Hofschranze

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Hofschranze (Deutsch)

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ die Hofschranze der Hofschranze die Hofschranzen
Genitiv der Hofschranze des Hofschranzen der Hofschranzen
Dativ der Hofschranze dem Hofschranzen den Hofschranzen
Akkusativ die Hofschranze den Hofschranzen die Hofschranzen

Worttrennung:

Hof·schran·ze, Plural: Hof·schran·zen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hofschranze (Info)

Bedeutungen:

historisch, pejorativ: charakterloser Angehöriger der Hofgesellschaft, der sich dem Fürsten gegenüber liebedienerisch verhält

Herkunft:

Etymologie: Die Bezeichnung leitet sich im 16. Jahrhundert vom mittelhochdeutschen Substantiv schranz → gmh, schranze → gmhRiss, Schlitz“ (siehe auch die Etymologie zu Schranz) ab, das übertragen „geschlitztes Gewand“ bedeutete und metonymisch auch „Person, die solche Kleider trägt; Geck, Höfling[1]
Wortbildung: Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Hof und Schranze

Synonyme:

Schranze

Sinnverwandte Wörter:

Schmeichler, Stutzer

Gegenwörter:

Hofnarr

Oberbegriffe:

Höfling

Beispiele:

Gefällt dem Fürsten ein Schmeichler, ein müßiggehender Hofschranze vorzüglich wohl, so gibt er ihm den Rang eines Feldherrn und überschüttet ihn mit Reichtümern, die hundert arbeitsame Familien aus dem Elende retten würden.[2]
Was plaudert nicht eine Hofschranze! Und hätte ich ihn doch nur plaudern lassen![3]
Wenn man sie nicht als Hofschranze, sondern als unabhängiger Kritiker beurteilt, so muss man zu dem Schlusse gelangen, daß sie es ohne ihre fürstliche Geburt in den gewählten Gebieten aus eigener Kraft nie zu einer ansehnlichen Stellung gebracht hätten.[4]
Was hat ein müßiger Hofschranze, was hat ein reicher Tagedieb, der um sein bares Geld sich Titel und Rang erkauft hat, vor dem fleißigen Bürger voraus, der seinen Unterhalt auf erlaubte Weise durch seiner Hände Arbeit erwirbt?[5]
Der Zar wandte sich an seinen Astrologen: »Eine Frage, Stepan Simonowitsch, warum benimmt sich unsere Reisegefährtin plötzlich wie eine Hofschranze?«[6]
Der Hofschranze tobte eine Weile, schrie lautstark um Hilfe, doch die Bewaffneten rührten sich keinen Meter vom Fleck.[7]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Hofschranze
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hofschranze
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hofschranze
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHofschranze
The Free Dictionary „Hofschranze
Duden online „Hofschranze
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Hofschranze“ auf wissen.de
wissen.de – Lexikon „Hofschranze
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Hofschranze

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 421, Eintrag „Hofschranze“.
  2. Adolph Freiherr Knigge → WP: Der Traum des Herrn Brick. In: Projekt Gutenberg-DE. Sechster Abschnitt: Ob unsre heutigen Staatsverfassungen auf echten Grundsätzen beruhen und der Stimmung des Zeitalters angemessen sind (URL).
  3. Richard Gosche: Lessings sämmtliche Werke. Nachdruck des Originals von 1882. Zweiter Band, BoD – Books on Demand, 2014, ISBN 9783846094952, Seite 174 (zitiert nach Google Books).
  4. Max Nordau → WP: Die konventionellen Lügen der Kulturmenschheit. In: Projekt Gutenberg-DE. Die monarchistisch-aristokratische Lüge (alte Schreibweisen im Zitat: ‚beurtheilt‘, ‚muß‘‚ daß‘, URL).
  5. Adolph Freiherr Knigge → WP: Über den Umgang mit Menschen. In: Projekt Gutenberg-DE. Sechstes Kapitel: Über den Umgang mit Leuten von allerlei Ständen im bürgerlichen Leben (URL).
  6. Helga Hegewisch: Johanna Romanowa. Roman. Edel:Books, 2013, ISBN 9783955302818 (zitiert nach Google Books).
  7. Michael Marcus Thurner: Turils Reise. Roman. Heyne Verlag, 2009, ISBN 9783641035426 (zitiert nach Google Books).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hofschranke