Flucht

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Flucht (Deutsch)

Substantiv, f, Entfliehen

Singular Plural
Nominativ die Flucht die Fluchten
Genitiv der Flucht der Fluchten
Dativ der Flucht den Fluchten
Akkusativ die Flucht die Fluchten

Worttrennung:

Flucht, Plural: Fluch·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Flucht (Info)
Reime: -ʊxt

Bedeutungen:

rasches Entfliehen von einer Sache, die Gefahr oder Unglück verheißt
das Befreien von einem Zwang oder einer negativen Situation

Herkunft:

mittelhochdeutsch vluht, althochdeutsch fluht, westgermanisch *fluhti- „Flucht“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]

Synonyme:

Entkommen, Weglaufen
Ausbruch

Gegenwörter:

Konfrontation
Gefangennahme

Unterbegriffe:

Armutsflucht, Dienstflucht, Fahrerflucht, Führerflucht, Kinderflucht, Landflucht, Massenflucht, Nachflucht, Republikflucht, Stadtflucht, Unfallflucht
übertragen: Eulenflucht, Fahnenflucht, Gedankenflucht, Ideenflucht, Kapitalflucht, Mattenflucht, Steuerflucht, Ulenflucht, Weltflucht
Stampede

Beispiele:

Drogen waren für ihn eine Flucht vor der Realität.
„Nie wieder wollten seine Eltern die Not und Ohnmacht erleben, die sie als Kinder während der Flucht und anschließenden Internierung in Flüchtlingslagern hatten verspüren müssen.“[2]
Die UN warnen vor einer Hungersnot im Bürgerkriegsland Südsudan. Mehr als eine Million Menschen sind auf der Flucht und konnten ihre Felder nicht bestellen.[3]
„Drei Tage später verkündet die Regierung, die Männer seien auf der Flucht von Dorfbewohnern erkannt und getötet worden.“[4]
„Unterwegs gelang mir die Flucht.“[5]
„Der Bürgermeister von Boryspil, Wolodymyr Borysenko, ruft die Zivilisten zur Flucht aus der nahe dem internationalen Flughafen von Kiew gelegenen Stadt auf.“[6]
„Der St. Gallener Polizeikommandant Paul Grüninger war ein unbescholtener Grenzbeamter, bis er im Herbst 1938 Hunderten österreichischen Juden zur Flucht in die Schweiz verhalf. Deswegen wurde er entlassen.“[7]
„Am 21. März 1945 gelang zwei Häftlingen, dem Ukrainer Wassili Sklarenko und dem Österreicher Adam Puntschart, die Flucht nach Schaffhausen.“[8]
„Die Flucht vor der Qual der Sinnlosigkeit des täglichen Lebens führt in die menschenfeindlichsten Landschaften der Erde, in das vegetationslose Hochgebirge mit seinem ewigen Eis und Schnee, seinen unsichtbaren Gletscherspalten, seinen abweisenden Wänden und Graten, seinen gefährlichen Steinschlägen und Lawinen, seiner mörderischen Kälte und Hitze, seinen Stürmen und Wetterschlägen.“[9]
Beim dritten Versuch gelang ihnen die Flucht aus dem Gefängnis.
„Auf diese Frage gab er mir eine Geschichte voller ungereimter Lügen über seine Kerkerhaft und Flucht zum besten.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

die Flucht vor der Realität, die Flucht in (etwas)
die Flucht gelang, die Flucht aus dem Gefängnis

Wortbildungen:

Adjektive:
fluchtartig, fluchtfähig, fluchtunfähig, fluchtverdächtig
Substantive:
Fluchthintergrund
Fluchtauto, Fluchtbewegung, Fluchtburg, Fluchtfahrzeug, Fluchtgefahr, Fluchtgeld, Fluchtgeschwindigkeit, Fluchthaube, Fluchthelfer, Fluchthilfe, Fluchtkapital, Fluchtkorridor, Flüchtling, Fluchtmöglichkeit, Fluchtplan, Fluchtreaktion, Fluchtreflex, Fluchtsteg, Fluchttunnel, Fluchtung, Fluchtursache, Fluchtverdacht, Fluchtverhalten, Fluchtversuch, Fluchtwagen, Fluchtwährung, Fluchtweg, Fluchtzug
Verben: flüchten

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Flucht
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Flucht
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFlucht
The Free Dictionary „Flucht
Duden online „Flucht (Ausbruch)
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Flucht“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Flucht1“, Seite 304 f.
  2. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 71. Erste Veröffentlichung 2008.
  3. Sarah Steffen / Friederike Müller: Südsudan - Hungersnot bedroht Südsudan. In: Deutsche Welle. 1. August 2014 (URL, abgerufen am 7. März 2015).
  4. Reymer Klüver: Die letzten Tage des Patrice Lumumba. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 140-151, Zitat Seite 151.
  5. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 194. Zuerst 1977 erschienen.
  6. Simone Schmollack: +++ Nachrichten zum Ukraine-Krieg +++: Russische Kriegsschiffe zerstört. In: taz.de. 25. März 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 25. März 2022).
  7. Matthias Bertsch: Vor 50 Jahren gestorben – Paul Grüninger – Polizist, Passfälscher, Judenretter. In: Deutschlandradio. 22. Februar 2022 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Kalenderblatt, Text und Audio, Dauer 05:01 mm:ss, hörbar nur bis 01.03.2022 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 28. Februar 2022).
  8. Wikipedia-Artikel „KZ-Außenlager Überlingen-Aufkirch“ (Stabilversion)
  9. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 98.
  10. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 269 f.

Substantiv, f, gerade Linie

Singular Plural
Nominativ die Flucht die Fluchten
Genitiv der Flucht der Fluchten
Dativ der Flucht den Fluchten
Akkusativ die Flucht die Fluchten

Worttrennung:

Flucht, Plural: Fluch·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Flucht (Info)
Reime: -ʊxt

Bedeutungen:

geradliniger Verlauf von etwas
gehoben: hintereinanderliegende, durch Türen verbundene Räume

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von niederdeutsch flugt „Vogelschar“, „gerade Linie“ übernommen[1]

Unterbegriffe:

Bauflucht, Häuserflucht

Beispiele:

Die Schlafräume befinden sich alle in einer Flucht.
„Müllsäcke rollten umher, platzten auf und der Wind hetzte ihren Inhalt durch die engen Fluchten.“[2]
„Endlich kam eine elegante, rundliche Dame mittleren Alters und führte ihn durch eine Flucht von Büros zu der Suite des Produzenten.“[3]
„Man führte mich in eine Flucht von drei Räumen; das Schlafzimmer war mit Damast tapeziert und enthielt ein Himmelbett und einen geöffneten Sekretär mit allem nötigen Schreibgerät.“[4]

Wortbildungen:

fluchten, Fluchtlinie, Fluchtpunkt

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „ Flucht (Begriffsklärung)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Flucht
The Free Dictionary „Flucht
Duden online „Flucht, Linie, Zeile, Front)

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Flucht2“, Seite 305.
  2. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 159.
  3. Mario Puzo: Der Pate. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, ISBN 3-499-11442-9, Seite 49.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 266.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Fluch