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Worttrennung:
- gast·frei, Komparativ: gast·frei·er, Superlativ: am gast·frei·es·ten, am gast·freis·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: gastfrei (Info)
Bedeutungen:
- in großzügiger Weise gerne bereit seiend, Gäste zu sich einzuladen, bei sich aufzunehmen, zu bewirten
Herkunft:
- Bei dem seit dem 16. Jahrhundert[1][2] belegten Wort handelt es sich um ein Determinativkompositum aus dem Substantiv Gast und dem Adjektiv frei. Das Adjektiv hat hier die veraltete Bedeutung ‚freigebig‘[2] bewahrt, sodass sich folgende wörtliche Bedeutung ergibt: ‚freigebig Gästen gegenüber, freigebig mit Gastung‘[2]
Sinnverwandte Wörter:
- gastfreundlich; gastlich, offen
- veraltend: wirtlich
- veraltet: gastmild
Gegenwörter:
- ungastlich
- veraltet: unwirtlich
Beispiele:
- „Diesseits und jenseits des Rheins, in Hagenau, Fort Louis, Philippsburg, der Ortenau, fand ich die Personen zerstreut, die ich in Sesenheim vereinigt gesehn, jeden bei sich, als freundlichen Wirt, gastfrei und so gern Küche und Keller als Gärten und Weinberge, ja die ganze Gegend aufschließend.“[3]
- „Paris iſt durchaus nicht gaſtfreier als London und weder Paris noch London ſind halb ſo gaſtfrei, wie man die Bewohner ſchwach bevölkerter Gegenden findet, ſie mögen civiliſirt oder wild ſein, denn dieſe ſind ſtets überglücklich, wenn ſie die Geſellſchaft eines Fremden haben können und bewirthen ihn gern Tage und Wochen.“[4]
- „Andere flohen aus dem libanesischen Bürgerkrieg und fanden ebenfalls in Marokko ein gastfreies Land, das keinen Anstoß an ihren Praktiken nimmt.“[5]
- „Denn neben vereins-geprägten Aktivitäten wie den vielen (vorwiegend kulturellen) Ausflügen ist der Zeißiger Kulturverein in erster Linie ein öffentlicher, gastfreier, der Interessenten oft zum Besuch einlädt: bei besagten Offenen Fenstern, zum Tag des offenen Denkmals, zu Jutry w Serbach (Ostern mit den Sorben), zum Sommer- und/oder Herbstfest, zum Weihnachtsmarkt, zu den Zeißiger Lesenächten und Hoffesten …“[6]
- „Ihre Häuser waren sehr nett, sie selbst sehr gastfrei.“[7]
- „Und das habe auch direkten Bezug zur Stadt, wo Goethe einst bei den Jacobis zu Besuch war und niederschrieb, sie hätten ‚das gastfreieste aller Häuser‘.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- eine gastfreie Aufnahme, Familie; ein gastfreies Haus haben/führen; gastfrei aufgenommen werden
Wortbildungen:
- Gastfreiheit/veraltet: Gastfreie
Übersetzungen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gastfrei“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gastfrei“
- The Free Dictionary „gastfrei“
- Duden online „gastfrei“
- Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „gastfrei“ auf wissen.de
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „gastfrei“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „gastfrei“
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort »gastfrei«, Seite 639.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »gastfrei«.
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »gastfrei«.
- Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe) , Stichwort »gastfrei«.
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „gastfrei“
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gastfrei“
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit . . In: Erich Trunz (Herausgeber): Goethes Werke. Band 9: Autobiographische Schriften I, C. H. Beck, München 1982, Seite 465 .
- ↑ Special-Berichte der Daily News-Correſpondenten bei den deutſchen und franzöſiſchen Armeen. Eine vollſtändige Darſtellung des Krieges 1870 und 1871. Zweiter Band, Verlag von F. Berggold, Berlin 1871, Seite 187 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Tahar Ben Jelloun: Die Rekruten aus der Hölle. In: DIE ZEIT. Nummer 29, 10. Juli 2003 (übersetzt von Christiane Kayser aus dem Französischen), ISSN 0044-2070, Seite 31 (DIE ZEIT-Archiv, abgerufen am 18. Juni 2015) .
- ↑ Vereins-Ziel Nummer 1: den Blick weiten. In: Lausitzer Rundschau. 30. April 2009, Seite 15 .
- ↑ Yehudith Shapiro, Robert Schlickewitz: „Die jemenitischen Juden“ von Sigmund Feist (1925). In: haGalil.com - Jüdisches Leben online. 27. Mai 2009 (URL, abgerufen am 18. Juni 2015) .
- ↑ Goldiges und ein Goethe-Glückskeks. In: Westdeutsche Zeitung. 10. Mai 2014 .
- ↑ Götz Schregle, unter Mitwirkung von Fahmi Abu l-Fadl, Mahmoud Hegazi, Tawfik Borg, Kamal Radwan: Deutsch-Arabisches Wörterbuch. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1974, ISBN 3-447-01615-9 , Stichwort »gastfrei«, Seite 443.
- ↑ 10,0 10,1 Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733 , Seite 1022.
- ↑ 11,0 11,1 Mundartnahe Umschrift nach Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200 , Stichwort »gastfrei«, Seite 122.
- ↑ Karl Stowasser, Moukhtar Ani (Herausgeber): A Dictionary of Syrian Arabic. English–Arabic. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2004 (Georgetown classics in Arabic language and linguistics), ISBN 1-58901-105-8 , Stichwort »hospitable«, Seite 119.
- ↑ Mundartnahe Umschrift nach ebenda, Stichwort »hospitable«, Seite 119.