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Worttrennung:
- Meis·ter, Plural: Meis·ter
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Meister (Info)
- Reime: -aɪ̯stɐ
Bedeutungen:
- gewerblich-technische Berufe: Meister seines Fachs, der seinerseits einen angehenden Gesellen oder Facharbeiter ausbilden darf
- speziell: solche Person männlichen Geschlechts
- Bezeichnung und Anrede für eine Person mit besonderen Fähigkeiten
- speziell: wenn diese Schüler ausbildet; ehrende Anrede eines Schülers derselben
- Sport: Gewinner einer Meisterschaft
- Herr über einen Untergebenen, Besitzer eines Leibeigenen
- Spielleiter beim Rollenspiel
Herkunft:
- seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch meister; althochdeutsch meistar; von dem lateinischen Substantiv magister → la „Meister, Vorstand, Anführer“ entlehnt[1]
Synonyme:
- Könner
- Gebieter
Gegenwörter:
- mit geringerem Grad an Ausbildung: Geselle, Lehrling; Facharbeiter
- anderes Geschlecht: Meisterin
Weibliche Wortformen:
- Meisterin
Oberbegriffe:
- Handwerker
- Lehrer
Unterbegriffe:
- Freimeister, Handwerksmeister, Industriemeister, Schatzmeister, Transportmeister, Werkmeister, Zahlmeister
- Viele Nominalkomposita aus einer Handwerkerbezeichnung als Bestimmungswort und -meister als Grundwort, wie zum Beispiel:
- Aufsichtsverschubmeister, Autobahnmeister, Bäckereimeister, Bäckermeister, Bademeister, Bahnmeister, Baumeister, Bergmeister, Bezirksschornsteinfegermeister, Böttchermeister, Brandmeister, Braumeister, Brennermeister, Bühnenmeister, Dachdeckermeister, Drechslermeister, Eichmeister, Elektromeister, Fischermeister, Fleischermeister, Forstmeister, Friseurmeister (Frisörmeister), Futtermeister, Gartenmeister, Gärtnermeister, Gerbermeister, Gestütmeister, Gewandmeister, Gildemeister, Glasermeister, Hafenmeister, Handwerksmeister, Hauswirtschaftsmeister, Hegemeister, Hexenmeister, Jägermeister, Kammermeister, Käsemeister, Kellermeister, Kerkermeister, Klempnermeister, Konditoreimeister, Konditormeister, Küchenmeister, Lagermeister, Lehrmeister, Malermeister, Maschinenmeister, Mauermeister, Maurermeister, Metzgermeister, Müllermeister, Münzmeister, Optikermeister, Packmeister, Platzmeister, Polizeimeister, Postmeister, Proviantmeister, Quartiermeister, Rangiermeister, Rauchfangkehrermeister (österr.), Richtmeister, Rottmeister, Rumormeister, Sattlermeister, Schachtmeister, Schaltmeister, Schlossermeister, Schneidermeister, Schornsteinfegermeister, Schreinermeister, Schuhmachermeister, Seilermeister, Sprengmeister, Stadtbaumeister, Stallmeister, Steinmetzmeister, Straßenmeister, Steinmetzmeister, Tapezierermeister, Tischlermeister, Tonmeister, Töpfermeister, Tuchmachermeister, Uhrmachermeister, Wachtmeister, Waffenmeister, Waldmeister, Zaubermeister, Zimmermeister, Zuchtmeister
- Bürgermeister, Gaumeister, Grillmeister, Hausmeister, Hofmeister, Kapellmeister, Konzertmeister, Musikmeister, Rechenmeister, Rittmeister, Schachmeister, Schulmeister (→ Dorfschulmeister), Sprachmeister, Tanzkapellmeister
- Christentum: Deutschmeister, Hochmeister, Ordensmeister, Zeremonienmeister
- nach Art: Altmeister, Exmeister, Großmeister, Hauptmeister (→ Kriminalhauptmeister), Obermeister (→ Kriminalobermeister), Rechenmeister, Rekordmeister, Vizemeister, Zwischenmeister
- nach Lokation: Afrikameister, Amerikameister, Asienmeister, Bezirksmeister, Europameister, Herbstmeister, Jugendmeister, Juniorenmeister, Kreismeister, Landesmeister, Ortsmeister, Ozeanienmeister, Staatsmeister, Südamerikameister, Weltmeister
- nach Sportart: Basketballmeister, Ballettmeister, Doppelmeister, Exerziermeister, Fechtmeister, Fischmeister, Fußballmeister, Handballmeister, Hockeymeister, Tennismeister, Schwimmmeister
- Spielmeister
- Schützenmeister
Beispiele:
- Man sieht die Hand des Meisters.
