Spatzen

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Spatzen (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ
die Spatzen
Genitiv
der Spatzen
Dativ
den Spatzen
Akkusativ
die Spatzen

Nebenformen:

westösterreichisch (Tirol): Spatzeln
Italien (Südtirol) auch: Spatzlen

Worttrennung:

kein Singular, Plural: Spat·zen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spatzen (Info), Lautsprecherbild Spatzen (Info)
Reime: -at͡sn̩

Bedeutungen:

süddeutsch, österreichisch: (als Beilage oder Hauptspeise) in Wasser durch Kochen zubereitete kleine ovale oder längliche Teigstücke
südostösterreichisch: vorübergehende Schmerzen in den Muskeln, die, nach (ungewohnter) körperlicher Anstrengung, durch zur Verhärtung des Muskelgewebes führende kleine Risse in Teilen der Muskelfasern sowie nachfolgender Bildung lokaler Ödeme entstehen

Herkunft:

Bei dem seit dem 18. Jahrhundert (zuerst in der Form Wasserspatzen)[1] bezeugten Wort für eine Mehlspeise handelt es sich vermutlich nicht um die Pluralform des Substantivs Spatz, sondern wohl um einen Ausdruck für ‚Klumpen‘ (wie Batzen).[2] Womöglich ist es aber auch eine volksetymologische Umgestaltung des italienischen Wortes pasta → it.[3]

Synonyme:

bundesdeutsch, österreichisch: Spätzle
südostdeutsch, österreichisch: Nockerl
südwestdeutsch: Knöpfle
schweizerisch: Knöpfli, Spätzli
Muskelkater
veraltet, sonst regional, besonders Rumänien: Muskelfieber

Oberbegriffe:

Mehlspeise, Speise, Teigware
Muskelschmerz/Myalgie, Muskelverhärtung/Myosklerose

Unterbegriffe:

Kasspatzen, Wasserspatzen

Beispiele:

„Sobald die Spatzen im kochenden Wasser aufsteigen, mit einem Sieblöffel aus dem Wasser heben und mit kaltem Wasser abschwemmen.“[4]
„In der Zwischenzeit den Spatzenteig aus Mehl, Salz und Wasser zubereiten. Die Spatzen im gesalzenen kochenden Wasser gar werden lassen.“[5]
„Für die Spatzen Mehl, Eier, Wasser, Öl und Salz mit einem Kochlöffel zu einem glatten, zähen Spätzleteig abschlagen. Spatzen einige Minuten kochen lassen, in ein Sieb leeren, abschrecken und gut abtropfen lassen.“[6]
„Die Sportmassage dient zudem der Muskelentspannung, einer gesteigerten Blutzirkulation und einem besseren Stoffwechsel der Muskulatur. Muskelschmerzen (Spatzen) können dadurch vermieden werden.“[7]
„Man tritt nach langer Winterruhepause zu kräftig in die Pedale – was folgt, ist ein Muskelkater, sind ‚Spatzen‘. Schmerzhafte Wadenkrämpfe, die typischerweise in der Nacht auftreten und den Schlaf empfindlich stören, gelten als charakteristisches Symptom für einen ausgeprägten Magnesiummangel, ‚Spatzen‘ sind die Folge von sportlicher Überanstrengung einzelner Muskeln.“[8]
„Spatzen sollte man nach dem Training keine haben. Sie sind ein Zeichen dafür, dass beim Sport übertrieben wurde.“[9]

Wortbildungen:

Spatzenhobel, Spatzenteig

Übersetzungen

Es gibt (noch) keinen Wikipedia-Artikel „Spatzen“, das gleichnamige Lemma im Schwesterprojekt ist eine Begriffsklärung.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Spatzen«, Seite 728.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2016, ISBN 978-3-11-024543-1, DNB 108083964X, Stichwort »Spatzen«, Seite 684.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Spatz, Spätzle«, Seite 795.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Spatz«, Seite 861.
  3. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Spatz
  4. Spinatspatzen. In: Neue Vorarlberger Tageszeitung. 1. April 2001, Seite 25.
  5. Erdäpfelspatzen. In: Niederösterreichische Nachrichten. 5. Februar 2008, Seite 47.
  6. Schmankerl von der Alm. In: NEWS. 8. September 2017, Seite 66.
  7. Guntbert Nossek: Wer massiert wird, pfeift auf „Spatzen“. In: Kleine Zeitung. 31. Juli 1997.
  8. Ein Kater, der nur Schmerzen bringt. In: Neue Kärntner Tageszeitung. 15. April 2007, Seite 38.
  9. Fit für den Bikini. In: Kleine Zeitung. 29. Mai 2014, Seite 24.

Worttrennung:

Spat·zen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spatzen (Info), Lautsprecherbild Spatzen (Info)
Reime: -at͡sn̩

Grammatische Merkmale:

  • Genitiv Singular des Substantivs Spatz
  • Dativ Singular des Substantivs Spatz
  • Akkusativ Singular des Substantivs Spatz
  • Nominativ Plural des Substantivs Spatz
  • Genitiv Plural des Substantivs Spatz
  • Dativ Plural des Substantivs Spatz
  • Akkusativ Plural des Substantivs Spatz
Spatzen ist eine flektierte Form von Spatz.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Spatz.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: patzen, schwatzen, Spaten, Spitzen