lebewesen allgemein: sich auf den Beinen oder Gliedmaßen fortbewegen; regional verschieden hat dieses Verb die Grundbedeutung „schnell gehen“ oder mit „mäßiger Geschwindigkeit gehen“, aber es wird überregional für mäßiges (bzw. langsames) Gehen in dem Ausdruck „das Kind läuft schon“ benutzt und wird in entsprechendem Kontext auch in solchen Regionen als mäßiges Gehen verstanden, wo üblicherweise „gehen“ statt „laufen“ benutzt wird (z.B. „nach Hause laufen“, süddeutsch und österreichisch „nach Hause gehen“)
von Flüssigkeiten: sich fortbewegen, fließend in irgendwohin bewegen
von technischen Einrichtungen: funktionstüchtig oder angeschaltet sein
jemanden laufen lassen, umgangssprachlich: einen Gefangenen freigeben, freilassen
von Vorführungen, Filmen, Fernsehen: dargeboten oder ausgestrahlt werden
sich auf eine bestimmte Art und Weise ereignen, geschehen oder entwickeln
in eine bestimmte Richtung verlaufen, sich erstrecken
Geltung oder Wirkung haben; über einen bestimmten Zeitraum andauern
sich mit einem Sportgerät fortbewegen, das an den Füßen befestigt ist (zum Beispiel Rollschuh, Ski und so weiter)
in Zusammenhang mit einem sportlichen Wettkampf laufen (im Sinne von )
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
reflexiv, Hilfsverb haben: durch Laufen (im Sinne von ) einen bestimmten Zustand beziehungsweise ein Befinden herbeiführen

Herkunft:

mittelhochdeutsch loufen, althochdeutsch (h)louf(f)an, germanisch *hlaup-a- „laufen“, weitere Herkunft unklar. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

rennen, spazieren gehen, sprinten
rinnen, fließen
ablaufen, entwickeln, ereignen, funktionieren, geschehen

Sinnverwandte Wörter:

fortbewegen, gehen, marschieren, schreiten, spazieren, trippeln
aufführen, ausstrahlen, senden

Gegenwörter:

stehen

Beispiele:

Das Kind fängt bald an zu laufen.
Der Hund läuft hinter dem Auto her.
Der Vogel fliegt, der Fisch schwimmt, der Mensch sollte eigentlich laufen – warum tut er’s nicht?
„Hoffmann ist 52 und sieht aus, als liefe er Marathon oder betriebe Höhenbergsteigen: fast mager, immer ein bisschen durch den Wind.“[2]
„Auf der Jagd nach Pokémon liefen Menschen in dem südosteuropäischen Land in Gegenden, die voll mit scharfen Landminen sind.“[3]
Das Wasser läuft den Boden entlang.
„Etwa zehn Millionen Fass Öl sollen in den vergangenen 50 Jahren ins Niger-Delta gelaufen sein.“[4]
„Das ist kein natürlicher See, sondern eine ehemalige Kiesgrube, die voller Wasser gelaufen ist.“[5]
„Meine rechte Gesichtshälfte ist auf den schwarzen Theaterboden gepresst. Speichel läuft mir langsam aus dem Mund. Meine Augen sind weit geöffnet, mein Atem stockt, mein Körper ist erstarrt. Ich bin tot.“[6]
„Der Computer läuft wieder!“
„Muss denn der Fernseher den ganzen Tag laufen? Können wir den nicht mal ausmachen?“
„Die Waschmaschine läuft gerade.“
„Die ISS ist das größte Weltraumlabor aller Zeiten. 16 Nationen sind an dem Forschungsprojekt beteiligt, das seit November 1998 läuft.“[7]
„Ich lasse dich laufen.“
Die Polizisten haben die Verdächtigen laufen gelassen.
„Da ein Mord an den Riddles nicht zu beweisen war, musste die Polizei Frank laufen lassen.[8]
„Was läuft heute Abend im Kino?“
„Nach der Zeit von ‚Cats‘ kam ‚Fosse - die Show‘ zur Aufführung, gefolgt von ‚Oh, what a Night!‘. Diese Shows liefen jeweils nur ein paar Monate. Am 3. November 2002 folgte ‚Mamma Mia!‘, ein ABBA-Musical. Das sehr erfolgreiche Stück lief bis zum 8. September 2007.“[9]
„So läuft derzeit das Stück ‚Die Saison der Krabben‘ von Hakan Savas Mican, das in der Naunynstraße seine Uraufführung hatte.“[10]
Es läuft zur Zeit alles gut.
Wie ist es in der Schule heute gelaufen?
Der Fluss läuft etwa hundert Kilometer nach Norden.
Die Straße läuft an der Kirche vorbei.
Ich glaube, dass der Wanderweg um den See läuft.
Der Vertrag läuft bis Ende des Jahres.
Er läuft gern Schlittschuh, aber manchmal läuft er auch Rollschuh.
Die Kinder lernen, wie man richtig Ski läuft.
Usain Bolt lief eine Strecke von hundert Metern in unter zehn Sekunden.
Das Bankkonto läuft noch unter dem Namen seiner Eltern.
„Er hat sich eine Blase gelaufen, nicht weiter schlimm.“[11]
„Er hat sich müde gelaufen.“[12]

Redewendungen:

dumm gelaufen!
Gefahr laufen
jemandem ist eine Laus über die Leber gelaufen
jemandem über den Weg laufen (Lautsprecherbild Audio (Info)) – jemanden zufällig treffen
wie geschmiert laufen
aufziehen und laufen lassen (von rollendem Spielzeug mit Aufzieh-Feder und – in übertragenen Sinne – von Menschen, über die man sich zuerst lustig macht und die man dann ignoriert)