- Er ist ein Meister seiner Zunft.
- „Der Meister und sein Lehrling verlegen Teppichboden.“[2]
- „Der Meister ging mühselig, etwas hinkend.“[3]
- Wer ist Lehrling? Jedermann. Wer ist Geselle? Der was kann. Wer ist Meister? Der was ersann.
- Das Chamäleon ist ein Meister der Tarnung.
- „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.“ (Goethe, Sonett in „Was wir bringen“)
- (ironisch) Ein bestimmter deutscher Bundeskanzler war ein wahrer Meister der Stilblüte.
- „Die alten Ägypter waren Meister in der Organisation der Arbeit.“[4]
- „Niemand wird den großen Meistern der Wortkunst in Vergangenheit und Gegenwart die ihnen zukommende Bewunderung versagen.“[5]
- Brecht war ein Adept von Meister Laotse.
- Tampopo fragte ehrerbietig: „Meister, fängt man beim Essen mit der Suppe an, oder fängt man besser mit den Nudeln an?“
- Er ist amtierender Meister im Orientierungslauf.
- Er ist mein Herr und Meister.
- Tipps für Spielleiter: hilfreiche Hinweise für Meister, denn das Meisterhandwerk will erst erlernt werden.
Redewendungen:
- in jemandem seinen Meister finden
- Herr und Meister für jemanden sein – über jemanden verfügen können, jemandes höchste Autorität sein
Sprichwörter:
- Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – Nur durch langes sich Mühen wird man zum Meister
- früh übt sich, wer ein Meister werden will
- Übung macht den Meister
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: meisterhaft, meisterlich
- Substantive:
- Meister Lampe, Meisterarbeit, Meisterbetrieb, Meisterbrief, Meisterdetektiv, Meisterei, Meisterhand, Meisterlehrgang, Meistermaler, Meisterprüfung, Meistersänger, Meisterschule, Meistersinger, Meisterspion, Meisterstück, Meisterwerk, Meisterwerkstatt
- Meisterelf, Meistermannschaft, Meisterschaft, Meistertitel
- Verben: meistern
Übersetzungen
Meister in einem Handwerk
Dialektausdrücke:
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- Bairisch: Moasda
- Schwäbisch: Moaschdr
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Bezeichnung und Anrede für eine Person mit besonderen Fähigkeiten
Dialektausdrücke:
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- Bairisch: Moasda
- Schwäbisch: Moaschdr
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Sport: Gewinner einer Meisterschaft
Dialektausdrücke:
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- Bairisch: Moasda
- Schwäbisch: Moaschdr
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Herr über einen Untergebenen, Besitzer eines Leibeigenen
Dialektausdrücke:
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- Bairisch: Moasda
- Schwäbisch: Moaschdr
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Spielleiter beim Rollenspiel
Dialektausdrücke:
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- Bairisch: Moasda
- Schwäbisch: Moaschdr
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- Wikipedia-Artikel „Meister (Begriffsklärung)“
- Wikiquote: Zitate zum Thema „Meister“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Meister“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Meister“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Meister“
- Duden online „Meister“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 611.
- ↑ Frank N. Stein: Böse Witze. Mit Illustrationen von Harry Madcock. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-62060-9, Seite 116.
- ↑ Anna Seghers: Sagen von Unirdischen. In: Anna Seghers: Die Toten auf der Insel Djal; Sagen von Unirdischen. 2. Auflage. Aufbau, Berlin und Weimar 1987, ISBN 3-351-00450-8, Seite 27-108, Zitat Seite 44. Zuerst 1970.
- ↑ Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 212. Französisches Original 1994.
- ↑ Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 50.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: meister, Mister