Lexikalisierung

Hallo, Sie haben hier nach der Bedeutung des Wortes Lexikalisierung gesucht. In DICTIOUS findest du nicht nur alle Wörterbuchbedeutungen des Wortes Lexikalisierung, sondern erfährst auch etwas über seine Etymologie, seine Eigenschaften und wie man Lexikalisierung in der Einzahl und Mehrzahl ausspricht. Hier finden Sie alles, was Sie über das Wort Lexikalisierung wissen müssen. Die Definition des Wortes Lexikalisierung wird Ihnen helfen, beim Sprechen oder Schreiben Ihrer Texte präziser und korrekter zu sein. Wenn Sie die Definition vonLexikalisierung und die anderer Wörter kennen, bereichern Sie Ihren Wortschatz und verfügen über mehr und bessere sprachliche Mittel.

Lexikalisierung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Lexikalisierung die Lexikalisierungen
Genitiv der Lexikalisierung der Lexikalisierungen
Dativ der Lexikalisierung den Lexikalisierungen
Akkusativ die Lexikalisierung die Lexikalisierungen

Worttrennung:

Le·xi·ka·li·sie·rung, Plural: Le·xi·ka·li·sie·run·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lexikalisierung (Info)
Reime: -iːʁʊŋ

Bedeutungen:

Linguistik: Prozess und Ergebnis von Bedeutungswandel, die dazu führen, dass die Bedeutung eines Wortes nicht mehr aus der Bedeutung seiner Bestandteile (Konstituenten) erschlossen werden kann.
Linguistik: Übernahme eines Wortes in die Lexik

Herkunft:

Ableitung des Verbs lexikalisieren mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ung

Synonyme:

Bedeutungsisolierung, Demotivierung, Idiomatisierung

Oberbegriffe:

Bedeutung, Semantik

Beispiele:

Ein Wort wie Salbader (Schwätzer) weist einen hohen Grad von Lexikalisierung auf: aus den Konstituenten "Sal" und "Bader" lässt sich die Bedeutung des Wortes nicht herleiten.
Viele Wörter weisen eine mit der Zeit zunehmende Lexikalisierung auf.
Der Begriff Lexikalisierung weist darauf hin, dass bei den betreffenden Wörtern nur noch eine einheitliche Gesamtbedeutung vorliegt, die sich nicht aus der Bedeutung von Wortteilen herleiten lässt.
„In einer Lexikologie sind also die Probleme besonders zu betrachten, die die lexikalisch-semantischen Aspekte der Wortbildung berühren: die Prozesse der Motivation, Demotivierung, Lexikalisierung und Idiomatisierung, die Zusammenhänge von Wortbildung und Wortbedeutung und Bedeutungswandel.“[1]
„Sprichwörter zählen zu den Phraseologismen, das heißt zu festen Wortverbindungen, die laut H. Burger (…) Polylexikalität, relative semantische und syntaktische Stabilität, Festigkeit, Lexikalisierung und Idiomatizität sind.“[2]
„Die Sprachwissenschaft kennt diese Erscheinung und benennt sie mit dem Begriff der ‚Lexikalisierung‘: Wörter erstarren gewissermaßen in bestimmten Bedeutungen und Gebrauchsweisen, die sich dann nicht mehr grammatisch, logisch oder auch analogisch aus Wortstamm und üblicher Bildung herleiten lassen.“[3]
Lexikalisierung ist ein Vorgang, durch den etliche Ausdrücke der Informationstechnologie wie „mailen“ und „simsen“ Eingang in die Lexik des Deutschen gefunden haben.
„Häufig vorkommende Wörter neigen trivialerweise eher zu Lexikalisierung in der Nehmersprache, aber unter den selten oder nur einmal vorkommenden findet man möglicherweise eher die produktiven Typen der Fremdwortbildung.“[4]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Lexikalisierung
Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Semem“. ISBN 3-520-45203-0.
Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Semem“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Semem“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 47. ISBN 3-484-73002-1.
  2. Doris Wagner: Wer den Pfennig nicht ehrt… - oder doch den Cent?. Ein Sprichwort und seine Aktualisierung. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2013, Seite 19-26, Zitat Seite 22. Abkürzung aufgelöst.
  3. Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 95.
  4. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 76.