Opfergruppe

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Opfergruppe (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Opfergruppe die Opfergruppen
Genitiv der Opfergruppe der Opfergruppen
Dativ der Opfergruppe den Opfergruppen
Akkusativ die Opfergruppe die Opfergruppen
In Auschwitz war die jüdische Opfergruppe von der Anzahl der Personen her die größte.
Denkmal in München für die Opfergruppe der in der NS-Zeit verfolgten Lesben und Schwulen

Worttrennung:

Op·fer·grup·pe, Plural: Op·fer·grup·pen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Opfergruppe (Info)

Bedeutungen:

Gemeinschaft von Menschen, deren verbindende Gemeinsamkeit (beispielsweise gleiche Abstammung, Religion, Nationalität, sexuelle/politische Orientierung etc.) sie zu einer Gruppe macht, die ein meist erhebliches Unrecht (beispielsweise Ermordung, Inhaftierung) erleiden mussten

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Opfer und Gruppe

Gegenwörter:

Tätergruppe

Unterbegriffe:

NS-Opfergruppe

Beispiele:

Genozide seien immer möglich und nicht an eine bestimmte Opfergruppe gebunden – der Holocaust somit wiederholbar.[1]
Während in Berlin das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ errichtet wird, warnen Kritiker vor einer „Hierarchisierung“ der verschiedenen Opfergruppen: Einige von ihnen geraten dabei aus dem Blickfeld.[2]
In Niedersachsen sind die sowjetischen Kriegsgefangenen die bei weitem größte Opfergruppe der NS-Verbrechen.[3]
Nur sieben der 31 verlegten Steine betreffen die größte Opfergruppe, Menschen jüdischen Glaubens oder Herkunft: drei Frauen aus Wels und vier Mitglieder der Familie Baumann in Aigen im Mühlkreis.[4]
Dass Österreich erst 70 Jahre nach Kriegsende die Opfergruppe der Deserteure und Kriegsdienstverweigerer ehre und sie lange als „Verräter“ abgestempelt habe, sei sehr bedauerlich, sagte Fischer.[5]
Sinti und Roma sind eine in Deutschland fast vergessene Opfergruppe.
Herero und Nama hatten der Bundesregierung ein Ultimatum bis zum 2. Oktober gestellt, um einen Dialog nicht nur mit der namibischen Regierung, sondern auch mit den Opfergruppen aufzunehmen – es ist ohne Reaktion der deutschen Seite ausgelaufen.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Adjektiv: einzelne Opfergruppe, nichtjüdische Opfergruppe, osteuropäische Opfergruppe, potenzielle Opfergruppe, vergessene Opfergruppe, verschiedene Opfergruppen
mit Verb: einer Opfergruppe gedenken, etwas einer Opfergruppe widmen
in Kombination: Denkmal für eine Opfergruppe, Entschädigung für eine Opfergruppe, Erinnerung an eine Opfergruppe, Gedenken an eine Opfergruppe, Mahnmal für eine Opfergruppe

Übersetzungen

Wikipedia-Suchergebnisse für „Opfergruppe
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Opfergruppe
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Opfergruppe
Duden online „Opfergruppe

Quellen:

  1. Martin Sander: Nachruf auf Zygmunt Bauman – Vom Funktionär zum Skeptiker. Er war Opfer und Täter: Als Kind eines jüdischen Kaufmanns floh Zygmunt Bauman mit seiner Familie aus Polen. Später bekämpfte er dort den antikommunistischen Untergrund. Als Wissenschaftler wurde er öffentlich angepöbelt, boykottiert und als „Kanaille“ bezeichnet. Nun ist der Sozialphilosoph im Alter von 91 Jahren gestorben. In: Deutschlandradio. 10. Januar 2017 (Deutschlandfunk/Köln, Sendung: Kultur heute, URL, abgerufen am 19. November 2017).
  2. Julia Elvers: Politik – Denkmale und Gedenken. In: Deutsche Welle. 27. Januar 2004 (URL, abgerufen am 19. November 2017).
  3. Andrea Grunau: Deutschland – „NS-Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen“. Aushungern, Quälen, Erschießen – zwei bis drei Millionen Tote: Die deutschen Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg wurden lange ausgeblendet, sagt Historiker Rolf Keller im DW-Interview. In: Deutsche Welle. 6. Mai 2015 (URL, abgerufen am 19. November 2017).
  4. Wikipedia-Artikel „Liste der Stolpersteine in Oberösterreich“ (Stabilversion)
  5. Aktuell Kultur – Denkmal für Deserteure in Wien. Ein überdimensionales, dreistufiges X liegt nun am Wiener Ballhausplatz. 70 Jahre nach Kriegsende hat der österreichische Bundespräsident Fischer ein Denkmal für Deserteure eingeweiht. In: Deutsche Welle. 24. Oktober 2014 (URL, abgerufen am 19. November 2017).
  6. Birgit Morgenrath: Afrika – Entschuldigung für Völkermord bleibt aus. Mit Spannung hatten Herero und Nama Bundestagspräsident Lammert in Namibia erwartet. Seit 25 Jahren fordern sie eine Entschuldigung und Entschädigung für den Genozid, den Deutsche an ihren Vorfahren begangen haben. In: Deutsche Welle. 8. Oktober 2015 (URL, abgerufen am 19. November 2017).