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Worttrennung:
- Ra·is, Plural 1: Ra·i·se, Plural 2: Ru·a·sa
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Rais (Info)
- Reime: -iːs
Bedeutungen:
- kein Plural: in arabischen Ländern Titel einer Führungsperson, besonders des Staatsoberhauptes
- Träger des unter beschriebenen Titels
Herkunft:
- Entlehnung aus arabisch رَئِيس (DMG: raʾīs) → ar ‚Oberhaupt: Chef, Führer, Meister, Präsident, Vorgesetzter, Vorsitzender‘[1][2][3], das seinerseits eine Ableitung zu رَأْس (DMG: raʾs) → ar ‚Kopf‘ ist[1][2]
Oberbegriffe:
- Oberhaupt
- Titelträger, Titular
Beispiele:
- „Die politische Polizei mag noch so viel Furcht und Schrecken verbreiten - selbst für seine Gegner gilt Gamal Abdel Nasser als bedeutende geschichtliche Führungsgestalt, als Rais, der die Ärmsten wie die intellektuelle Elite begeisterte.“[4]
- „Durch seine Verwandtschaft zu den Husseinis, die zu den wichtigsten Notabelnfamilien Palästinas gehören, sowie seine Abstammung vom berühmten Großmufti von Jerusalem Amin al-Husseini ist seine Position als Führer (Rais) in der arabischen Clangesellschaft besonders legitimiert.“[5]
- „Hosni Mubarak, der Rais von Ägypten, steht einem käuflichen und korrupten Regime vor.“[6]
- „Diese Büros werden von einem staatlich besoldeten Vorsitzenden (Rais) und einem Sekretär (Kotib) geleitet, die von der Bürgerversammlung für jeweils zweieinhalb Jahre gewählt werden und für die Verteilung staatlicher Sozialleistungen unter den armen und bedürftigen Bewohnern zuständig sind.“[7]
- „Bald aber distanzierte er sich vom militärischen Totalitarismus Nassers. Er verglich den ‚Rais‘ mit Hitler, den er 1939 in München gehört hatte.“[8]
- „Die Leitung der Bewegung wurde von Sadiq al-Sadrs Sohn Muqtada al-Sadr übernommen. Die Sadrs gehören zu den einflussreichsten schiitischen Oppositionellen des Landes. Sie stellten sich offen gegen das Saddam-Regime und blieben – anders als viele andere Oppositionskräfte, die vom Exil aus agierten – während der Herrschaft des Rais im Irak.“[9]
- „Die Gastfreundschaft des Rais Wazir Ahmed war umwerfend, genauso die Moschee ‚Masjid al Rasili‘, die 1925 sein Vater Rais Ghazi Mohammed erbaute.“[10]
Übersetzungen
in arabischen Ländern Titel einer Führungsperson
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1350.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1141.
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Rais“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1350
- ↑ 2,0 2,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1141
- ↑ Langenscheidt Arabisch-Deutsch, Stichwort: „رئيس“
- ↑ Kamel Labidi: ÄGYPTEN FÜNFZIG JAHRE NACH DER REVOLUTION DER OFFIZIERE. Was von Nasser übrig blieb. (übersetzt von Edgar Peinelt) In: Le Monde diplomatique, Nummer 6798, 12.07.2002. Seite 6–7. ISSN 0026-9395. Deutschsprachige Online-Ausgabe abgerufen am 16. Dezember 2010.
- ↑ Babak Khalatbari: Über welche Möglichkeiten der Einflussnahme verfügt die Europäische Union im Rahmen der euro-mediterranen Partnerschaft im Nahen Osten und Nordafrika? Mögliche Zukunftsszenarien für die MENA-Region im Jahr 2015, Inaugural-Dissertation, Westfälische Wilhelms-Universität zu Münster, 2004. Seite 202. URN urn:nbn:de:hbz:6-27639363257. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF).Zitiert nach http://miami.uni-muenster.de/.
Im Originalsatz sind die Wörter »Husseinis« und »Amin al-Husseini« kursiv gesetzt.
- ↑ Jean Ziegler: Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung, 1. Auflage, Pantheon Verlag, München 2007 (Originaltitel: L’Empire de la honte, übersetzt von Dieter Hornig). Seite 73. ISBN 9783570550199.
- ↑ Osman Sacarcelik: Die Verfassung der Republik Usbekistan. Geschichtlicher Hintergrund, Grundrechte und Staatsorganisation. In: Max-Planck-Institut für ausländisches Recht und Völkerrecht: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV), Band / Volume 67, Heidelberg 2007. Seite 956. ISSN 0044-2348. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://www.zaoerv.de/67_2007/vol67.cfm.
Im Originalsatz stehen beide in Klammern gesetzten Begriffe kursiv.
- ↑ Wolf Lepenies: Kafka von Arabien. In: DIE WELT, 09.04.2010. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Dezember 2010.
- ↑ Judith Tinnes: Internetnutzung islamistischer Terror- und Insurgentengruppen unter besonderer Berücksichtigung von medialen Geiselnahmen im Irak, Afghanistan, Pakistan und Saudi-Arabien, Dissertation, Universität des Saarlandes, 20.05.2010. Seite 116. URN urn:nbn:de:bsz:291-scidok-31173. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://scidok.sulb.uni-saarland.de/.
- ↑ CULTURE. In: Society for the Promotion of Art & Culture, Lahore/Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Kultur, Berlin (Hrsg.): INDUS. Pakistan-German-Info, 3/96. Seite 4. ISSN 1430-7960. Abgerufen am 16. Dezember 2010 (PDF). Zitiert nach http://www.dgfk.de/.