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Cäsar ist die häufigste Schreibweise des Namens Caesar.[1] Der Vorname verbreitete sich in Deutschland während des 16. und 17. Jahrhunderts im Zuge des Humanismus.[2] Es handelt sich hierbei indes ursprünglich um ein Cognomen, das in der berühmtesten Familie der GensIulia Verwendung fand.[3] Dieses Cognomen ist bereits seit der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Christus bezeugt.[3] In der Folgezeit erhielten die römischen Kaiser Caesar als Namen, später wurde dies der Titel der Kaiser und der Thronfolger.[3] Zur Herkunft des Cognomens Caesar gibt es seit antiker Zeit vier verschiedene (volksetymologische) Deutungen[2]: In mehreren Quellen findet sich der Hinweis auf einen Elefanten, den ein Vorfahr Caesars in Afrika erlegt haben soll.[4] Dieser Ahne habe aufgrund seiner Tat einen Beinamen erhalten, der auf der einheimischen Bezeichnung des Tieres – caesa oder caesar – beruhte.[5] Jedoch bestehen Zweifel an der Stichhaltigkeit dieser Überlieferung, da bereits nicht eindeutig ist, ob die Bezeichnung des Elefanten aus der punischen oder aus der maurischen Sprache stammen soll.[6] Daneben wurde vermutet, der erste Träger des Beinamens Caesar sei wegen seiner blauen Augen nach dem Adjektiv caesius→ la ‚blaugrau[7]‘ benannt worden.[8][9] Auch möglich ist, dass das Cognomen auf caesaries→ la ‚Haupthaar[10]‘ zurückgeht[11]. Die Begründung hierfür wäre, dass der erste Träger dieses Beinamens bereits mit vollem Haupthaar geboren wurde.[11] Schließlich findet sich noch ein Erklärungsansatz, wonach das Cognomen darauf zurückgeht, dass der erste Caesar aus dem Mutterleib herausgeschnitten wurde.[12] Es läge somit das Verb caedere→ la ‚fällen, umhauen[13]‘ zugrunde[2]. Allerdings ist nicht mit letzter Gewissheit festzustellen, ob Caesar überhaupt lateinischen Ursprungs ist.[14]
Walter Burkart: Neues Lexikon der Vornamen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-60343-5 (Lizenzausgabe), „Cäsar“, Seite 82.
Günther Drosdowski: Duden, Lexikon der Vornamen. In: Duden-Taschenbücher. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 4, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-01333-8, DNB 770504329, „Cäsar“, Seite 52.
Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Das große Vornamenlexikon. 4. Auflage. Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2014, ISBN 978-3-411-06084-9, „Cäsar“, Seite 99.
Horst Naumann, Gerhard Schlimpert, Johannes Schultheis: Vornamenbuch. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00175-3, „Cäsar“, Seite 105.
Wilfried Seibicke: Historisches Deutsches Vornamenbuch. 1. Auflage. Band 1: A–E, Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014445-X, „Cäsar“, Seite 375.
Friedrich Wilhelm Weitershaus: Das große Lexikon der Vornamen. 8000 Vornamen – Herkunft – Bedeutung. Mosaik Verlag GmbH, München 1992, ISBN 3-576-10122-5, „Cäsar“, Seite 101.
Quellen:
↑Wilfried Seibicke: Historisches Deutsches Vornamenbuch. 1. Auflage. Band 1: A–E, Walter de Gruyter & Co., Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014445-X, „Cäsar“, Seite 375.
↑ 2,02,12,2Günther Drosdowski: Duden, Lexikon der Vornamen. In: Duden-Taschenbücher. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 4, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-01333-8, DNB 770504329, „Cäsar“, Seite 52.
↑ 3,03,13,2Hans Georg Gundel; in: Konrat Ziegler, Walther Sontheimer (Herausgeber): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike auf der Grundlage von Pauly’s Realencyklopädie der classischen Altertumswissenschaft. Erster Band: Aachen bis Dichalkon, Alfred Druckenmüller Verlag, Stuttgart MCMLXIV, „Caesar“, Spalte 996.
↑Siehe Wilhelm Kroll (Herausgeber): Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung. Neunzehnter Halbband: Iugurtha – Ius Latii, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1918, Spalte 464 (Online).
↑Wilhelm Kroll (Herausgeber): Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung. Neunzehnter Halbband: Iugurtha – Ius Latii, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1918, Spalte 464 (Online).
↑Wilhelm Kroll (Herausgeber): Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung. Neunzehnter Halbband: Iugurtha – Ius Latii, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1918, Spalte 465 (Online).
↑Konrat Ziegler, Walther Sontheimer (Herausgeber): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike auf der Grundlage von Pauly’s Realencyklopädie der classischen Altertumswissenschaft. Erster Band: Aachen bis Dichalkon, Alfred Druckenmüller Verlag, Stuttgart MCMLXIV, „Caesar“, Spalte 997.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Cäsar“ – für männliche Einzelpersonen, die „Cäsar“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Cäsar“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Cäsar“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, „Cäsar“, Seite 149.
Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, „Cäsar“, Seite 78.
Quellen:
↑ 1,01,1Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, „Cäsar“, Seite 149.