Charakteristische Wortkombinationen:

um die Wette laufen
auch figurativ: gut laufen, rund laufen, schlecht laufen
am Broadway laufen, im Fernsehen laufen, im Kino laufen, am Theater laufen
sich eine Blase laufen, sich einen Wolf laufen, sich außer Atem, müde, warm laufen

Wortbildungen:

Verben: ablaufen, anlaufen, auflaufen, auseinanderlaufen, auslaufen, auswärtslaufen, belaufen, davonlaufen, durcheinanderlaufen, durchlaufen, einlaufen, einwärtslaufen, eislaufen, entgegenlaufen, entlanglaufen, entlaufen, erlaufen, festlaufen, fortlaufend, freilaufen, gegenläufig, geläufig, fortlaufen, hergelaufen, heimlaufen, heißlaufen, herauflaufen, herauslaufen, herbeilaufen, hereinlaufen, herlaufen, herüberlaufen, herumlaufen, herunterlaufen, hierherlaufen, hinauflaufen, hinauslaufen, hineinlaufen, hinlaufen, hintereinanderlaufen, hinterherlaufen, hinterlaufen, hinüberlaufen, hinunterlaufen, hinzulaufen, hochlaufen, ineinanderlaufen, leerlaufen, loslaufen, mitlaufen, nachlaufen, nebenherlaufen, paarlaufen, probelaufen, rauslaufen, rumlaufen, schaulaufen, schieflaufen, totlaufen, überlaufen, umherlaufen, umlaufen, unterlaufen, verlaufen, vorlaufen, volllaufen, vorauslaufen, vorbeilaufen, vorlaufen, vorüberlaufen, warmlaufen, weglaufen, weiterlaufen, wettlaufen, zerlaufen, zulaufen, zurücklaufen, zusammenlaufen, zuwiderlaufen
Substantive: Geläuf, Lauf, Laufband, Laufbursche, Läufer, Lauffeuer, Laufhaus, Laufkatze, Laufrad, Laufschritt, Laufschuh, Laufstall, Laufstärke, Lauftrainer, Lauftraining, Laufwettbewerb, Laufzeit
Adjektive: läufig, laufstark

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „laufen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portallaufen
The Free Dictionary „laufen
Duden online „laufen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „laufen“, Seite 561.
  2. Christine Lemke.Matwey: Schon 17.343 Followers. In: Zeit Online. 15. September 2011, ISSN 0044-2070 (URL).
  3. Carla Bleiker: Kultur - Durchs Minenfeld für Pokémon Go. Pokémon-Go-Spieler landen häufig an Orten, an denen sie so gar nichts verloren haben. Hin und wieder bringen sich die Pikachu-Jäger sogar in Lebensgefahr.. In: Deutsche Welle. 22. Juli 2016 (URL, abgerufen am 25. November 2016).
  4. Julia Hahn Redaktion: Katrin Ogunsade: Afrika - Kampf gegen die Ölpest im Niger-Delta. Giftiges Trinkwasser, tote Bäume. Das Geschäft mit dem Öl hat die Umwelt im nigerianischen Ogoniland verpestet. Eine UN-Studie dokumentiert erstmals das Ausmaß der Öl-Katastrophe. Wird endlich aufgeräumt im Niger-Delta?. In: Deutsche Welle. 9. Juni 2011 (URL, abgerufen am 25. November 2016).
  5. Suzanne Cords: Alltagsdeutsch – Podcast - Sommer. Im Sommer genießen viele Menschen das warme, sonnige Wetter. Wem es doch zu heiß wird, der springt einfach ins kühle Wasser. Doch gerade an Seen gibt es besonders viele Mücken und andere stechende Plagegeister. In: Deutsche Welle. 27. Juni 2007 (URL, abgerufen am 25. November 2016).
  6. Pia Schneider: Sprachbar - Ich will Theater!. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, ist es sehr wichtig: Theater zu spielen. Theatralik oder Theater zu machen kommen nicht gut an. Authentizität ist das, was zählt – auch für Schauspieler, die ans Theater wollen. In: Deutsche Welle. 1. Oktober 2014 (URL, abgerufen am 26. November 2016).
  7. Sandra Goller: Raumstation ISS. International Space Station - die internationale Raumstation. In: Südwestrundfunk. 19. November 2018 (SWR Kindernetz, URL, abgerufen am 20. November 2018).
  8. Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Feuerkelch. Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2000 (Originaltitel: Harry Potter and the Goblet of Fire, übersetzt von Klaus Fritz), ISBN 3-551-55193-6, Seite 8
  9. Wikipedia-Artikel „Operettenhaus“ (Stabilversion)
  10. Klaudia Prevezanos: Kultur - Migration im Theater - mehr als ein Alibi?. Das Thema Migration ist in der deutschen Theaterszene angekommen. Motor dafür war das kleine Theater Ballhaus Naunynstraße in Berlin. Doch was ist wirklich erreicht worden und wie geht es weiter. In: Deutsche Welle. 29. September 2012 (URL, abgerufen am 26. November 2016).
  11. Sander, Laurin: Der geschiedene Mann : Roman. Freiburg: Laurin Sander, 2008, S. 100.
  12. Wόrzbach, Natascha: Das magische Tintenfass : Fast ein Roman. Magdeburg: Pro Business, 2017, S. 159.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Haufen, kaufen, Laffen, Lauben, Lauffen, laugen, Laugen, Launen, lausen, lauten, Lauten, raufen, saufen, taufen, Taufen
Anagramme: faulen, Faulen, flauen