Hängeboden

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Hängeboden (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Hängeboden die Hängeböden
Genitiv des Hängebodens der Hängeböden
Dativ dem Hängeboden den Hängeböden
Akkusativ den Hängeboden die Hängeböden
ein Hängeboden (rot) unter dem Dach

Worttrennung:

Hän·ge·bo·den, Plural: Hän·ge·bö·den

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hängeboden (Info)

Bedeutungen:

Konstruktion (oft aus Holz), die unter das Dach oder die Decke gehängt wird als eine Art zweite Decke, beispielsweise für Stauraum
der durch entstehende Raum

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Stamm des Verbs hängen, dem Fugenelement -e und dem Substantiv Boden

Sinnverwandte Wörter:

Zwischenboden

Beispiele:

Ich habe in meiner Wohnung zu wenig Platz für mein Werkzeug, meine Koffer und Wintersachen. Ich werde mir einen Hängeboden in den Flur einbauen.
„Ziemlich unstrittig ist, dass man ohne Zustimmung eine Zwischendecke als Hängeboden einziehen darf, um dort Dinge zu lagern, die man nicht täglich braucht (Landgericht Berlin vom 18. Mai 2001 – 65 S 503/00).“[1]
Auf meinem Hängeboden liegt soviel Krempel rum, den räume ich jetzt auf.
Ich habe Anfang Mai meine Sommersachen vom Hängeboden geholt.
„Ich habe eine Kammer, in der meine Wanderschuhe stehen. Und einen Bergschrank, in dem alles Mögliche an Equipment lagert: Steigeisen, Biwaksäcke, Gamaschen. Die Rucksäcke passen da schon nicht mehr rein, die sind auf dem Hängeboden.[2]
„Der große Koffer mit den eingebündelten Seidenstoffen steht immer noch auf dem Hängeboden,[3] .
„Da oben auf dem Hängeboden, da müssten noch alte Fotos sein.“[4]
„Eine Menge Bananenkisten und Stoffsäcke waren auf dem Hängeboden gestapelt.“[4]
„Es war ein großer Hängeboden. Daniel hatte ihn gebaut, nachdem sie eingezogen waren.“[4]
„»Als du vorgestern abend fortgegangen warst, da ließ ich von den beiden Mädchen die Körbe, in denen meine Kostüme liegen, vom Hängeboden herunterholen.«“[5]
„Von Berliner Dienstmädchen weiß man, dass sie oft noch nicht einmal eine eigene Kammer hatten, sondern auf so genannten Hängeböden schliefen, einer kleinen Fläche von etwa zwei mal zwei Metern bei einer Raumhöhe von etwa 1,50 Metern.“[6]
„als junges Mädchen vom Land in die Stadt, schuftete bereits als 14-Jährige 15 Stunden und mehr am Tag, putzte, wusch Wäsche, schleppte Wasser, räumte auf und schlief in der Küche oder im Hängeboden.[7]
„Während man noch oben auf der Leiter stand und in den Hängeboden sah, fragte man sich jedenfalls, ob hier früher einmal wirklich Dienstmädchen untergebracht worden waren“[8] .
  „»Et wäre besser, die Jnädige sagten »Loch« anstatt »Zimmer«, bemerkte sie verächtlich, als die Thür hinter ihnen zugefallen war. »Jungeken, du kommst uffn Hängeboden.«
Kerlchen kletterte verwundert die Hühnerleiter hinauf und sah sich erschrocken in dem niedrigen, halbdunkeln Raume um.“[9]
„Auf dem Hängeboden wurde ein zweiter, 29jähriger Mann entdeckt, der sich in einem Pappkarton verstecken wollte.“[10]
„Er deutet auf einen Hängeboden unter dem Dach, der nur durch eine einziehbare Leiter zu erreichen ist. Der Jude kriecht hinein.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Verb: einen Hängeboden einziehen
mit Präposition: auf dem Hängeboden
mit Verb: etwas auf dem Hängeboden abstellen / lagern / verstecken
mit Verb: sich auf dem Hängeboden verstecken
mit Verb: etwas auf den Hängeboden werfen
mit Verb: etwas vom Hängeboden herunterholen / holen
mit Substantiv: Kartons / Koffer / Umzugskartons auf dem Hängeboden
mit Adjektiv: großer / kleiner Hängeboden

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Hängeboden
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hängeboden
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHängeboden
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Hängeboden
Duden online „Hängeboden
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Hängeboden“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Hängeboden

Quellen:

  1. Jens Sethmann: Wohnflächenoptimierung durch Umbauten – Zwischenwände, Hängeböden, Wanddurchbrüche. berliner-mieterverein.de, Berliner Mieterverein e.V., Berlin, Deutschland, 31. Mai 2017, abgerufen am 9. Dezember 2022.
  2. Anne Haeming: „Der Kreuzberg ist mein Lieblingsberg“. In: taz.de. 7. Februar 2015, ISSN 2626-5761 (Interview mit Walter Welzel, URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  3. Elisabeth Langgässer: Das unauslöschliche Siegel. In: Projekt Gutenberg-DE. Claasen & Goverts, Hamburg 1946, Kapitel IV (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  4. 4,0 4,1 4,2 Christiane Meyer-Ricks: Die Moorheiligen. Gmeiner-Verlag GmbH, Meßkirch 2015, ISBN 9783839247723, Seite 67 (Zitiert nach Google Books)
  5. Frank Wedekind: Gesammelte Werke (Band V) – Die Zensur (1907). In: Projekt Gutenberg-DE. Georg Müller, München, Leipzig 1913 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  6. Christiane Gorse: Adel – Geschichte des Hauspersonals. In: Westdeutscher Rundfunk. 14. März 2021 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  7. Thomas Kernert: Die Haushälterin – Im Hintergrund ganz vorne. In: Bayerischer Rundfunk. 8. November 2014 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  8. Dirk Knipphals: Auf Wohnungsbesichtigungstour, einfach nur so – Hedwigs Hängeboden – Westwärts, ho!. In: taz.de. 21. April 2012, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  9. Felicitas Rose: Provinzmädel – Kerlchens Lern- und Wanderjahre. In: Projekt Gutenberg-DE. Band 2, 1902 – 1904, 8. Kapitel (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  10. Illegales Kopierstudio wurde ausgehoben. In: taz.de. 2. Februar 1991, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).
  11. Gregor Papsch: „Ich versuche jeden zu retten“. Das Leben des Wehrmachtsoffiziers Wilm Hosenfeld. In: Südwestrundfunk. 19. Juni 2012 (Redaktion: Udo Zindel, Regie: Nicole Paulsen, URL, abgerufen am 9. Dezember 2022).