Assimilation

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Assimilation (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Assimilation die Assimilationen
Genitiv der Assimilation der Assimilationen
Dativ der Assimilation den Assimilationen
Akkusativ die Assimilation die Assimilationen

Worttrennung:

As·si·mi·la·ti·on, Plural: As·si·mi·la·ti·o·nen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Assimilation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

allgemein: Angleichung an einen Zustand; Eingliederung
Kultur: Anpassung an die Lebensgewohnheiten, Gebräuche, Kleidung und Ähnlichem in einem Land (üblicherweise im Zusammenhang mit Migranten verwendet)
Klima, Zeitzone: Gewöhnung an die neuen äußeren Umstände (eine veränderte Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse, andere Tageszeit und die damit verbundene Umstellung der Schlaf- und Wachzeiten) nachdem man an einen anderen, üblicherweise weit entfernten Ort gereist ist
Biologie: Umwandlung anorganischer in zelleigene Stoffe mithilfe der Photo- oder Chemosynthese
Linguistik: Angleichung der Artikulationsstelle und/oder der Artikulationsart eines vorhergehenden Lautes an einen folgenden Laut (regressive Assimilation: Wirkung eines Lautes auf einen Vorgänger) oder Angleichung eines folgenden Lauts an einen vorhergehenden (progressive Assimilation: Wirkung eines Lautes auf einen Nachfolger)
Psychologie: Anpassung der Umwelt an den Organismus

Herkunft:

lateinisch assimilatio → la für „Angleichung“ oder „Ähnlichmachung“, siehe auch „assimilieren[1]
lateinisch assimilātiō → la, Substantivierung von assimilāre → la = „assimilieren“, „angleichen“, aus ad → la (für „hin“ oder „zu“) und similis → la für „ähnlich

Synonyme:

Assimilierung
Angleichung
Anpassung
Adaptation, Gewöhnung, Umstellung
Chemosynthese, Photosynthese

Gegenwörter:

Abwandlung, Diversifikation
Abgrenzung, Ablehnung
Beharren
Dissimilation

Unterbegriffe:

Akklimatisierung
progressive Assimilation, regressive Assimilation, reziproke Assimilation
partielle Assimilation, totale Assimilation
Fernassimilation, Kontaktassimilation

Beispiele:

Deutschen fällt die Assimilation in einem neuen Land normalerweise leicht, sodass sie als Gruppe und Individuen aus einem anderen Land dort nicht leicht zu erkennen sind.
„Über die jeweiligen Verhaltensweisen der Zigeuner gegenüber den Nationaleigenschaften unterschiedlicher Völker erhofft man sich Aufschlüsse über eine etwaige Alternative zwischen Assimilation und Ausgrenzung.“[2]
„Aus all diesen Gründen stand den aschkenasischen Juden in ihren osteuropäischen Hauptwohngebieten bis Mitte des 19. Jahrhunderts kein eindeutig vorgezeichneter Weg zur Akkulturation und sprachlichen Assimilation vor Augen.“[3]
„Beim Sohn Elias Canetti findet keine Assimilation mit einer anderen Kultur, bei ihm findet vielmehr eine Begegnung zweier Kulturen statt, die in ihm und in seinem Werk verschmelzen.“[4]
„Frage 16 zielt auf Berrys Akkulturationsmodell und die Messbarkeit seiner vier Akkulturationsstrategien Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung.“[5]
Bei einer Reise ins Hochgebirge benötigt man eine gewisse Zeit zur Assimilation, in der sich der Körper an die veränderten Luftdruckverhältnisse gewöhnt.
Durch die Verbrennung fossiler Energieträger wird mehr CO2 erzeugt als durch Assimilation verbraucht wird.
In "Assessor" steckt eine Assimilation, da das Wort auf lat. "ad-sedere" zurückgeht. Das "d" wurde also an das folgende "s" assimiliert.
„Unter einer Assimilation versteht man, daß ein Laut an einen anderen, im Wort benachbarten, ganz oder teilweise angeglichen wird.“[6]
„Man nennt diese Erscheinung darum Angleichung oder lateinisch Assimilation.[7]
„In sehr vielen Fällen kann ein kombinatorischer Lautwandel beschrieben werden als Assimilation einer phonetischen Einheit an ihre Umgebung (…).“[8]
„In §2.3 wurde beispielsweise gezeigt, daß die Regeln für Epenthese und Assimilation genau in dieser Reihenfolge angewendet werden müssen, um die Distribution der drei regulären Pluralallomorphe des Englischen , und zu erfassen.“[9]

Wortbildungen:

Assimilationsdauer, Assimilationsdruck, Assimilationsfähigkeit, Assimilationsphase, Assimilationsprodukt, Assimilationszeit

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Assimilation
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Assimilation
Duden online „Assimilation
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAssimilation

Quellen:

  1. Duden online „Assimilation
  2. Klaus-Michael Bogdal: Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42263-2, Zitat Seite 255.
  3. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 96.
  4. Helmut Göbel: Elias Canetti. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50585-1, Seite 33.
  5. Natalie Drewitz: Die kultur-identische Bürgschaft - interkulturelle Kompetenz für ein transkulturelles Miteinander. Resultate einer empirischen Akkulturationsbeobachtung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2021, ISBN 978-3-942303-90-3, Seite 133.
  6. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite XXXVIII, Fett gedruckt: Assimilation.
  7. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft, Dritte Auflage, Francke, Bern/München 1962, Seite 182, Gesperrt gedruckt: Angleichung und Assimilation.
  8. Wolfgang Herrlitz: Historische Phonologie des Deutschen. Teil I: Vokalismus. Niemeyer, Tübingen 1970, ISBN 3-484-25002-X, Seite 34.
  9. T. Alan Hall: Phonologie. Eine Einführung. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-015641-5, Seite 139.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Assibilation